Hilti forciert Hochleistungsakku

Hightech-Werkzeuge für die Baustelle

„Die Akkutechnologie ist für Hilti von hoher Bedeutung, denn dort wachsen wir überproportional. Die Zukunft wird hier in Richtung Hochleistungsapplikation gehen“, sagt Bernd Ziegler, Group Manager Development Cordless Systems bei Hilti.

Beim Thema Akku sind vor allem Leistung und Reichweite von zentraler Bedeutung, denn diese sollen den Netzgeräten in nichts nachstehen. Technisch betrachtet unterscheidet man hinsichtlich der Leistung zwischen der spezifischen Leistungsfähigkeit [W/kg] und der Energiedichte (Reichweite) [Wh/kg]. Die Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen- Zellen für Power Tools liegt bei ca. 1.000 W/kg und ihre Energiedichte bei ca. 200 Wh/kg. Betrachtet man die Energiedichte der Akkus, dann hat sich diese rückblickend in den letzten 10 Jahren von 100 Wh/kg auf nun 200 Wh/kg verdoppelt.

Vor etwa neun Jahren löste die Lithium-Ionen- die Nickel-Cadmium-Technologie ab und hat sich seither am Markt etabliert. Es wird mittelfristig bei diesem System bleiben. Langfristig sieht die Forschung große Potenziale in der Lithium-Schwefel-Technologie. Diese steckt jedoch noch in den Kinderschuhen, mit einer Kommerzialisierung ist nicht vor 2025 zu rechnen.

Hinsichtlich der Lithium-Ionen-Technologie hat die Entwicklung zwei Aspekte im Fokus: eine höhere Leistung und kostengünstigere Akkuzellen. Dabei wird die Entwicklungsgeschwindigkeit im Vergleich zu den letzten Jahren allerdings eher abflachen. Steigerungen in punkto Energie- und Leistungsdichte sind noch möglich, indem man die Materialien und deren Kombination weiterentwickelt. Für Hilti liegt die Zukunft deshalb kurz- und mittelfristig gesehen in der Lithium-Ionen-Technologie und in der Systemauslegung, also darin, das Zusammenspiel von Ladegerät, Akku und Gerät noch weiter zu verfeinern.

Für das erweiterte Leistungsspektrum, die höhere Kapazität und eine hohe Lebensdauer sorgt die Hilti CPC (Cordless Power Care) Technologie: Eine Reihe von Sensoren im Gerätefuß regeln das Zusammenspiel von Motor und Elektronik. Denn für mehr Ladezyklen und eine konstante Leistung überwacht eine Spezialelektronik die Akkuspannung jeder Lithium-Ionen-Zelle separat. Gut sichtbare LED-Dioden zeigen dem Anwender den Ladezustand des Akkus an. Ihre Leistung halten die Hilti Akku-geräte auch bei Temperaturen weit unter Null. Die Elektronik-Software des neuen Low Temperature Moduls (LTM) kontrolliert den Entladeprozess des Akkus und maximiert die Leistung der Geräte bei Temperaturen bis zu -20 °C. Kunden erkennen die Frosttauglichkeit der Hilti Akkugeräte in Zukunft an einer eingeprägten Schneeflocke auf der Unterseite des Gerätes. Das Hochleistungsladegerät C4/36-350 lädt Hilti Lithium-Ionen-Akkus bei einer Temperatur von bis zu -10 °C.

22 Volt Bohrhammer mit Staubabsaugung

Den 22-Volt-Akku-Bohrhammer TE 4-A22 hat Hilti erst kürzlich mit der DRS-Absaugung ausgestattet. Die Staubabsaugung TE DRS-4-A dockt unmittelbar an den 21.6 V-Lithium-Ionen-Akku des Bohrhammers an, nimmt den Staub am Bohrloch direkt auf und reduziert damit den Staubanfall auf ein Minimum. Auf diese Weise verhindert die DRS-Staubabsaugung bis zu 97 % des schädlichen inhalierbaren Staubes, und auch das Säubern der Baustelle entfällt. Die Einzelkomponenten bilden ein abgestimmtes Staubabsaugsystem. So bohrt der TE 4-A22 mit DRS im Versuch beispielsweise nahezu gleich viele Bohrlöcher von 80 mm Tiefe in C50 Beton im Bohrbereich von 6 mm (59 Bohrlöcher) und 8 mm (49 Bohrlöcher) wie ohne angedockte Staubabsaugung. Darüber hinaus verlängert die Verwendung der Staubabsaugung die Lebensdauer des Geräts, denn ohne Absaugung gelangt der Staub auch in den Bohrhammer selbst und kann zu höherem Verschleiß  und Geräteausfall führen.

Das elektropneumatische Exzenterschlagwerk weist eine Einzelschlagenergie von zwei Joule und eine Schlagfrequenz von 5.200 Schlägen pro Minute auf. Der 22-Volt-Akku trägt mit nur 0,78 kg zum geringen Gesamtgewicht von 3,3 kg bei und ist mit der gesamten 22-Volt Akkugeräte-Plattform von Hilti kompatibel.⇥red ◊

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