Fertigung optimieren

Simulationsmodell für mehr Wirtschaftlichkeit

Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, die Wertschöpfungskette einer Fertigung genau zu analysieren und einzuschätzen, wie sich eine Investition auf die Produktionssituation auswirkt.

Nicht nur der Einsatz von Maschinen kommt dabei in Betracht, sondern auch die Entscheidung, welches Alusystem verwendet wird. Als neue Dienstleistung für die Planer und Statiker, die Aluminiumlösungen für den Objekt- und Industriebau entwerfen, entwickelte Reynaers Aluminium in Zusammenarbeit mit dem Softwarehaus Sirris ein Simulationsmodell, mit dem sich alternative Werkstatteinrichtungen vergleichen und optimieren lassen.
Dieses Modell inventarisiert sowohl die Anwendung von verschiedenen Aluminiumsystemen als auch von Maschinen und ermöglicht eine Einschätzung der Auswirkungen des betreffenden Verfahrens auf die Produktivität und die Wirtschaftlichkeit.
In der Entwicklung neuer Systeme berücksichtigt Reynaers immer stärker die Möglichkeiten einer zunehmend automatisierten Verarbeitung und bot bereits vor geraumer Zeit seinen Kunden, die in neue Maschinen investieren wollten, die Möglichkeit zur Erstellung eines statischen Grundrisses der Werkstatt an. Schließlich lässt der Markt jetzt bereits erkennen, dass die nächste Automations-welle in der Branche läuft. Dabei wird nicht nur in klassische Säge- und CNC-Maschinen investiert. Auch die darauf folgenden Schritte im Produktions-verfahren (Zufuhr von Dichtungen, Beschlägen, Glas etc.) sollen automatisiert werden.  
Neue Systeme. Um Investitionsentscheidungen der Verarbeiter besser unterstützten zu können, wurde ein Simulationsmodell als Verfahrensentwurfstool konzipiert. Hiermit kann der Einfluss neuer Systeme und Maschinenkonzepte auf das Produktionsverfahren quantitativ beurteilt werden. Das Modell, das mit Hilfe der Simulationssoftware Flexsim entwickelt wurde, kann überall dort eingesetzt werden, wo bestimmte Produktionsumgebungen inventarisiert werden sollen oder wo Empfehlungen zur Optimierung dieser Umgebungen gewünscht werden. Verschiedene Messungen mehrerer Produktfamilien auf verschiedenen Investitionsniveaus haben zur Erstellung einer generischen Datenbank mit Produktionszeiten geführt, die flexibel eingesetzt werden kann. Hierin wird unterschieden nach Produkttyp (feststehende Fenster, Drehfenster, Kippfenster, profilierte Fenster etc.) und nach Investitionsniveau (konventionell, automatisch und industriell). Um über realistisches Ausgangsmaterial für jeden Produktionsschritt als Input für das Simulationsmodell verfügen zu können, analysierte der Hersteller bei verschiedenen Metallverarbeitern die Daten.  
Mustervorlage. Konkret kann man in der Datenbank das Produkt- und Maschinenportfolio für eine konkrete Situation beim Kunden vor Ort zusammenstellen. Diese Information wird gemeinsam mit den Produktionszeiten in die Flexsim-Simulationsumgebung importiert und in der eigens zu diesem Zweck entwickelten Simulations-Mustervorlage verwendet. Die Software erstellt anhand dieser Daten eine 3D-Visualisierung, die das Ergebnis des Mixes aus drei Faktoren (System, Maschine und Arbeitskraft) im Produktionsumfeld des Kunden ist.
Parameter können in Echtzeit hinterlegt werden, damit man am Ende verschiedene Alternativen miteinander vergleichen kann. So lässt sich optimal einschätzen, wie sich eine erhöhte Automation auf die Gesamtproduktivität in der Praxis (Anzahl produzierte Elemente pro Tag) und auf das finanzielle Ergebnis (Lohnkosten + Investitionen) auswirkt.
Die Software erstellt ebenfalls verschiedene Berichte, anhand derer man die diversen Entscheidungskriterien (Auslastung der Bediener, personelle Besetzung der Maschinen, Schwachstellen in der Produktion, Puffergröße etc.) beurteilen kann. 

Weitere Informationen: www.metall-markt.net  unter dem Produktstichwort: Werkstatteinrichtung
 

 

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