Absaugtechnik in vernetzter Welt

Bessere Sensorik und intelligente Geräte

Ein schlechtes Raumklima, stickige Atemluft und Hitze können nicht nur zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führen, sondern bergen ernstzunehmende Gefahren für die Gesundheit von Mitarbeitern. Dabei ist es Aufgabe des Arbeitgebers dafür zu sorgen, dass die Luft in der Werkstatt nicht schlechter ist als die Frischluft von draußen. Doch wer kann schon objektiv sagen, wie es um die Luft in der Fertigung zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich bestellt ist?

Der westfälische Absaugtechniker Teka liefert die Antwort auf diese Frage mit der neuesten Generation seines Airtrackers. Der Airtracker Mini und der Airtracker Nano erweitern das Programm an Produkten, die als vernetzte Systeme laufen. Durch die kontinuierliche Raumluftüberwachung mit dem Airtracker lassen sich Service und Wartung in unterschiedlichsten Branchen erheblich verbessern und Gefahren minimieren.

Airtracker Mini für den Metallbau

Der Airtracker Mini eignet sich in erster Linie für den Einsatz in Absauganlagen sowie klima- und ablufttechnischen Anlagen, wie man sie auch im Metallbau findet. Das Gerät liefert in Echtzeit objektive Werte zur Feinstaubbelastung (Partikelgröße PM 2,5), Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Er kann in alle Teka-Absauganlagen sowie Fremdgeräte integriert werden. Ein Laser-Sensor misst die Reinluft in der Anlage und gibt Auskunft darüber, ob die in die Halle ausströmende Luft wirklich sauber ist. Mit der permanenten Dauerüberwachung der Absauganlage entfällt die jährliche W3-Prüfung.

Das Gerät lässt sich auch in Klima- und Zuluftanlagen sowie Abluftsysteme einbauen und zeigt die Qualität der von außen zugeführten oder der nach draußen abgegebenen Luft an. Die Ergebnisse der Echtzeit-Messungen werden an einem übersichtlichen Display angezeigt. Es gibt den Airtracker als Einzelplatz-Lösung, als vernetztes Profi-Gerät mit WLAN- oder Bluetooth-Schnittstelle, um die Daten per Smartphone oder Tablet zu erfassen. Das System erfüllt die Voraussetzungen für ein modernes Service- und Wartungsmanagement: „Jedes Unternehmen und jede Institution sollte die Ist-Situation vor Ort kennen“, sagt Teka-Geschäftsführer Erwin Telöken. „Nur wer die Rahmenbedingungen kennt, kann eine Gefahr frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.“

Vielseitiger und effizienter Ecocube

Um die verunreinigte Luft abzusaugen und abzuscheiden, hat Teka seinen Ecocube im Programm. Das vielseitig einsetzbare Gerät hat sich seit seiner Markteinführung zu einem Bestseller im Teka-Sortiment entwickelt. So simpel wie möglich bei Montage, Wartung und Service und so effizient wie möglich in der Leistung – unter dieser Prämisse hat der Hersteller Ecocube als modular aufgebaute Anlagenlösung entwickelt. Und so funktioniert Ecocube: Über ein Rohrleitungssystem wird schadstoffhaltige Luft in die Filterselektion geführt. Hier lagern sich die partikelförmigen Schadstoffe an der Oberfläche der Nano-Filterpatronen, die durch Druckluft automatisch in Intervallen gereinigt werden, ab. Die Schadstoffpartikel lösen sich durch die Druckluft und gelangen in den Staubsammelbehälter. Gereinigte Luft wird ohne Wärmeverlust wieder in den Arbeitsraum zurückgeführt.

„Mit Ecocube genießen wir Alleinstellung im Markt“, so Simon Telöken, ebenfalls Geschäftsführer bei Teka. „Das modulare Baukastensystem ist ausgereift und überzeugt sowohl Endkunden als auch unsere Partner im Maschinenbau.“ Ecocube ist keine Insellösung, sondern wächst am Einsatzort mit den Anforderungen in der Fertigung und lässt sich jederzeit nachrüsten oder erweitern – etwa um den Airtracker. Während der Ecocube eher für die punktuelle Absaugung ausgelegt ist, geht der Clean Air Cube in die Breite – und reinigt ganze Hallen. Er arbeitet nach dem vom IFA empfohlenen Schichtlüftungsprinzip. Hierbei saugt die Anlage die schadstoffhaltige Luft an der Geräteoberseite ein und führt die gereinigte Luft nach dem Filterprozess über Austrittsöffnungen geräuscharm in den Arbeitsbereich zurück. Die Anlage ist mit leistungsstarken Taschenfiltern der Filterklasse F9 ausgestattet, die aufgrund ihrer besonderen Faltung eine hohe Reinigungsleistung aufweisen.

Mobiles Gerät Maxi Fil Clean

Ein anderer Hersteller, Kemper, hat jetzt ein Patent auf den kontaminationsfreien Staubaustrag angemeldet. Damit schließt der Hersteller von Absauganlagen und Filtersystemen die Gefahrstoffkette von der Entstehung bis zur Entsorgung und sorgt so für einen gesteigerten Arbeitsschutz für die Mitarbeiter in metallverarbeitenden Betrieben. Die besondere Technik kommt in dem mobilen Absauggerät Maxi Fil Clean und weiteren Produkten zum Einsatz. 
„Mit unserem kontaminationsfreien Staubaustrag denken wir den Arbeitsschutz entlang der Gefahrstoffkette konsequent weiter“, sagt Geschäftsführer Björn Kemper. „Die Möglichkeit der sauberen Entsorgung von Schweißrauch-Sammlungen steigert den Arbeitsschutz in metallverarbeitenden Betrieben abermals.“ 


Optimierter Entsorgungsprozess

Nach der Absaugung und Filterung gestaltet Kemper auch die 
nachgelagerte Entsorgung mit einem hohen Maß an Verantwortungsbewusstsein für die Mitarbeitergesundheit. Je nach Beschaffenheit seien herkömmliche Absaugsysteme zwar in der Lage, den Schweißrauch effektiv zu erfassen und selbst lungengängige Partikel in einem hohen Grad abzuscheiden. Bei der Entsorgung werden die Schweißer den Gefahrstoffen während der Entleerung der Sammelbehälter allerdings oftmals wieder ausgesetzt. Hier setzt Kemper an. „Mit unserer Entwicklung sind Schweißer auf der sicheren Seite. Zu keiner Zeit des Absaugprozesses kommen sie mit den ultrafeinen Partikeln in Berührung“, verspricht der Geschäftsführer. Denn diese erfolgt bereits heute kontaminationsfrei. Bei der patentierten Technik handelt es sich um eine Lösung für abreinigbare Filter. Dabei befördert das Gerät die abgereinigten Staubpartikel automatisch in eine autark integrierbare Einweg-Kartusche. Bei der Entsorgung des Schweißrauchs wird dieser Staubsammelbehälter verschlossen, sodass keine Gefahrstoffe entweichen können. Die Kartusche mit den Schweißrauch-Partikeln können Betriebe dann einfach entsprechend entsorgen.

Vernetzte Technik

Auch Kemper bringt seine Geräte mittlerweile über vernetzte Technik ins Internet der Dinge. Gemeinsam mit dem IT-Unternehmen Datacake hat Kemper ein Portal für Kunden aus Industrie und Handwerk entwickelt. Das Portal vernetzt nicht nur die Kemper-Absaugtechnik, sondern auch Maschinen anderer Hersteller, sofern diese einen Netzwerkanschluss haben. „Alle Geräte und Anlagen führt der Anwender in einem übersichtlichen Portal zusammen und verwaltet sowie kontrolliert sie zentral“, erklärt Simon Kemper, der bei dem Hersteller für die Entwickung verantwortlich war.

Bei der Auswahl eines Gerätes visualisiert das Portal aktuelle Betriebsparameter und andere Eigenschaften ortsunabhängig auf Smartphone, Tablet oder PC. Messdaten, Einstellungen und besondere Ereignisse analysiert es automatisch und stellt diese Informationen anderen Maschinen im Netzwerk zur Verfügung. Dadurch ist das System beispielsweise in der Lage, einen Wartungsbedarf vorherzusagen. Kemper hofft, dadurch Netzwerkausfälle verhindern zu können, weil das System merkt, sobald ein Element auf eine Störung zuläuft. Die Digitalisierung findet bei Kemper unter höchsten Sicherheitsanforderungen statt und ist ab sofort Standard. Neue Geräte- und Anlagengenerationen stattet das Unternehmen serienmäßig mit einer neu entwickelten Steuerung aus. Sie kommunizieren dabei mittels spezieller IoT-SIM-Karten über das Mobilfunknetz.

100% Frischluft mit Al-ko Fume Unit AFU-Eco

Der schwäbische Anlagenbau Al-ko setzt bei der neusten Generation seiner Absaugtechnik auf 100 Prozent Frischluft und verspricht, damit der Erste am Markt zu sein. Bei der Al-ko Fume Unit AFU-Eco wird die gefilterte Luft vollständig nach außen abgegeben. Das Ergebnis: Keine Reststaubbelastung, sondern beste Raumluftqualität ohne Gerüche. Absaugung, Filterung und Wärmerückgewinnung sind in einem kompakten Gerät vereinigt. Während der Filtration wird die Wärme der abgesaugten Luft an die Platten eines Kreuzwärmetauschers abgegeben. Mit Hilfe dieser Wärme wird anschließend die angesaugte Frischluft erwärmt. Auf diese Weise erreicht die Anlage eine Wärmerückgewinnungs-Effizienz von bis zu 67 Prozent. Das, verspricht der Hersteller, werde helfen, Energiekosten signifikant zu reduzieren.

„Die Investitionskosten amor­tisieren sich innerhalb kürzester Zeit“, sagt Katharina Stenzel von Al-ko. Zudem ermöglicht das flexible Bausteinprinzip eine individuell optimierte Konfiguration der Anlage. Für eine ideale Schalldämmung und Wärmeisolierung sorgt das Gehäuse aus doppelwandigen Verkleidungskassetten. Die Abreinigung in der Reinluftkammer folgt einem bewährten Prinzip, das eine echte Oberflächenfiltration und beste Luftqualität gewährleistet.

Staat fördert bis Ende 2018 Investitionen in Arbeitsschutz

Ende dieses Jahres läuft die Übrgangsfrist zur Einhaltung der neuen Staubgrenzwerte aus. Wer jetzt noch investieren muss, kann sich dafür Geld vom Staat holen. Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es auch für kleine und mittlere Unternehmen Fördergelder von bis zu 100.000 Euro. Das BAFA fördert Einzelmaßnahmen, bei denen es bis zu 30 Prozent der Kosten, maximal jedoch 30.000 Euro als Zuschuss geben kann. Werden technische Systeme optimiert oder erneuert, können sogar bis zu 100.000 Euro Zuschuss fließen.

Mehr Infos finden Sie auf der Website der BAFA unter: www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Querschnittstechnologien

Staubgrenzwert geändert

Anfang April wurde der Allgemeine Staubgrenzwert (ASGW) für die alveolengängige Fraktion (A-Fraktion) von 3,0 mg/m³ auf 1,25 mg/m³ abgesenkt. Unternehmer haben noch bis zum Jahresende Zeit, die neue Regelung in ihrem Betrieb umzusetzen. Dies kann auch bedeuten, dass sie bei der Absaugtechnik nachrüsten müssen.
Der ASGW soll sicherstellen, dass die Funktion der Atmungsorgane nicht durch eine allgemeine Staubwirkung beeinträchtigt wird. Er ist als Arbeitsplatzgrenzwert für schwerlösliche oder unlösliche Stäube anzuwenden, die nicht anderweitig reguliert sind. Wenn keine anderen Erkenntnisse vorliegen, ist die gesamte erfasste Staubfraktion als unlöslich zu bewerten.

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