Carmen Würth für Inklusion ausgezeichnet

Carmen Würth wird Ende Februar 2015 im Axica-Kongresszentrum in Berlin den Warsteiner Preis aus den Händen von Catharina Cramer, Inhaberin der Warsteiner Gruppe und Schirmherrin des Preises, entgegennehmen. Weil sie „mit außergewöhnlicher Leistung und kreativer Schaffenskraft mit ihrem Hotel-Restaurant „Anne-Sophie“ eine Stätte der Begegnung geschaffen hat, in der Menschen mit und ohne Handicap erfolgreich Hand in Hand zusammenarbeiten und damit nachhaltig Maßstäbe zur Integration in der gastgebenden Branche gesetzt hat“, begründet die Expertenjury ihre Entscheidung.

Das gesellschaftliche Engagement von Carmen Würth, Ehrenbürgerin der Stadt Künzelsau und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, begann in den 80er Jahren. Gemeinsam mit ihrem Mann Reinhold, dem Inhaber des gleichnamigen Handelsunternehmens für Befestigungstechnik, gründete sie die Stiftung Würth, um Projekte aus Wissenschaft, Forschung, Kunst und Bildung zu fördern. In ihrem Hotel-Restaurant „Anne-Sophie“ in Künzelsau ermöglicht sie es Menschen mit und ohne Behinderung, sich gemeinsam in den Arbeitsalltag eines Gastronomiebetriebes zu integrieren. Mitarbeiter mit Handicap werden in den Bereichen Küche, Restaurant- und Zimmerservice eingesetzt. Betreut und geschult werden die Mitarbeiter durch pädagogisch und fachlich ausgebildetes Personal.
Carmen Würths soziales Engagement hängt eng mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte zusammen. Ihr Sohn Markus lebt in einer anthroposophischen Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung. „Wenn ich dieses Schicksal nicht gehabt hätte, hätte ich viele wunderbare Begegnungen nicht gehabt – mit Menschen, die Menschen geblieben sind“, ist die 77-Jährige überzeugt. Ihr Anliegen ist es, dem Leben behinderter Menschen Sinn und Erfüllung zu geben und Barrieren im täglichen Umgang miteinander abzubauen. Aus diesem Grund eröffnete sie im Jahr 2003 das Hotel-Restaurant „Anne Sophie“. „Der Ursprung des Hauses, die Idee dazu, ist nicht im Kopf entstanden, sondern sie kommt aus dem Herzen“, erklärt sie. Im Haus selbst sollte zunächst die Schwelle zwischen den gesunden Gästen und den Mitarbeitern mit Handicap überwunden werden. „Anfangs mussten wir vor allem den Hemmungen der Gäste entgegenwirken – das war viel Arbeit“, erinnert sie sich. Dass das Konzept von Carmen Würth aufgeht, zeigt der jüngste gastronomische Erfolg: Im November 2014 wurde das zum Hotel gehörende Restaurant „Handicap“ für seine exzellente Küche mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. „Das zeigt, wir haben ein hochmotiviertes, professionelles Team, das Spitzenleistungen bringt“, so Carmen Würth. red


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