Sicher?

Der Höhenrausch hat Konjunktur, der Trend geht zum Turmbau. Und wer kann es verhehlen, so eine schnelle Fahrt im gläsernen Aufzug hinauf zur 40. Etage und dann ein erhabener Blick von oben nach unten – womöglich auf London. Das hat was. Eines dieser steilen Bauwunder in Großbritanniens Metropole ist das Leadenhall Building. Es ist nicht nur 225 Meter hoch, sondern hat zudem eine nach innen geneigte Fassade. Klar, dass die Konstruktion der Beschläge für die Drehflügel eher herausfordernd war. Das Objekt wird dieses Jahr fertig gestellt. Den Bericht über die Fassade sowie die Schnitte der geneigten Konstruktion finden Sie ab Seite 21.

Sicher in der Höhe. Dass Turmbau Risiken birgt, wissen wir schon seit dem Turm zu Babel. Beim Einheben der Fassadenelemente braucht es umsichtige Sicherheitsmaßnahmen. Gewohnheit macht leichtsinnig, mehre Tage in der Höhe zu arbeiten, kann eine Art Höhenrausch auslösen. Sicherung gegen Absturz fängt im Bereich Dach bei drei Metern und im Fensterbau bei fünf Metern an. Die EU hält das nicht für sicher genug. Die Harmonisierung mit einer EU-Richtlinie wird in Kürze erwartet, dann werden Absturzsicherungen generell ab einer Fallhöhe von zwei Metern vorgeschrieben. Umwehrungen für den Bürostuhl braucht es aber nicht. Doch Spaß beiseite, die Experten der BG Bau hoffen sehr, dass diese Vorgabe die Unfälle auf den Baustellen reduziert.

Wir haben uns mit dem Thema beschäftigt und berichten darüber ab Seite 16 . In erster Linie geht es um die Rechte und Pflichten der Metallbauunternehmer. Dr. Marco Einhaus von der BG Bau in München gibt im Interview Auskunft über Ursachen und häufige sicherheitstechnische Mängel, die er bei seinen Kontrollen feststellt.

metallbau unter D-A-CH. Seit Februar sind wir auch in Österreich und der Schweiz präsent. In dieser Ausgabe stellen wir den österreichischen Betrieb Alutechnik Matauschek im Porträt auf Seite 69 vor. Franz Matauschek führt seinen Betrieb mit den Prinzipien eines Rotariers.

Aus der Schweiz berichten wir auf S. 54 über das Softwareunternehmen der tb optimierer, das für Betriebe aus dem Alu- und Stahlbau ein Tool für die Planung entwickelt hat. Wir haben bei Anwendern nachgehakt, wie sich das Programm im Alltag bewährt.

Unser Schritt Richtung Süden findet Zustimmung, beispielsweise die von Martin Feigl – Geschäftsführer von Glas Marte in Bregenz. „Das hemdsärmelige redaktionelle Engagement und die Nähe zu den Betrieben kommen in der österreichischen Branche gut an“, meinte er auf der fensterbau/frontale. Apropos Mega-Messe in Nürnberg: Den Nachbericht lesen Sie auf Seite 12.

Nützliche Informationen wünscht,

Stefanie Manger

Chefredakteurin metallbau

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