Lesertest Akku-Trinoxflex 18 V

Flex schult vor dem Maschinentest

Die Akku-Trinoxflex ist eine Allround-Maschine für die Oberflächenbearbeitung von Edelstahl und Stahl. Mit der Basismaschine BME 18.0-EC lassen sich zugleich vier Werkzeuge nutzen: Satinierer, Rohrbandschleifer, Kehlnahtschleifer und Bandfeile. Nach einer Schulung durch einen Flex-Anwendungstechniker haben zwei Metallbaubetriebe das Akku-Gerät getestet. Bei der Einweisung bei Metallbau Müller in Schneeberg war die Redaktion vor Ort.

Für typische Schlosserarbeiten wie Satinieren, Strukturieren, Polieren, Bürsten, Glätten, Entrosten, Entgraten von Stahl- und Edelstahl-Flächen hat Flex im Januar die Trinoxflex zum Preis von 1.299 Euro in den Markt eingeführt. Neu ergänzt der Kehlnahtschleifer das Set um einen vierten Aufsatz. Das 18V E-Gerät wird mit zwei 5.0 Amperestunden Akku-Packs und Ladegerät geliefert. Ein Ladezyklus dauert nach Information des Anwendungstechnikers Alexander Preibisch zwischen 35 und 50 Minuten; die Lebensdauer der Akkus wird geschützt, indem diese beim Laden gekühlt werden.

Zwei Vorsätze für Rohrbandschleifer

Damit die Tester während des Rohrbandschleifens nicht unterschiedlich breite Rollen wechseln müssen, sondern stets das Gerät mit der gewünschten Schleifbandbreite parat ist, hat Flex einen zweiten Vorsatz (ca. 450 Euro) zur Verfügung gestellt. So hat das Test-Set von Metallbau Müller einen Gesamtwert von ca. 1.639 Euro. Darüber hinaus haben die Betriebe das Schleif-Vlies auswählen können, das sie anwendungsspezifisch für ihre Arbeiten brauchen.

Mit einem bürstenlosen Motor ausgestattet, ist das Gehäuse der Basismaschine wartungsfrei. „Der Metallstaub wird vom Gerät weggeblasen“, erklärt Preibisch von Flex. Durch das werkzeuglose Schnellwechselsystem können die Vorsätze effizient getauscht werden. Mit moderner Sicherheitstechnik ausgestattet, lässt sich die Maschine zweistufig mit einem BG-konformen Schiebe-Drück-Schalter starten. Die Drehzahlgeschwindigkeit in vier Stufen (von 1.700 U/s bis 3.760 U/s) kann exakt an die jeweilige Anwendung angepasst werden.

Alexander Preibisch erklärt dem Metallbauer Peter Just, worauf bei der Arbeit mit dem Satinierer zu achten ist. Das Werkzeug und die Antriebsmaschinen müssen formschlüssig arretiert werden. Beim Satinierer wird durch eine Sicherungsschraube spielfrei justiert, zeigt der Anwendungstechniker. Die Walzen (160–280 Korn) haben einen Parallelanschlag als Führungshilfe, sodass beim Schleifen keine störenden Linien in die Oberfläche des Edelstahls eingezogen werden. Alle Schleifmittel für die Vorsätze lassen sich mit einer Schnellkupplung werkzeuglos wechseln.

Weil die Metallbauer beim Rohrbandschleifer unterschiedlich breite Bänder einsetzen möchten, muss gegebenenfalls beim Schleifen die Rolle gewechselt werden. Das kostet Zeit. Damit sich die Tester diesen Arbeitsgang schenken können, hat Flex zwei Vorsätze mit unterschiedlich breiten Rollen für 4 mm und 30 mm zur Verfügung gestellt. Ausgerüstet mit einem doppelten Gelenk reicht der Umschlingungswinkel bis 270° und ermöglicht eine 360°-Bearbeitung des Rohres. Das beschleunigt den Arbeitsfortschritt.

Praktisch ist, dass sich die Bänder für den Rohrbandschleifer zugleich für die Bandfeile verwenden lassen. Deren Aufsatz muss ebenfalls mit einer Sicherungsschraube festgestellt werden.

Fazit

Die Einweisung von Alexander Preibisch in den sachgemäßen Umgang mit den vier Werkzeugen und die Schulungstipps unterstützen das erfolgreiche Arbeiten mit der Trinoxflex - eine wesentliche Voraussetzung für eine neutrale Auswertung des Testfragebogens.

Zwei Testbetriebe werten aus

Zu kurze Akkulaufzeit

Unisono halten die Testbetriebe die Trinoxflex für eine hilfreiche Maschine insbesondere auf der Baustelle. Offenbar ist es dem Maschinenhersteller gelungen, mit den Vorteilen einer multifunktionalen Akku-Maschine zu überzeugen. Die vier Aufsätze für Satinierer, Kehlnahtschleifer, Rohrbandschleifer und Bandfeile sind für die Anwendungen im Metallbau so ausgereift konstruiert, dass kein Tester die Werkzeuge lieber als Einzelmaschinen zur Verfügung hätte.

Kritisiert wurde die Konstruktion der Bandfeile, weil sich der Wechsel unterschiedlich breiter Schleifarme für die Metallbauer zu umständlich gestaltet hat. Den Testern von Müller Metallbau in Schneeberg ist beim Einsatz des Kehlnahtschleifers eine zu schnelle Überhitzung des Schleifarms aufgefallen; zudem wurde moniert, dass die Schutzhaube für die Schleifscheibe nicht verstellbar ist.

Aktuell noch Schwachpunkt der Trinoxflex sind die beiden 5 AH-Akkus. Alle drei Testbetriebe stellen in ihrer Auswertung fest, dass die Akku-Laufzeit für alle Aufsätze zu kurz ist. Müller Metallbau gibt für Anwendungen mit dem Satinierer neun Minuten an, mit dem Kehlnahtschleifer zehn Minuten und mit der Bandfeile 18 Minuten. Im Vergleich mit der Ladezeit für einen Akku, die nach Angaben von Flex minimum 35 Minuten und maximum 50 Minuten dauert, sind zwei 5 AH-Akkus als Standardzubehör nicht ausreichend.

Die Mitarbeiter von Schlotter Metallbau in Eltingshausen haben die Vierfach-Maschine am umfassendsten getestet und kommen zum Fazit „ein sehr gutes E-Werkzeug für die Baustelle“. In ihrer Auswertung wird das leichte Einrasten der vier Werkzeugaufsätze auf die Basismaschine löblich erwähnt, zu optimieren gilt es in erster Linie die Akkulaufzeit. Ein leistungsstärkerer Akku wäre eine Lösung, damit der Akku-Pack in der Auswertung durchwegs die Note „gut“ erhält. Eine Alternative könnte ein dritter                     5 AH-Akku im Zubehörset sein.

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