Wohlgefühl dank unsichtbarer Technik

Bewährte Beschlagsysteme

Tageslicht war das Schlüsselwort für den unterirdisch angelegten Bereich einer Wellness-Anlage in Bruneck. Nur eine einzige Fensterfront lässt Sonnenstrahlen in den Raum.

Die Planer setzten bei dem Neubau auf Glaswände mit integrierten Schiebetüren, um Helligkeit und Raumaufteilung gleichermaßen zu ermöglichen. Für reibungslose Bewegung der Glaselemente sorgt das Beschlagsystem Puro 100–150 der Schweizer Hawa AG.

„Mokka Beauty Lounge“ heißt das Wellness-Center in Bruneck, einer 15.000-Einwohner-Stadt im Südtiroler Pustertal. In dem knapp 300 Quadratmeter großen „Zentrum für Schönheit und Wohlbefinden“ sind zahlreiche Spa-Einrichtungen untergebracht (siehe Bautafel). Schlüsselstelle des Projektes: Große Teile des Wellness-Centers sind unterirdisch angelegt.

Wohlfühl-Ambiente. Lediglich eine einzige Fensterfront bringt Tageslicht in die Räumlichkeiten. Für die Planer lautete daher die große Herausforderung, zum einen im gesamten Spa und Wellnessbereich für angenehme Licht- und Belüftungsverhältnisse zu sorgen. Zum anderen wünschten sich die Bauherren ein großzügiges Wohlfühl-Ambiente für Kundschaft und Beschäftigte. Unterschiedliche Raumhöhen und eine große Anzahl von Stützen und Säulen erschwerten dabei die Raumeinteilung.

Der Südtiroler Architekt Christian Moser löste diese Aufgabe mit dem Werkstoff Glas: Er trennte die hinter der Fensterfront angeordneten Solarien mit Hilfe einer durchgehenden, raumhohen Glaswand  vom zentralen Empfangs- und Erschließungsbereich ab. In die Glaswand sind Schiebetürelemente integriert. Damit gelangt Tageslicht auch in diesen Bereich. Dank der Schiebetüren lässt sich das begrenzte Platzangebot in den einzelnen Räumen optimal nutzen. Auf der gegenüberliegenden Raumseite wurden ebenfalls Glasschiebetüren installiert.

Schweizer Qualität. Das Brunecker Glasbau-Unternehmen Seyr setzte diese Idee in die Praxis um. „Vorgabe des Architekten war, dass man die Laufschienen so wenig wie möglich sieht“, erinnert sich Meinhard Schneider, Leiter der Auftragsabwicklung bei Seyr. Deshalb schlugen die Glasspezialisten vor, das Beschlagsystem Puro 100–150 der Schweizer Hawa AG zu verwenden. Das System lässt sich bündig in der Decke montieren, sodass von der Lauftechnik nicht das Geringste zu sehen ist. „Wir arbeiten seit über zehn Jahren als Hawa-Vertriebspartner und konnten das System guten Gewissens empfehlen“, so Schneider. Dafür nennt der Fachmann neben dem deckenbündigen Einbau noch weitere Gründe: „Der Beschlag ermöglicht eine wirklich leichte Montage der Glaselemente. Das merken wir immer positiv am Zeitaufwand.“ Außerdem überzeugt ihn die sprichwörtliche Schweizer Qualität der Hawa-Produkte. Beim Objekt in Bruneck sei dies ein überzeugendes Argument gewesen, da die Türen ständig in Bewegung sind, erläutert Meinhard Schneider.

Um die aufwendige Lüftungstechnik zu verbergen, wurden im gesamten Sonnenstudio abgehängte Akkustikdecken aus Gipskarton angebracht. Dort fanden auch die Aufhängung der Laufschiene und die Schiebetechnik des HAWA-Puro 100–150 ihren Platz – unsichtbar für den Betrachter. Nicht alltäglich für die Glasspezialisten von Seyr war die Dimension der raumhohen Glaswand. „Auf einer Länge von 14,5 Metern sind fünf Schiebetürelemente eingebaut. Die Schiebeelemente müssen über die gesamte Länge genau in Flucht sein“, erklärt Meinhard Schneider. „Dafür haben wir eine einzige Unterkonstruktion gezeichnet und fertigen lassen“, so der Experte weiter.

Diese ist über die ganze Länge höhenverstellbar und gleicht somit Unebenheiten der Raumdecke aus. „Oft hängen die Decken durch, und dann werden die Schiebetüren schwergängig, was den Bedienkomfort erheblich mindert“, beschreibt Schneider das Problem.

Ausschlaggebend für HAWA-Puro 100–150 war auch die „Nutzlast“ des Systems. Es bewegt bis zu 150 kg schwere Ganzglastüren sanft und leise in eloxierten Laufschienen. Die hochwertige Kugellagertechnik ist auf lange Lebensdauer ausgelegt. So lassen sich die Türen mit minimalem Kraftaufwand öffnen und schließen. Die zweiteilige punktuelle und spielfreie Bodenführung ermöglicht das einfache Einhängen der Glasschiebetüren und verhindert – etwa bei Zugluft –- Klappergeräusche.

Weitere technische Merkmale sind die von Hawa zum Patent angemeldete sogenannte Keilaufhängung und die stufenlos einstellbaren Haltepuffer. Sie können auf das Türgewicht abgestimmt werden. Die zentrische Aufhängung der Schiebetüren vereinfacht zudem die Montage und verhindert seitlichen Druck auf die Bodenführung. HAWA-Puro 100–150 eignet sich sowohl für Einscheibensicherheitsglas (ESG) als auch für Verbundsicherheitsglas (VSG aus ESG).

Eine andere Eigenschaft von HAWA-Puro 100–150: Das Schiebebeschlagsystem lässt sich mit ein und derselben Laufschiene je nach Wunsch mit Festteilen aus Glas oder Holz kombinieren. Dafür sorgen die von unten abnehmbaren Profile zur Verblendung der Laufschiene. Der Verarbeiter hat stets von unten Zugang zur Glasaufhängung. Er kann nachträglich Glastüren und Festelemente ein- oder ausbauen, ohne Teile der Decke entfernen oder bauliche Änderungen vornehmen zu müssen. Schlösser,Wandabschlussprofile und Profile für die Deckenintegration komplettieren das Angebot rund um dieses Schiebebeschlagsystem.

Sichtschutz. Zur optischen Gestaltung wurden Glaswand und Glasschiebetüren im Brunecker Wellness-Center mit transluzenten, farbigen Folien beklebt. Sie bieten Sichtschutz und gewährleisten die Privatsphäre der Kunden. Die Planer entschieden sich für glatte, farbige  Oberflächen, die in ihren Augen das elegante Ambiente der Beauty Lounge unterstreichen. Je nach Lichteinfall erzeugen die Glasflächen interessante Lichtspiele und verändern die Raumwirkung. „Zusammen mit dem durchgehenden Lichtkanal an der Decke und dieser farbig gestalteten Glaswand konnte eine Raumsituation von hoher gestalterischer Qualität geschaffen werden“, betont Architekt Christian Moser. Der Werkstoff Glas spielt gerade im Hygienebereich seine Stärken aus: Glas altert nach Meinung von Experten nicht, ist leicht zu reinigen und zudem unempfindlich.

Internationale Referenzen

Räume trennen mit HAWA-Purolino 80

Das im Frühjahr 2007 eingeführte Beschlagsystem HAWA-Puro 100–150 verfügt über internationale Referenzen. Dazu gehören Ganzglasschiebetüren im Leistungszentrum des FC Bayern München an der Säbener Straße oder im Bürokomplex des Immobilienunternehmens Warren Wixen in Los Angeles. In Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) entsteht derzeit auf Yas Island direkt an der neuen Formel-1-Rennstrecke das Fünf-Sterne-Luxusressort „Marina Hotel“. Dort werden über 1000 Glasschiebetüren mit HAWA-Puro 100–150 in die Badezimmer der Gasträume eingebaut. Jetzt erweitert HAWA–Purolino 80, ein Design-Beschlag für Raumtrenner aus Glas bis 80 kg Gewicht, das Angebot. HAWA–Purolino 80 ist eine puristische Design-Schiebelösung für Ganzglastüren. Die Lauftechnik ist komplett in der Laufschiene integriert, die sich für die Wand-, Decken- oder deckenintegrierte Montage eignet. Alles, was sichtbar bleibt, ist pures Glas. Die Laufschiene ist vom Hersteller farblos eloxiert oder mit einem besonderen Edelstahl-Effekt erhältlich.

Bautafel

Objekt: Wellness-Center „Mokka Beauty Lounge“ in Bruneck (Südtirol)

Ausstattung: 300 m2 Innenraum mit Sonnenstudio, Beauty- und Friseursalon, Maniküre-und Pedikürestudio, Dampfbad und weiteren Spa-Einrichtungen

Architekt: Christian Moser, Bruneck (Südtirol)

Glasbau: Seyr Glasbau GmbH, Bruneck (Südtirol)

Beschlagsystem: HAWA-Puro 100–150

der Hawa AG, Mettmenstetten (Schweiz)


Info + Kontakte

Hawa AG
Schiebebeschlagsysteme
Untere Fischbachstrasse 4
CH-8932 Mettmenstetten
Tel. +41 (0)44/7679191
Fax +41 (0)44/7679178

www.hawa.ch

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