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Es ist nicht meine Sache, die Argumente, die im Artikel "Metallgestalter und die EN 1090" dargelegt werden, zu widerlegen oder zu bestätigen. Die Auseinandersetzung der Metallgestalter mit dem Thema DIN EN 1090 dauert nun fast seit einer Dekade. In der Zeit wurde viel Richtiges, viel Halbwissen und viel Kolportage aus den unterschiedlichen Quellen von sich gegeben. Um ehrlich zu sein, ich bin gelangweilt, verwende meine Energien lieber darauf, Neues zu entwickeln, Bewährtes zu verstetigen und einen guten Job zu machen, ob im Beruf oder im Ehrenamt.
Wenn ich die Regeln eines Spiels kenne, so obliegt es allein mir, ob ich diese befolge oder lieber nicht. Wir, die wir das Spiel Metallhandwerk spielen, sind alle erwachsen genug, um zu wissen, ob wir lieber „zocken“ oder „mauern“ oder „brav (?) mitspielen“. Die Risiken sind abschätzbar, die Konsequenzen bekannt. Wer einen „Saustall“ führen mag, soll dies tun, wem eine Entwicklung weiterhilft, soll sich dieser widmen. Ich werde im Geschäftsleben immer wieder mit Zwängen konfrontiert, Entscheidungen werden von mir verlangt. Aus einem dieser Zwänge oder einer dieser Entscheidungen folgen dann weitere Zwänge oder Entscheidungen. Das ist Unternehmertum, deswegen bin ich der, der ich sein mag: frei in meinen Entscheidungen für oder gegen etwas. Wem dies nicht liegt, soll es lassen!
Als Chef kann ich lernen, meinen Betrieb gut zu gestalten; als Ehrenamtsinhaber muss ich ein offenes Ohr haben und versuchen, die verschiedenen Strömungen und Sichtweisen zu sortieren, zu kanalisieren und sicherlich auch in Teilbereichen zu adaptieren.
Die Regeln unseres „Lebensspiels“ unterliegen einem permanenten Wandel, diesen Wandel können wir durch unser Mitwirken, ob geschäftlich oder im Privaten, nur durch Engagement in der Sache beeinflussen. Deswegen appelliere ich lieber an jenen Wesenszug im Menschen, welcher den Willen und die Energie für Veränderung freilegt. Das ist spannender und macht mehr Spaß als der Frust über verpasste Chancen.

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