Unger auf der Arabischen Halbinsel

Im Norden des Königreiches Saudi Arabien entsteht zurzeit das Umm Wu‘al EPC Projekt zur Förderung und Verarbeitung des Phosphatvorkommens des Landes. Der Ausbau des Bergbausektors soll neben der Öl- und Petrochemieindustrie zur dritten Säule der Wirtschaft ausgebaut werden. So wird in der Waad Al-Shimal Mineral Industrial City eine neue Düngemittelanlage errichtet, die nach der Fertigstellung über eine Produktionskapazität von drei Millionen Tonnen pro Jahr verfügen wird. Die Saudi Arabian Mining Company Ma‘aden beauftragte den spanischen Industrieanlagenspezialisten Intecsa Ingeniería Industrial mit der Entwicklung und dem Bau einer neuen Düngemittelanlage.


Österreichisches Know-how mit lokaler Kompetenz
Bei der Fertigung der Lagerhallen mit einer verbauten Gesamtfläche von 103.760 m2 und der Gesamtlänge von nahezu 1,5 km vertraut Intecsa Industrial auf die Stahlbauerfahrung der österreichischen Unger Steel Group. In der Hamriyah Free Zone in Sharjah - eines der sieben Arabischen Emirate - befindet sich die Unger Steel Middle East FZE mit einem Produktionswerk auf rund 100.000 m2 Fläche. Rund 560 bestens ausgebildete Mitarbeiter arbeiten im Netzwerk mit der gesamten Unger Gruppe an maßgeschneiderten Lösungen in höchster Qualität und auf europäischem Niveau. Die Arbeiten an diesem Projekt sind von Mai 2015 bis Ende Juli 2016 anberaumt, d.h. in nur 14 Monaten Bauzeit werden die Großhallen finalisiert und dabei rund 20.000 Tonnen Stahl verbaut.

Die sechs großen Lagerhallen mit einer Länge von 110 bis 276 m, einer Breite von bis zu 72 m und einer Höhe von 45 m werden freitragend errichtet, um eine möglichst große Lagerfläche ohne Einschränkungen zu bieten. Nach der Fertigstellung und Übergabe im Juli 2016 werden die Hallen zur Lagerung von Pottasche und Phosphat genutzt; Sandfanglamellen und Firstlüftungsöffnungen sorgen für eine natürliche Luftzirkulation und Kühlung. Die Unger Gruppe wurde ebenso mit der tragenden Stahlkonstruktion, der Konstruktion und Errichtung der unter den Dachfirsten verlaufenden Förderbänder sowie mit der Stahlkonstruktion des Fördersystems betraut. Dieses Fördersystem führt von den Fertigungsanlagen zu den neuen Lagerhallen und weiter zum Hafen.



Ausführung in der Wüste
Vor allem während der Bauphase sind die hohen Tag- und Nachttemperaturunterschiede in der Wüste selbst für Stahlprofis wie die Unger Steel Group eine große Herausforderung. Um diese auszugleichen werden an der Längsseite der Hallen Dehnungsfugen eingebaut. Die Nähe des Ras Al Khair Hafens erfordert eine spezielle meerlufttaugliche Lackierung des Baustahls und der einschichtigen Dachdeckung. Langjährige Erfahrung im arabischen Raum, europäischer Produktionsstandard und vorrausschauende Planung ermöglichen eine reibungslose Umsetzung. red



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