Vernetzte Sicherheitstechnik

Die unterschiedlichen Nutzer von öffentlichen Gebäuden sind für den Betreiber eine besondere Herausforderung. Die Mitarbeiter benötigen einfachen Zutritt zu den Räumen im Gebäude und gleichzeitig soll es Unbefugten nicht möglich sein, diese ungehindert zu betreten. In so einem Fall ist eine individuelle IST-Analyse der vorhandenen Anlagen unabdingbar, um festzustellen, was den Einrichtungen fehlt. „Wir schaffen ein hohes Sicherheitsniveau mit nur einem Chipausweis, der einfach zu handhaben ist und für mehr Schutz sorgt, als es über ein mechanisches Schloss möglich ist“, meint Wolfgang Juhnke, Geschäftsführer von Security Data. Das Unternehmen berät, analysiert, plant und implementiert Sicherheitstechnik und ist Lieferant für sichere Systemlösungen.

Mechatronische Schließanlage für Ärtzehaus
Für die Gemeinde Aichwald übernahm Security Data die Planung und Installation der Schließtechnik für das Ärztehaus. Erste Gespräche ergaben, dass sich die Lösung auch für weitere angemietete oder eigene Flächen und Gebäude der Gemeinde eignen muss. Es sollte unterschiedliche Zutrittsberechtigungen geben, weil es gemeinschaftliche aber auch eigene Zugänge gab. Die Türen sollten hierfür aber nicht verkabelt werden.
Das Hochbauamt hat sich für das Konzept von Security Data entschieden und damit für eine mechatronische Schließanlage. Hierbei ist eine intelligente Datenverschlüsselung in den mechatronischen Zylinder integriert. Das System besteht aus wenigen Komponenten: Schließzylinder, Nutzerschlüssel mit Energieträger (Chipausweise), Programmierschlüssel und –gerät sowie die Verwaltungssoftware. Berechtigungen können einfach über die Software vergeben, geändert und wieder gelöscht werden.


Vernetzung mit Fluchtwegsteuerung
Diese Systemlösung ist wirtschaftlich rentabel, weil bei einem Schlüsselverlust nicht die komplette Schließanlage ausgetauscht werden muss. Es wird nur das verlorene Medium gesperrt. „Unsere Erfahrung hat gezeigt,es ist ein großer Vorteil, dass hier nur ein Bedienelement für einen berechtigten Zutritt in allen möglichen Gebäuden sorgt. Dabei können unterschiedliche Ausweismittel gewählt werden. Ebenso können weitere Liegenschaften mit den vernetzten Zugangssteuersystemen und einer Fluchtwegsteuerung ausgerüstet werden“, so Juhnke.
In Aichwald wurde eine neue und moderne vernetzte Fluchtwegsteuerung von Assa Abloy eingesetzt. Sie koppelt die automatische Steuerung der Türtechnik mit der Sicherheitsfunktion der Notausgangsverriegelung. Dadurch wird gesichert, dass nur berechtigte Begehungen der Türen möglich sind. Im Notfall allerdings können alle Personen das Gebäude einfach verlassen. Die Komponenten und Anlagen sind miteinander kombinierbar und mittlerweile auch in einigen Kindergärten, Schulen und Sozialstationen der Gemeinde installiert.


Vernetzte Systeme am Schreibtisch
Ein besonderer Vorteil von Chipausweisen ist ihr Mehrfachnutzen. Am Fraunhofer Institut in Stuttgart wird schon seit Jahren an einem Arbeitsplatz geforscht, der ebenfalls über einen „Berechtigungs-Mechanismus” funktioniert. Der IWWP Next – Information Worker’s Workplace – kann über einen RFID-Chip in Betrieb genommen werden. Vom Nutzer gespeicherte Konfigurationen am Computerdesktop werden dann ebenso geladen wie Einstellungen zur Schreibtischlampe. Die Systeme werden unter einer einheitlichen Plattform verwaltet, Berechtigungen über eine Software zentral eingestellt. Das schafft ein hohes Sicherheitsniveau für sensible Räume, wie Server- oder Elektroräume, und Firmendaten am PC gleichermaßen.
„Wir können heute schon viel mit Ausweismitteln machen. In Zukunft wird sich das sicherlich noch erweitern”, so Wolfgang Juhnke, „sie sind durch die Verschlüsselungstechnologien ein sicheres Medium und einfach zu handhaben. Um Chipausweise für ein Unternehmen optimal einzusetzen, braucht es aber intensive vorbereitende Gespräche über den konkreten Einsatz und Nutzen – nur dann können wir den Mehrwert in Sachen Sicherheit garantieren.” red


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