Marktübersicht

Tragbare Inverter-Schweißgeräte

Inverter-Schweißgeräte sind elektronische Schweißstromquellen, die für alle Lichtbogenschweißverfahren wie E-Hand (Elektrode), MIG/MAG, MIG/MAG-Impuls sowie WIG-AC und WIG-DC verwendet werden. Abhängig von der Leistung werden sie ein- oder dreiphasig an das Stromnetz angeschlossen, gegenüber Netzspannungsschwankungen sind sie robust. Netzunabhängiges Schweißen im Akku-Betrieb bietet z.B. der Hersteller Lorch an.

Inverter-Schweißgeräte zeichnen sich im Vergleich zu Schweißtransformatoren durch eine kleine Baugröße und vergleichsweise geringes Gewicht aus, was sie für den mobilen Einsatz prädestiniert. Durch ihre hohe Arbeitsfrequenz können stark dynamische Schweißprozesse deutlich besser geregelt werden. Die Geräte sind dadurch energiesparender als stufengeschaltete Schweißgeräte. Auch längere Schweißaufgaben ohne bzw. mit wenigen Pausen sind kein Problem. Mit speziellen Schweißprogrammen können Inverter-Schweißgeräte unterschiedliche Werkstoffe verarbeiten, zum Beispiel niedrig- bis hochlegierte Stähle, Aluminium, Messing bis hin zu Magnesium oder Titan.

Zwar teurer als Trafos, dafür vielseitiger

Die Marktübersicht „Tragbare Inverter-Schweißgeräte“ zeigt schon auf den ersten Blick: Es gibt sehr viele Hersteller, deren Angebote sich teilweise kaum unterscheiden, oft nicht einmal im Preis.

Worauf ist also beim Kauf besonders zu achten? „Da es sich um komplexe Systeme handelt, sollte der Anwender auf Qualität schauen und Billiganbieter meiden“, sagt Ralph Saile, Marketingleiter von Lorch Schweißtechnik. „Made in Germany ist immer noch Ausdruck hoher Qualität.“ Auch eine kompetente und fachgerechte Beratung spielt eine große Rolle, denn es gilt, „nicht nur das passende Schweißgerät sondern auch das erforderliche Zubehör für den Einsatzzweck auszuwählen“, ergänzt Johannes Wirth von EWM, Leiter Schulung im Bereich Verfahrenstechnik. Aufpassen heißt es auch beim Lieferumfang. Vergleichsweise günstige Basisgeräte können sich schnell als Kostenfalle entpuppen, wenn zum Beispiel Schweißprogramme separat erworben werden müssen.

Robuste Bauweise, einfache Bedienung und Handhabung sind für Dr.-Ing. Ulrich Prank, Entwicklungsleiter und stellvertretender Geschäftsführer bei Merkle Schweißanlagen-Technik, wichtige Kaufkriterien. Das gilt besonders für mobile Geräte, die täglich und vielfach auf Baustellen im Einsatz sind und auch unter extremen Einsatzbedingungen jederzeit perfekte Schweißergebnisse liefern müssen.

Zusatzfunktionen erleichtern die Arbeit

Inverter-Schweißgeräte punkten mit zahlreichen Zusatzfunktionen, die den Schweißer bei der Arbeit entlasten, zu perfekten Schweißergebnissen führen und teure Nacharbeit minimieren. „Insofern amortisieren sich höhere Investitionen in kürzester Zeit“, sagt Ralph Saile. Bei Elektroden-Invertern sind Funktionen wie Antistick, Arc-Force und Hot Start sinnvoll, da sie die Gefahr des Festklebens und Ausglühens der Elektrode reduzieren, durch elektronische Regelung des Lichtbogens das Schweißen in Zwangslagen unterstützen oder durch schnelles Aufwärmen des Schweißnahtanfangs für gleichmäßige Einbrandverhältnisse ab Beginn der Schweißung sorgen. Die EWM-spezifischen Funktionen coldArc oder forceArc puls vereinfachen beispielsweise das MAG-Schweißen. Sie unterstützen das Überbrücken von Luftspalten und verhindern Schweißspritzer oder Verzug.

„Um diese Leistungsfähigkeit zu erreichen, sind in den Geräten Hightech-Komponenten verbaut, die für hohe Einschaltdauern und Langlebigkeit der Technik sorgen“, berichtet Johannes Wirth. Profischweißgeräte sind im alltäglichen Betrieb extremen Belastungen ausgesetzt und müssen eine große Anwendungsbreite abdecken. „Daher sind sie nicht mit einfachen Hobby-Geräten vergleichbar“, hebt Dr. Prank hervor. „Leistungskennwerte, Ausstattung, Zubehör und Bedienfunktionen sprechen für sich.“ Eine sorgsame Behandlung ist trotz aller Robustheit angezeigt, denn vor allem auf mechanische Beschädigungen reagieren Inverter empfindlich. Eventuelle Reparaturen können dann durchaus kostspielig sein.

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