Skepsis im Metallhandwerk NRW nimmt zu

Zum Jahreswechsel 2012/2013 sehen viele metallhandwerkliche Unternehmen mit zunehmender Skepsis ins laufende Jahr 2013, meldet der Fachverband Metall NW. In Nordrhein-Westfalen rechnen fast sechs von zehn Metallbauern rechnen 2013 mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des eigenen Unternehmens.


Der Fachverband Metall NW vertritt als Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen mehr als 3.400 mittelständische Unternehmen des Metallhandwerks. Mit rund 58.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 6,3 Milliarden Euro erwirtschaften die Unternehmen für annähernd 150.000 Menschen in NRW den Lebensunterhalt.


2012 hat zufriedengestellt. Die diesjährige Konjunkturerhebung zum Jahreswechsel unterstreicht die positiven Einschätzungen für das vergangene Jahr. Sieben von zehn Metallbauern beurteilten zum Jahreswechsel ihre wirtschaftliche Lage als befriedigend oder besser. Hierzu hat nicht zuletzt der durchschnittliche Auftragsbestand von mehr als acht Wochen beigetragen. Die aktuelle Auftragsreichweite unterscheidet sich nur unwesentlich von der vor Jahresfrist.


Für 2013 besteht Skepsis. 2013 hingegen wird mit einer nicht unerheblichen Skepsis betrachtet. Nicht nur dass mit einer Verschlechterung der eigenen wirtschaftlichen Situation mehrheitlich gerechnet wird, auch die Investitionsneigung ist spürbar zurückgegangen. Planten vor Jahresfrist noch 60 % aller Metaller umfangreiche Investitionen, so sind es zu diesem Jahreswechsel gerade noch einmal gut 40%. Folgerichtig rechnen jetzt fast 70 % der Metaller mit einem sich verschärfenden Preiswettbewerb. Demgegenüber haben sich die Befürchtungen hinsichtlich eines ausgeprägten Fachkräftemangels relativiert. Lediglich jedes dritte Unternehmen sieht hierin eine der zentralen Herausforderung für 2013. Etwas stärker in den Fokus rückt wieder die Kreditvergabe – fast jeder sechste Metaller rechnet hier mit zunehmenden Belastungen. Positiver werden die Entwicklungen auf den Beschaffungsmärkten beurteilt. Nur noch jedes dritte – vor Jahresfrist jedes zweite - Unternehmen sieht hier ein Problem.


Trotz eines Jahres mit zumeist vollen Auftragsbüchern, stark schwankenden Rohstoff- und immer steigenden Personal- und Energiekosten sind die Preise im Metallhandwerk lediglich moderat gestiegen. Durchschnittlich erzielen Metallbauer 44,11 Euro je Facharbeiterstunde bei einer Spannweite von 23 Euro bis 56 Euro. Im vergangenen Jahr war es rund 1 Euro weniger.


Verhaltener Optimismus. Betriebswirtschaftsberater Stephan Lohmann vom Fachverband Metall NW resümiert: „Die allgemeine Unsicherheit hat nun auch unsere Betriebe erreicht. Trotzdem gehen wir davon aus, dass auch 2013 kein schlechtes Jahr für das Metallhandwerk werden wird. Viele Branchen, die zu den Kunden des Metallhandwerks zählen, vermelden vorsichtig optimistische Prognosen, sodass ausreichend Aufträge akquiriert werden können.“


Thematisch passende Artikel:

Fachverband Metall NW optimistisch für 2016

Das nordrhein-westfälische Metallhandwerk geht optimistisch in das Jahr. Mehr als 60% der Metallbauer starten mit einer mindestens guten Geschäftslage. Durchschnittlich vergeben die Metallbauer als...

mehr

Konjunkturindex des Metallhandwerks steigt

Zum Jahreswechsel 2013 / 2014 steigt der Konjunkturindex des nordrhein-westfälischen Metallhandwerks erstmals nach einem dreiviertel Jahr wieder an. Verantwortlich für die Steigerung ist jedoch...

mehr

Tarifabschluss im Metallhandwerk NRW

In Tarifverhandlungen zwischen der Christlichen Gewerkschaft Metall und dem Fachverband Metall NW einigten sich die Parteien auf einen Tarifkompromiss. Der Fachverband Metall NW vertritt als...

mehr

Erwartungen im Metallhandwerk eingebrochen

Die Erwartungen in die wirtschaftliche Entwicklung sind zum Halbjahr 2013 eingebrochen. Erwarteten zum Ende des ersten Quartals noch fast die Hälfte der metallhandwerklichen Unternehmen eine...

mehr

Metallbauer in NRW weniger optimistisch

Zum Ende des dritten Quartals 2014 kann sich das nordrhein-westfälische Metallhandwerk der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nicht entziehen. Trotz einer nahezu unveränderten aktuellen...

mehr