Bohrcenter im Werkstatteinsatz

Crea-Drill beschert 50 % Zeitersparnis

Der Druck in der Metallbaubranche wird nicht nachlassen. Es geht um gleichbleibende Qualität, die jedoch immer kostengünstiger produziert werden soll. Intelligente Maschinen- und Einrichtungslösungen – entwickelt vom Praktiker – sind besonders gefragt. Die Berner Firma CreaMetall hat mit ihrem mechanischen Bohrcenter Crea-Drill eine Lösung entwickelt, die schnell zur Sache kommt – und so die Wertschöpfung im eigenen Unternehmen hält. Die Metallbauer sind überzeugt.
„Die Crea-Drill ist aus unserer Werkstatt nicht mehr wegzudenken“, sagt Gerald Strehwitzer. Der geschäftsführende Gesellschafter des österreichischen Metallbauunternehmens Strehwitzer setzt das Bohrcenter seit etwa drei Jahren ein. „Eine Lösung dieser Art habe ich noch nicht gesehen“, sagt er. „Ich denke schon, dass sie einzigartig ist.“ Die Einfachheit in der Bedienung und die Schnelligkeit, mit der die Crea-Drill einsatzbereit ist – das sind die beiden wesentlichen Punkte, die ihn überzeugt haben. Werkstück einspannen – und sofort bohren. Zeitintensives Vorarbeiten wie Messen, Anreißen und Körnen fallen weg. 50 % der Zeit wird eingespart. „Ich tippe, dass es eher mehr ist“, sagt Strehwitzer. Gegenüber den Standardlösungen auf der Ständerbohrmaschine legt Crea-Drill eine gehörige Schlagzahl vor.

Serienmaß ab dem zweiten Stück

Das innerhalb kürzester Zeit einstellbare Serienmaßsystem sorgt dafür, dass schon ab dem zweiten zu bohrenden Material nicht einmal mehr das Maß eingestellt werden muss. So beginnt die Serienbohrung bereits beim zweiten Stück. Sind die Anschlagpunkte einmal eingestellt, lässt sich mehrfach identisch bohren. Ob Stahl, Edelstahl, Alu oder Buntmetalle. Ob flach, rund, Rohre oder Profile. Ob Bohren, Senken, Fließlochformen oder Gewindeschneiden. Ob kleinere Löcher mit Spiralbohrer oder größere Löcher bis zu einem Durchmesser von 75 Millimetern mit Lochsäge. „Beim Fließbohren mit Gewinde schafft die Maschine eine erstaunliche Geschwindigkeit“, sagt Strehwitzer. „Wir bohren Loch und Gewinde im selben Arbeitsschritt.“ So werden Fehlerquellen ausgemerzt. Denn das Werkstück bleibt fest eingespannt: Ein großer Vorteil bei der Bearbeitung von Rundrohren, denn die Bohrungen fluchten exakt.Robust und leicht bedienbar.
Die X- und Y-Achsen des mechanischen Bohrcenters verfügen über Maßskalen, optional ist die X-Achse mit einer digitalen Maßanzeige ausrüstbar. „Das macht die Maschine quasi selbsterklärend“, schwärmt Manfred Pfauder, Werkstattleiter beim bayerischen Metallbauer Pur. „Die Maßeinheiten ablesen und die Geschwindigkeiten einstellen – das bekommt doch jeder hin.“ Bei Pur läuft die Maschine seit fünf Jahren und das im Schnitt vier Stunden pro Tag. Probleme gab es seither keine. „Die Crea-Drill ist sehr robust und muss eigentlich gar nicht gewartet werden“, lobt Pfauder. Späne entfernen – das war’s. Strehwitzer setzt die Maschine „zu hundert Prozent“ im Geländerbau ein. Bohrungen für Trägerseile oder Geländerpfosten werden auf der Crea-Drill ausgeführt.

Vom Metallbauer zum Zulieferer

Thomas Zimmermann ist Inhaber der Firma CreaMetal. Das 1997 gegründete Unternehmen hat mittlerweile mehr als 1.000 Metallbaufirmen aus Europa mit seinen Maschinen beliefert. „Ich bin selber Metallbauer und in der Metallbaufirma meines Vaters aufgewachsen. Diese Erfahrung hat mir klar gemacht, dass die politischen, technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen den Metallbau nach herkömmlichen Methoden unattraktiv werden lassen“, sagt Zimmermann. Seine Antwort: Er baute erste Maschinen vor allem für die eigene Werkstatt. Doch schon bald wurden andere Unternehmer auf seine Erfindungen aufmerksam, die Zimmermann ausgetüftelt hatte. „So wuchs mein Entschluss, diese Werkzeuge in Serie zu fertigen und zu verkaufen.“ Das ist fast 20 Jahre her. Angst vor der internationalen Konkurrenz hatte er dabei nicht. „Der Markt für Geländer war 1997 auch in der kleinen Schweiz groß genug. Außerdem liegt mir das Image des Metallbaus sehr am Herz. Wir müssen einfach alle eine herausragende Qualität liefern, um von unserem Beruf angemessen leben zu können.“ Schwarze Schafe vermiesen nicht nur sich selbst das Leben, sondern der ganzen Branche. Mit seinen Entwicklungen will Zimmermann einen Beitrag zur Qualitätssicherung leisten und für ein gutes Images des Metallbaus sorgen.
So war es sein Anspruch, Maschinenlösungen vom Praktiker zu liefern, die sich schon kleinere Unternehmen leisten können. „Im Gegensatz zur Investition in Schweißroboter oder laserbasierte Maschinen ist der Finanzierungsbedarf bei unseren Produkten auch für kleine Unternehmungen durchaus tragbar“, sagt Zimmermann und nennt Zahlen: „Wir sprechen hier von Investitionen von 250 bis 18.000 Euro.“ Die Produkte von CreaMetal sind modular aufgebaut. Der Kunde kann sich also seine Einrichtungen ganz auf seinen Bedarf hin auswählen. „Unser Ziel ist es, Betriebe eine Möglichkeit zu geben, in kostengünstige Geräte zu investieren, die sich vom ersten Moment an rechnen und schnell amortisiert sind“, sagt Zimmermann.

Investitionen schnell amortisiert

Das Bohrcenter Crea-Drill erfüllt die am Anfang der Entwicklung definierten Anforderungen in idealer Weise: Es galt, ein Gerät aus der Praxis für die Praxis zu entwickeln. Das Werkzeug muss in der Anwendung flexibel einsetzbar sein, eine auch für den kleineren Betrieb tragbare Investition darstellen und schnell amortisierbar sein. Das Bohrcenter muss auch von wenig erfahrenen Mitarbeitern leicht und unproblematisch zu bedienen sein, die Fehlerquellen sind dabei auf das absolute Minimum zu beschränken.
Der Schweizer Metallbauer Dominik Fischer beschäftigt 16 Mitarbeiter, sein Betrieb arbeitet seit acht Jahren mit der Crea-Drill. „Der Ausschlag war ein Auftrag, bei dem wir viele Löcher zu bohren hatten und uns Gedanken machten, die Teile auswärts lasern zu lassen oder inhouse, aber effizient und kostengünstig selber zu bearbeiten“, erinnert sich Geschäftsführer Fischer. Er entschied sich dann für die zweite Variante und schaffte die Crea-Drill an. Seither läuft das Bohrcenter bei dem Unternehmen aus Dulliken im Kanton Solothurn. Fischers Fazit fällt sehr zufrieden aus: „Wir konnten uns das Einmessen ersparen und bohrten mit großer Wiederholgenauigkeit eine Vielzahl von Löchern in Serie. Maßfehler sind wesentlich geringer geworden. Das Körnen entfällt, und Schablonen – um eine gewisse Zahl gleicher Elemente zu fertigen – sind unnötig.“ Durch das Einfließen der maschinenspezifischen Eigenheiten in die Planung wird die Effizienz der Crea-Drill sogar noch gesteigert.

Metallbauer testen Maschinen vorab

Dass Crea-Drill nicht von praxisfernen Entwicklern erdacht wurde, spüren auch die Anwender. „Also ich würde tippen, dass ein Praktiker dahintersteht“, sagt Pfauder. Die Erfahrung als Metallbauer sieht auch Thomas Zimmermann als ein entscheidendes Plus. „Wir wissen, wovon wir sprechen und wo die Bedürfnisse liegen. Alle unsere Produkte werden in der eigenen Unternehmung im Alltagseinsatz eingesetzt und getestet. Dann überlassen wir die Prototypen anderen Unternehmungen, welche diese ebenfalls in der Praxis prüfen. Erst nach Abschluss dieser Entwicklungs- und Testphase vertreiben wir unsere Produkte. Wir möchten unsere Kunden nicht als Tester einsetzen.“

Fazit

„Ich würde die Crea-Drill wieder kaufen“, so Strehwitzer,  der 25 Mitarbeiter beschäftigt. Bei Pur wird Crea-Drill vor allem für Zuarbeiten im Ladenbau eingesetzt. „Es war die erste Maschinenlösung dieser Art, die wir angeschafft haben“, so Pfauder. Auch er sagt: „Wenn wir morgen eine neue bräuchten, würde ich wieder zur Crea-Drill greifen.“ Die Firma Pur aus Hohenbrunn bei München zählt elf Mitarbeiter. Fischer lobt darüber hinaus den Service des Herstellers: „Es wird immer eine Lösung gefunden und so das anfängliche Produkt stetig verbessert.“ 

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