Fronius

Harald Scherleitner, Global Director Sales & Marketing

Das Geschäftsjahr hat sich entgegen unserer Prognose aus dem Jahr 2020 viel besser als erwartet dargestellt. Für 2021 können wir für Fronius Business Unit Perfect Welding sogar den höchsten Umsatz in unserer Geschichte verzeichnen.

„Durch eine vorsichtige Budgetierung unserer Plankosten sowie die umsichtige Umsetzung von Investitionen und Aufwänden schließen wir das Jahr 2022 mit einem sehr guten Ergebnis ab. Grund dafür ist sicher auch die sehr starke Nachfrage nach Schweißsystemen in allen Segmenten.

Die Pandemie

Belastet waren zunächst alle Berufsfelder, die sehr stark auf persönlichen Kontakt angewiesen sind, wie der Vertrieb oder das Aftersales für Industriegüter und -anlagen. Hier war es üblich, beim Kunden vor Ort zu sein. Um neue Wege zu finden und sich in diesen Bereichen neu aufzustellen, benötigte es viel Kreativität und Motivation. Weit vorangebracht haben uns dabei unsere starken Produkte und die Offenheit für digitale Kommunikation. So verlagerte sich alles auf den Bildschirm: von Meetings, Vorführungen und Verhandlungen über Abnahmen und Inbetriebnahmen bis hin zu Supportleistungen. Anfangs war das für viele ungewohnt und die neuen Rahmenbedingungen stellten gewisse Herausforderungen dar. Im Nachhinein betrachtet, wurde die digitale Vertriebs- und Aftersales-Welt überraschend schnell zu einer neuen Normalität.

Auf Basis der mir bekannten Statistiken und Umfrageergebnissen sehe ich die Metallbaubranche derzeit nicht allzu stark betroffen. Die erreichten Umsätze und Ergebnisse liegen auf einem guten Niveau. Dennoch gab es einige Herausforderungen zu meistern: Auftragsrückgänge in der Automobilzulieferindustrie, unterbrochene Lieferketten, Reiseverbote und damit die notgedrungene Absage von Montageterminen oder Unsicherheiten beim Personaleinsatz. Neben den Industrieaktivitäten bemerkten wir, dass viele Menschen aufgrund der geltenden Reise- und Ausgangsbeschränkungen wesentlich mehr Freizeit auf ihrem Grundstück verbrachten und somit ihre Pläne und Schweißvorhaben rund um den Balkon, die Terrasse, im Garten oder auch in der eigenen Werkstatt umsetzten. Davon profitierten aus unserer Sicht die kleineren und mittleren Metallbauer, wie der Absatz der Handschweißanlagen vermuten lässt.

Online statt Präsenz

2021 haben wir keine Messen besucht. Im Rahmen der Möglichkeiten und unter Einhaltung eines Covid-Präventionskonzepts haben wir vereinzelt notwendige Präsenztermine wie Kundenbesuche, Schweißdemos, Schulungen und Inbetriebnahmen durchgeführt. Da sich alle Beteiligten zu 100 Prozent an die Sicherheitsmaßnahmen gehalten haben, hatten diese einen besonderen Wert: Wir haben definitiv bei jedem einzelnen Termin eine Freude über den persönlichen Kontakt auf Kundenseite sowie bei unseren Mitarbeitern gespürt.
Schweißen wird gerne persönlich vorgestellt und probiert. Egal, ob es sich um eine Handschweißanlage oder ein automatisiertes System handelt. Wir haben uns deshalb im Kundenkontakt mit Hilfe von Online-Meetings, Webinaren und Livestreams stark weiterentwickelt.

Besonders wichtig war uns, den Kundennutzen unserer Lösungen so gut wie möglich darzustellen,  wenn wir nicht vor Ort sein konnten. Wir haben unsere Social-Media-Aktivitäten und das Angebotsspektrum bei virtuellen Trainings, digitalen Produkt-Launches oder webbasierten Infoveranstaltungen massiv erhöht, um online präsenter zu sein.

Ausblick

Wir gehen optimistisch, aber vorsichtig in das Jahr 2022. Die Auftragseingänge Ende des Jahres 2021 geben uns positive Signale. Mit einer konservativen Planung, wie wir sie schon 2021 machten, und Entscheidungen auf Sicht gehen wir in der D-A-CH-Region von einem weiteren Marktwachstum aus. Unsere Kundenbeziehungen im digitalen Raum möchten wir weiter  stärken und noch professioneller werden. Ebenso wollen wir die virtuelle Inbetriebnahme und die Schweißsimulation optimieren. So können wir in der Kundenbetreuung bei künftigen Einschränkungen im persönlichen Kontakt aktiv bleiben und den Metallbauer auf dem Weg zur Automatisierung und Digitalisierung seines Schweißumfelds bestmöglich begleiten.“

www.fronius.com

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