Sanierung mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade

Leichtbau in Metall

Klimawandel und neue Energiesparziele von Bund und EU stellen Bauherren und Institutionen bei der Sanierung und Erhaltung von Bauwerken vor große Herausforderungen. Moderne Leichtbauelemente aus Metall tragen entscheidend zur Einhaltung der  Nachhaltigkeitsprinzipien bei.

Musterbeispiel einer gelungenen, energieeffizienten Objektsanierung ist ein Bürokomplex in Münster-Nord. Im Zuge der Bauwerkserneuerung erhielt die Immobilie eine vorgehängte hinterlüftete Fassade aus ALUCOBOND-Kassetten, deren Oberfläche durch Reflektion und Absorption des Lichts visuell interessante Strukturen erhält. Entscheidend bei der Projektabwicklung und Materialwahl war der Wunsch des Bauherrn, neben größtmöglicher Flexibilität und hohem technischem Ausstattungsstandard im Inneren des Gebäudes eine, moderne Fassade und damit auch nach außen hin den Eindruck eines repräsentativen Domizils zu schaffen. Entstehen sollte ein attraktives Ambiente für zeitgemäße Büros, in denen es sich angenehm arbeiten lässt.

Planung und Abwicklung. Die Immobilie befindet sich im Besitz der DBWWalther GmbH, Iserlohn. Mit der Projektleitung hat der Investor die Gesellschaft für Projektmanagement (gfp), Neu-Isenburg,  beauftragt. Die Gesellschaft arbeitet seit über 30 Jahren erfolgreich in diesem Marktsegment und war  schon mehrfach für DBW tätig. Verantwortlich für die Planung zeichnete das Architekturbüro Bernd Sparenberg, Senden. Um die komplexen Anforderungen des Sanierungsprojektes in jeder Phase reibungslos erfüllen zu können, verpflichtete der Generalunternehmer schon im Stadium der  Grundlagenplanung Systemelementtechniker, die mit der gewerkeübergreifenden Abwicklung von Industrie- und Gewerbebauten bestens vertraut sind. Der Auftrag ging an die Harmsen Komtec GmbH,  Wilsum/Niedersachsen, einem Spezialisten für die elementierte Metallleichtbauweise und für nachhaltiges Bauen in den Bereichen Dach, Wand und Fassade im Industrie- und Verwaltungsbau.

Arbeitsvorbereitung. Im Vorfeld der Sanierungsmaßnahme war die dreidimensionale Vermessung der gesamten Fassaden erforderlich. Dafür mussten sich die Techniker von Harmsen Komtec jedes  Bauteil auf der gesamten Länge einzeln vornehmen. Die Messdaten flossen in die Werkplanung ein. So konnten die verschiedenen Abstandsmaße der Konsolen exakt definiert werden, was letztlich in allen Gebäudeansichten ein gleichmäßiges, planebenes Fassadenbild gewährleistete. Die anspruchsvolle Bauausführung meisterte Harmsen Komtec mit eigenen geschulten und erfahrenen Fachmonteuren, die unter Berücksichtigung aller aufkommenden Schnittstellen streng nach den anerkannten Regeln der Technik arbeiteten. Die Fassade erhielt eine vorgehängte hinterlüftete Konstruktion aus Kassetten vom Typ ALUCOBONDplus SZ 20 in der Ausführung mit Nutund Federprinzip für die horizontale Fassadengliederung. Die Kassetten sind Verbundplatten, bestehend aus zwei 0,5 mm starken Aluminium-Deckprofilen mit einem mineralischen Isolierkern. Sie passen sich perfekt den Konturen des Gebäudes an. Die Kombination von Verformbarkeit, Planheit, Stabilität und Wetterresistenz zeichnet dieses Material als besonders nachhaltig aus. Darüber hinaus verfügen die Leichtbauelemente über eine hohe Biegesteifigkeit und sehr gute Brandschutz- und Wärmedämmeigenschaften. Diese hochwertige Ausstattung unterstützt Ideen und Inspiration für die Gestaltung und ermöglicht innovative Lösungen speziell für repräsentative Firmensitze mit imagebildendem Corporate Design. Architektur und Farbgestaltung sind bei diesen  vorkonfektionierten Leichtbauelementen untrennbar miteinander verbunden. Der ausgewählte Farbton Antique 911 (Gold-Bronze) aus der Spektralfarbpalette des Herstellers verfügt über spezielle Pigmente, die je nach Wirkungsgrad und Sonneneinstrahlung besondere Farbverläufe mit hohem Glanzgrad und enormer Tiefenwirkung entstehen lassen.

Sicheres Handling. Für eine gelungene Anmutung muss die Fassade äußerst exakt ausgebildet werden – Beulen und Schieflagen fallen sofort auf. Hier kommt es besonders auf die Qualität der Ausführung an. Von der vorhandenen Sichtbetonfassade hat Generalunternehmer Harsch die Vorsatzschale mit großem Aufwand abgestemmt. Und die Systemelementtechniker von Harmsen Komtec haben sie ebenso aufwendig wieder ausgeglichen, damit die Dämmung auf eine tragfähige Konstruktion der hinteren Tragschale neu platziert wurden. Die Handwerker aus Wilsum komplettierten die alte Tragkonstruktion mit neuen Haltekonsolen zur Aufnahme der ISOVER-Dämmung. Ein weiteres Highlight bildet der im farblichen Kontrast (Farbton Black 326 matt) zur  irisierenden Fassadenoberfläche vorstehende Portalrahmen (Architrav) am Haupteingang, wo sich  auch der Besucherempfang befindet. Hier ging es hauptsächlich darum, das kubische, eher zweckgerichteteGebäude optisch aufzuwerten und im Eingangsbereich einen markanten Akzent zu  setzen. Das Tragwerk besteht aus einer Stahlkonstruktion mit entsprechender Unterkonstruktion zur  Aufnahme der kontrastreichen ALUCOBOND-Kassetten.

Fazit. Der sanierte Gebäudekomplex entspricht der Forderung nach energiesparendem Bauen und überzeugt gleichermaßen in Funktionalität, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Gestaltungsvielfalt. Einerseits wertet das sanierte Bestandsgebäude die umliegende Bebauung im Quartier deutlich auf. Andererseits kann das verkehrstechnisch optimal angebundene, attraktive Bürodomizil bauliche  Eigenständigkeit für sich beanspruchen.


Info + Kontakte

Harmsen Komtec GmbH
Eichenallee 17
49849 Wilsum
Tel. +49 (0)59459950-0
Fax +49 (0)59459950-10

www.harmsen-komtec.de


Harsch Bau GmbH & Co. KG
Rinklinger Straße 7
75015 Bretten
Tel. +49 (0)725277-0
Fax +49 (0)725277-6248

www.harsch.de

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