Österreichische Bauproduktion

Marktzahlen 2017/2018

Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die österreichische Bauproduktion im Jahr 2017 um sechs Prozent. Dies analysierten Kreutzer Fischer & Partner mit Branchenradar Marktanalyse. Bei 39,8 Milliarden Euro betrug der Zuwachs gegenüber 2016 2,25 Milliarden Euro. Wachstum kamen aus allen Bausparten, alleine aus dem Wohnbau rund eine Milliarde Euro. Mit einem Umsatz von 18,2 Milliarden (+5,6% geg. VJ) hielt dieser 45 Prozent der gesamten Bauproduktion. Die Erlöse im Nicht-Wohnbau erhöhten sich um sechs Prozent geg. VJ auf 11,2 Milliarden Euro (plus 630 Mio. Euro).
 
Baupreise entwickelten sich flacher als Baukosten
Allerdings war die Baubranche im Jahr 2017 auch mit einem Kostenanstieg konfrontiert. Gegenüber 2016 erhöhte sich der Baukostenindex im Hochbau um +3,5 Prozent. Verantwortlich dafür waren im Wesentlichen substanzielle Preiserhöhungen beim Baumaterial, insbesondere bei Stahl und Produkten auf Erdölbasis. Infolge erhöhte sich die Materialtangente um +5,8 Prozent geg. VJ. Abgefedert wurde der Kostenanstieg indessen durch eine weiterhin flache Lohntangente (+1,1% geg. VJ). Obgleich die Baukosten also deutlich anzogen, lag der Preisauftrieb bei den Baupreisen mit plus 2,9 Prozent geg. VJ nur unwesentlich über dem mittelfristigen Durchschnittswert. Und das aus gutem Grund, konnte die Bauwirtschaft im letzten Jahr doch einen signifikanten Produktivitätsgewinn realisieren. Trotz Ausweitung der Bauleistung sank die Anzahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt um -2,4 Prozent geg. VJ. Zum einen war der Rückgang bei den Beschäftigten auf den zunehmenden Facharbeitermangel zurückzuführen. Zum anderen stand die Kontraktion aber im direkten Zusammenhang mit dem anhaltend schwachen Sanierungsgeschäft, in dem der Personaleinsatz bekanntlich deutlich höher ist als im Neubau. Während im Hochbau insgesamt (Wohnbau + Nicht-Wohnbau) der Sanierungsmarkt – preisbereinigt – um rund zwei Prozent schrumpfte, wurde die Bauleistung im Neubau um nahezu acht Prozent geg. VJ ausgeweitet.

Wohnbau verzeichnet Rekorde
Eine wesentliche Stütze der Baukonjunktur war im Jahr 2017 der Wohnungsneubau. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bau von insgesamt 54.300 Wohneinheiten begonnen (+8,8% geg. VJ), davon 36.700 im Geschoßwohnbau (+14,0% geg. VJ). Nicht zuletzt auch deswegen stieg der Bauproduktionswert um neun Prozent geg. VJ auf 10,3 Milliarden Euro. Das entsprach einem Plus von knapp 900 Millionen Euro. Mehr als achtzig Prozent des Wachstums kam aus dem Geschoßwohnbau und hier insbesondere aus dem Neubau von Mietwohnungen (+16,3% bzw. plus 535 Mio. Euro).
Der klare Aufwärtstrend wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen, zumal die Anzahl der Baubewilligungen im Jahr 2017 einen Höchststand erreichte - um 13 Prozent mehr als im Jahr davor.  
Doch auch im Nicht-Wohnbau ist zumindest im laufenden Jahr mit einem robusten Wachstum zu rechnen. Insgesamt wird für 2018 einen Anstieg der Bauproduktion um +5,8 Prozent geg. VJ erwartet. Der Neubau von Nicht-Wohngebäuden dürfte 2018 ein Plus von 6,8 Prozent geg. VJ einfahren (2019: +0,8% geg. VJ). Wenig Dynamik sehen die Experten indessen weiterhin am Sanierungsmarkt.



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