Zargenauswahl gestattet effiziente Montage

Regelkonform aber einfach

Maßgebend für den Montageaufwand von Feuerschutzabschlüssen sind die in den Zulassungen der Türenhersteller festgelegten Befestigungen und Hinterfüllungen der Zargen. Diese vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) stammenden verbindlichen Vorgaben gelten nicht pauschal, sondern werden für jedes Türensystem je nach Wandbauart geprüft. Der Aufwand für eine regelkonforme Türmontage kann also ganz unterschiedlich ausfallen.

Als Spezialist von Feuerschutzabschlüssen hat Novoferm eine grose Bandbreite an Zargen entwickelt, die mit ihren Zulassungen dem Metallbauer zeitsparende Optionen einräumen. Denn der Einbau von Feuerschutzabschlüssen erweist sich für den Metallbauer als Spannungsfeld: Einerseits gibt die Wandkonstruktion vor, welche Zargentypen bauaufsichtlich zugelassen sind. Andererseits verbinden Architekten mit der Festlegung einer Wandbauart auch gestalterische Ansprüche – Türen und Zargen eingeschlossen. Hinzu kommen die sicherheitsrelevanten Restriktionen aus der Zulassung des jeweiligen Türensystems in puncto Befestigung und Hinterfüllung. Nicht zu vergessen wirtschaftliche Aspekte, allen voran der einer zügigen Montage.

Insbesondere im Objektbau, wo mitunter Außen- und Brandschutzwände aus Beton bestehen, Innenwände im Kellergeschoss hingegen gemauert sind und der Verwaltungsbereich zum Beispiel im Trockenbau errichtet wird, steigt die Komplexität, regelkonforme Feuerschutzabschlusse herzustellen. Nicht zuletzt, weil auch auf jeder Etage unterschiedliche Schutzanforderungen bestehen: einbruchgeschützte Technikräume im Keller oder in der Außenhülle, schallgedämmte Türen zur Abschottung gegen Werkshallen im Erdgeschoss und ebenso auf den weiteren Etagen bei den Bürotüren. Darüber hinaus muss entschieden werden, ob die Türe T30 feuerhemmend oder T90 feuerbeständig sein soll und nach DIN 18095 rauchdicht.

Eine möglichst umfassende Zulassung für verschiedene Wandkonstruktionen sowie die Freigabe vom DIBt für eine variantenreiche Zargenhinterfüllung sind ein Schlüssel dafür, Feuerschutzabschlusse sicher, normgerecht und wirtschaftlich zu montieren. Dieser Schluss lasst sich aus einem exemplarischen Blick auf verschiedene Feuerschutz-Türensysteme des Herstellers ableiten, verbaut in einem typischen Verwaltungsobjekt.

Diagonal verschraubte Eckzargen. Im hochwertigen Objektbau wird heute häufig aus Kostengrunden auf Putz verzichtet, auf den Etagen auch aus architektonischen Aspekten. Für Sichtmauerwerk und Betonwande hat Novoferm ein Eckzargen-Profil entwickelt, das durch die diagonale Falzverschraubung nicht nur schnell und optisch ansprechend zu befestigen ist. Hinzu kommt der Vorteil einer breiten Palette an möglichen Hinterfüllungen, die in Verbindung mit den Türensystemen T30-1 N2/50 (einflugelig) und T30-2 N22/50 (zweiflugelig) bauaufsichtlich zugelassen sind. Die Eckzarge wird durch werksseitig vorgerichtete Locher im Falz über mitgelieferte Spezialanker in der Wand verschraubt. Damit lasst sich die Zarge pro Befestigungspunkt mit nur einem statt der sonst üblichen zwei Dübel sicher verankern. Gebohrt werden die Befestigungslöcher circa im 25 °-Winkel. Dafur steht optional eine Bohrschablone zur Verfügung. Sie wird einfach im Falz angelegt. Zur Verschraubung sind 160 mm lange Dübel vorgeschrieben, die ebenfalls im Lieferumfang der Falz-Schraubmontage enthalten sind. Die Befestigungslöcher im Falz werden abschliesend mit uberstreichbaren Abdeckkappen kaschiert.

Bei geschlossener Tür sind die Befestigungspunkte nicht zu sehen. Üblicherweise müssen die meisten Zargen in Wanden aus Mauerwerk oder Beton mit Mortel verfüllt werden. Der Zeitaufwand – insbesondere, wenn auch die Nebenarbeiten fur das Saubern der Baustelle und Geräte gerechnet werden – ist allerdings erheblich. Werksseitig mit Mineralwolle hinterfüllte Zargen als Alternative dazu haben sich im Baustellenalltag bisher aber nicht etablieren können. Denn die tatsächlichen Toleranzen im Nennmas der Türoffnungen lassen den Einsatz dieser Variante oft nicht zu. In diesem Punkt bietet die Novoferm-Eckzarge einen Vorteil: Sie hat zusätzlich zur Vermörtelung die bauaufsichtliche Zulassung zur Hinterfüllung mit Mineralwolle-Formteilen oder Novoferm-Brandschutzschaum (Montageanimation auf www.youtube.com).

Praktisch alle baulichen Forderungen können mit den Feuerschutztüren der Novoferm „N“- Baureihe erfüllt werden. Grund sind die vielzahligen Schutzfunktionen und die freie anwendungsspezifische Kombination daraus: T30 feuerhemmend oder T90 feuerbestandig, Rauchdichtigkeit nach DIN 18095, Schalldämmung bis zu 52 dB sowie Einbruchhemmung bis RC3 (WK3) bilden ein weites Spektrum an Konfigurationsmöglichkeiten – um beispielsweise Tiefgaragen oder Werkshallen gegen Feuer- und Rauchübertritt abzuschotten, aber auch gegen Lärm oder um Technikräume gegen Einbruch zu schützen. Doch selbst auf der Etage eines Verwaltungstraktes lassen sich diese robusten Stahlblechtüren mit ausgefallenen Designoberflächen in ein architektonisch anspruchsvolles Umfeld integrieren (siehe unter "Multifunktionstüren als Designtüren" weiter unten).

Wandkonstruktionen und die Nutzung der Untergeschosse unterscheiden sich im typischen Objektbau allerdings in der Regel erheblich von den oberen Etagen. In öffentlichen Neubauten werden die Unterteilungen der Geschossflächen, beispielsweise fur Einzelbüros, fast schon obligatorisch mit F90 GKF-Montagewanden ausgeführt. Dementsprechend völlig anders sind die Bedingungen für die Türenmontage und oftmals auch die Forderungen an Turendesign und -funktionen.

Zweiteilige Umfassungszargen. Der Trockenbau erschliest sich aufgrund seiner Flexibilität und Schnelligkeit immer mehr Anwendungen. Speziell dafür hat Novoferm das bauaufsichtlich zugelassene T30-Türensystem „NovoFireR Vario 50“ mit der zweiteiligen Umfassungszarge „Typ 2140“ entwickelt. Es verringert den Montageaufwand drastisch und erfüllt gestalterische Ansprüche. Die Zweiteilung der Zarge in Vorder- und Gegenschale macht den Einbau in bereits erstelltes Standerwerk möglich – im Gegensatz zu einteiligen Umfassungs zargen, die nur wandbegleitend montiert werden können. Beim Einbau der zweiteiligen Zarge ist als Erstes die Vorderschale auszurichten und mit selbstschneidenden Blechschrauben (mindestens O 5,5 mm, Lange nach Einbausituation) über den angeschweißten Spezialanker mit dem UA-Profil zu verschrauben. Anschließend erfolgt die Hinterfüllung der Vorderschale und das Anschrauben der Anker in der Laibung zur Aufnahme der Gegenschale. Die Positionierung ist dabei an den werkseitig eingebrachten Ankertaschen der Gegenschale auszurichten. Dann kann das Zargenhinterteil eingeschoben und durch die Dichtungsnut mit dem Zargenvorderteil verschraubt werden. Das eingelegte Zargen- Dichtungsprofil überdeckt letztendlich die Schrauben. Bei Rauchschutzanforderung ist der Wandanschluss zusätzlich mindestens auf der Schließseite dauerelastisch zu versiegeln, beispielsweise mit handelsüblichem Silikon oder Acryl. Für die zweiteilige Umfassungszarge „Typ 2140“ hat das DIBt drei schnelle und flexible Hinterfüllungsmöglichkeiten zugelassen: Gipskarton, lose Mineralwolle und Novoferm-Brandschutzschaum. Trockenbauer schätzen besonders die Zulassung fur konventionelle Mineralwolle, denn sie wird in der Regel bereits bei der Erstellung der Feuerschutz-Montagewande eingesetzt (Dichte von ≥ 40 kg/ m3, Schmelzpunkt > 1000 °C, Baustoffklasse A1, zugelassen nach DIN 4102-1 bzw. 4102-4). Der spezielle Novofem-Brandschutzschaum hingegen kommt vielfach der Arbeitsweise von Metallbauern zugute. Je nach Umgebungstemperatur beträgt die Trocknungszeit nur 30 bis 45 Minuten (Montageanimation:www.youtube.com ).

NovoFireR Vario 50“ sind als formschöne Dickfalz-Feuerschutzabschlüsse mit serienmäßigem 3D-Türband in ein- und zweiflugliger Ausführung erhältlich (siehe "Schutz und Gestaltungsfreiheit auf der Etage"). Eine optionale absenkbare Boden- oder Auflaufdichtung ermöglicht in Verbindung mit einem Obentürschließer und eingebautem Schließzylinder rauchdichte Abschlüsse, zugelassenen gemäß DIN 18095. Weitere Leistungseigenschaften wie ein hervorragender Wärmedurchgangskoeffizient von 1,4 W/m2K (ermittelt nach DIN EN ISO 10077-1 an einflügligen Vollblatt-Abschlüssen) machen diese Elemente in der Summe zu Premium-Türen für den hochwertigen Innenausbau – gerade auch in Gebäudezonen mit unterschiedlichen Raumtemperaturen.

Fazit. Bei der Wahl geeigneter Feuerschutzabschlüsse entsteht häufig ein Spannungsfeld aus den Parametern „kompromisslose Sicherheit“, „zeit- und kostengünstige Montage“ und „individuelles Design“. Da ein Türensystem vom Türblatt über die Zarge bis zur Befestigung in seiner Gesamtheit der bauaufsichtlichen Zulassung unterliegt, sind Abweichungen davon nicht zulässig. Damit Metallbauer, Planer und Bauherren möglichst große Freiräume für ihre Anforderungen erhalten, hat Novoferm als Spezialist fur Brandschutzabschlüsse Türensysteme konstruiert, deren DIBt-Zulassungen maximale Flexibilität ermöglichen.

Weitere Informationen unter
www.novoferm.de
www.youtube.com/user/NovofermVideos

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