Marktübersicht

Elektrische Türantriebe

Komfort, Sicherheit, energetische Gründe, besondere Hygieneanforderungen oder Barrierefreiheit – es gibt diverse Motive, Türen und Türanlagen mit elektrischen Antrieben auszustatten. Die Marktübersicht stellt 16 Hersteller mit 45 Lösungen vor, die sich für den Neubau und überwiegend auch zum Nachrüsten eignen.

Der besondere Nutzen von automatischen Türantrieben liegt in der leichten Bedienbarkeit von großen und schweren Türelementen, in der barrierefreien Wegführung auch von größeren Menschenströmen und in der berührungslosen Betätigung. Daher sind automatische Türen im Alltag längst Standard geworden. Die Einsatzgebiete reichen von Hotels, Bürogebäuden, Krankenhäusern, Flughäfen, Altenheimen, Ladengeschäften bis zu öffentlichen und Wohngebäuden. Im privaten Wohnungsbau bleiben kraftbetätigte Türen bisher die Ausnahme.

Große rahmenlose Glastüren

Üblicherweise werden Dreh-, Karussell- oder Schiebetüranlagen als Eingangs- oder Innentüren automatisiert. Ihr zuverlässiger und sicherer Betrieb erfordert neben einem robusten Antrieb auch die Vorinstallation von Kabeln im Rahmen sowie die Integration von Sensorik und Sicherheitstechnik. Elektrische Türantriebe können beispielsweise über Funk, Bewegungsmelder bzw. Infrarotsensoren, Taster bzw. Schalter oder Push-and-Go-Funktion gesteuert werden.

Das Gewicht und die Größe der zu betätigenden Türflügel bilden physikalische Grenzen und erfordern eine sorgfältige Auswahl der in Frage kommenden Antriebe. Eine besondere Herausforderung stellt der Trend zu sehr großen, möglichst rahmenlosen Glastüren dar. Außerdem ist ein korrekter Einbau der gesamten Türanlage unbedingte Voraussetzung für den komplikationslosen elektromotorischen Betrieb.

Insgesamt wächst der Markt, auch durch die zahlreichen Nachrüstungen im Bestand. Zugleich steigen die Anforderungen an automatisierte Gebäudezugänge, nicht zuletzt durch strenge gesetzliche Vorgaben zu Brand- und Rauchschutz. Ebenso erfreuen sich kraftbetätigte Innentüren zunehmender Beliebtheit, vor allem wenn es um Barrierefreiheit oder Zutrittskontrolle geht. Bei vielen Antriebsherstellern steht das Thema Nachrüsten im Fokus, um eine bisher manuell betätigte Tür mit einem elektrischen Antrieb und erforderlicher Sensorik zu versehen. Beispielsweise macht das Sinn bei altersbedingten körperlichen Einschränkungen der Nutzer oder strengen Hygieneanforderungen in einem Gebäude. Für Verarbeiter ist es vor allem wichtig, dass diese Systeme mit geringem Aufwand zu montieren und in Betrieb zu nehmen sind.

Elektrotechnisches Fachwissen

Vor diesem Hintergrund haben sich viele Antriebshersteller auf ihre Vertriebspartner – zum Beispiel die klassischen Metallbauer – eingestellt und bieten neben Schulungen auch die komplette Fertigung, Vorinstallation und/oder Montage von Türen an. Auch wenn Metallbaubetriebe die mechanischen Voraussetzungen in der Werkstatt haben, Türen aus den erforderlichen Komponenten herzustellen, so fehlen für die Montage in der Regel Fachkräfte mit elektrotechnischen Fähigkeitsnachweisen. Insbesondere die Installation und Inbetriebnahme vor Ort dürfen nur zertifizierte Spezialisten ausführen. Es geht hier nicht um das Anschließen von Draht A mit Draht B, sondern um komplexe Zusammenhänge und elektronisches Wissen. Wichtig ist das richtige Einbinden in übergeordnete Systeme wie Zutrittskontroll- oder Fluchtwegsysteme oder in die Gebäudeleittechnik, denn jede Türanlage ist individuell.

Wer also als Metallbauer automatisierte Türen verkaufen möchte, braucht seinen Kunden gegenüberüber einerseits Fachwissen und Beratungskompetenz, andererseits Fachkräfte für die Produktion, Montage sowie Service und Wartung. Damit erklärt sich, dass sich ein solcher personeller Aufwand nur lohnt, wenn mehr als nur einige Türen im Jahr verkauft werden.

Prinzipiell sind auch Kooperationen mit elektrotechnischen Fachbetrieben möglich. Wichtig ist, dass diese Betriebe über die notwendigen Schulungen und Zertifikate verfügen, um Antriebs- und Elektronikkomponenten bestimmter Hersteller sowie gegebenenfalls auch Brandschutzanlagen in Betrieb nehmen zu können. Das Schwierige in der Branche ist, dass es trotz Steckverbinder-Technologien keine normativ definierten Schnittstellen für die unterschiedlichen Komponenten unterschiedlicher Hersteller gibt. Plug-and-Play an dieser Stelle ist noch Zukunftsmusik.

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