Berufskleidung für Azubis

Für Anfänger ist Sicherheit umso wichtiger

Es gibt viele Kriterien, die man bei der Einkleidung des Teams im Blick haben muss - das gilt auch für den Nachwuchs: einheitliche und gute Optik aller Mitarbeiter, normgerechter Schutz – und dazu natürlich die Kosten. Um den Organisationsaufwand so gering wie möglich zu halten, entscheiden sich viele Unternehmen für Mietkleidung. Claudia Kuntze-Raschle, Geschäftsführerin des DBL-Vertragswerks Kuntze & Burgheim Textilpflege gibt Auskunft zur Einkleidung von Azubis.


metallbau: Wie überzeugen Unternehmen die Azubis von der Notwendigkeit einer Arbeits­kleidung?

Claudia Kuntze-Raschle: Einheitliche Berufskleidung der Azubis ist wichtig für ihre Integration in den Ausbildungsbetrieb. Vor allem aber zur Arbeitssicherheit gehört die richtige Berufskleidung. Besonders in der Anfangsphase sind die unerfahrenen Azubis besonders gefährdet, durch schützende Kleidung wird ihre Sicherheit erhöht.

metallbau: Wann sollte man sich um die Einkleidung kümmern?

Kuntze-Raschle: Idealerweise mit dem Abschluss des Ausbildungsvertrages. Manche Unternehmen verbinden die Unterzeichnung mit einer Anprobe, denn erfahrungsgemäß sind die Angaben der jungen Leute zur passenden Konfektionsgröße nicht immer zuverlässig. Unsere Kunden können über ihren Serviceberater spezielle Anprobemuster bestellen oder ihm die Anprobe direkt übertragen.

metallbau: Ab wann ist die neue Kleidung zu tragen, und ist das verpflichtend?

Kuntze-Raschle: Die Kleidung sollte mit der ersten Sicherheits- und Arbeitsunterweisung ausgegeben und dann auch getragen werden. Das Unternehmen kann den Auszubildenden dazu verpflichten. Insbesondere wenn Persönliche Schutzausrüstung (PSA) notwendig ist, z.B. beim Schweißen, beim Umgang mit chemischen Substanzen oder auch in elektrostatisch aufgeladenen Bereichen, ist das Tragen normgerechter Schutzkleidung vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Auch Sicherheitsschuhe, Brille oder Helm sind in vielen Bereichen Pflicht.

metallbau: Wer kommt bei der Berufskleidung für die Kosten auf?

Kuntze-Raschle: Ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer die Kosten übernehmen, wird von den Unternehmen individuell festgelegt. Bei Mietberufskleidung empfehlen wir, die Beschäftigten an der Wochenpauschale zu beteiligen, da sich dies erfahrungsgemäß positiv auf die Nutzung und Wertschätzung der Berufskleidung auswirkt. Für normgerechte Schutzkleidung hat generell der Arbeitgeber die Kosten zu tragen.

metallbau: Wenn ein Azubi die Abteilung wechselt, erhält er immer die passende Kleidung – oder besser eine Sonderlösung?

Kuntze-Raschle: Azubis erhalten in der Regel die Standardkleidung des Unternehmens. Alternativ kann das Unternehmen für die Azubis einen Pool mit Persönlicher Schutzausrüstung einrichten. Wir als Mietdienstleister bieten bei sicherheitstechnischen Aspekten wie Schweißerschutz- oder Schnittschutzkleidung für die Ausbildungszeit eine gemischte Ausstattungsvariante an.

metallbau: Darf Kleidung mit nach Hause genommen, gewaschen, repariert werden?

Kuntze-Raschle: Grundsätzlich bestimmt das Unternehmen, ob Kleidung vor Ort gewechselt oder mitgenommen wird. Wir empfehlen aus hygienischen und praktischen Gründen eine Lagerung im Unternehmen. Auf das private Waschen, insbesondere bei genormter Schutzkleidung und Hightech-Materialien wie Schweißer- oder Warnschutz sollte man verzichten. Sonst lässt sich nicht kontrollieren, ob nach dem Waschen die vom Gesetzgeber geforderte normgerechte Schutzfunktion noch gewährleistet ist.

metallbau: Wer kommt für die Schäden an der Berufskleidung auf?

Kuntze-Raschle: In der Regel geht normaler Verschleiß bei betrieblich angeschaffter Berufskleidung zu Lasten des Unternehmens. Schäden durch unsachgemäßen Gebrauch, übermäßige Beanspruchung oder mutwillige Zerstörung kann sich das Unternehmen aber ggf. ersetzen lassen. So halten wir es bei der Mietberufskleidung gegenüber den Unternehmen auch.

metallbau: Ist auf dem Namensschild der Hinweis „Auszubildender“ nötig?

Kuntze-Raschle: Ja, denn wenn Kunden, Vorgesetzte, Kollegen oder Gäste wissen, dass sich dieser Mitarbeiter noch in Ausbildung befindet, beugt das Missverständnissen vor.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 7/8/2019

Arbeitskleidung im Metallbau

Mehr als gut angezogen

Der Markt für Berufsbekleidung boomt, zeigt die Studie „Branchenfokus Berufsbekleidung“ aus dem vergangenen Jahr. Für Latzhosen, Kittel und Co sind erstmals mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben...

mehr
Ausgabe 11/2017

Integrierter Schweißerschutz

Im Bereich Flammschutz hat Fristads Kansas eine Schutzkleidung mit integriertem Schweißerschutz in den Markt eingeführt. Durch den Einsatz von Textiltechnik in Kombination mit dem GXE-Material von...

mehr
Ausgabe 10/2023

DBL

Flexibel in Multinormkleidung

Ob beim Umgang mit elektrischer Spannung, mit Hitze und Feuer, beim Schweißen oder in der Handhabung mit chemischen Stoffen die mehrfach genormte Arbeitskleidung bietet Schutz bei verschiedenen...

mehr
Ausgabe 11/2017

Kleidung mit Mehrfachschutz

Die neue Mewa Arbeitskleidung Dynamic Allround schützt vor den thermischen Gefahren eines Lichtbogens (Klasse 1) und vor statischer Aufladung. Die Kleidung mit Hitze-, Flamm- und Schweißerschutz ist...

mehr
Ausgabe 11/2010 Marktübersicht „Miet- und Leasingberufskleidung“

Mietservice im Vergleich

Kleider machen Leute. Und mit professioneller Arbeitskleidung machen Metallbauer auch einen entsprechenden Eindruck. Aber viel wichtiger noch, Sie sparen viel Geld wenn Ihre Mitarbeiter warm und...

mehr