Aluminiumproduktion zieht an

In Deutschland wurden im Jahr 2014 rund 1.130.100 Tonnen Aluminium erzeugt. Damit liegt die Produktion 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Die Herstellung von Aluminium teilte sich in diesem Zeitraum auf 530.700 Tonnen Hüttenaluminium und 599.400 Tonnen Recyclingaluminium auf. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Produktion von Hüttenaluminium um 7,8 Prozent, während die Recyclingaluminiumproduktion um 0,3 Prozent zulegte.
Sowohl die gute Konjunktur als auch die Erwartungen in vielen Abnehmersegmenten sorgten für eine anziehende Nachfrage bei Aluminiumhalbzeugen. Die Erzeugung von Aluminiumhalbzeug legte 2014 um 2,2 Prozent auf 2,549 Millionen Tonnen zu. Die Unternehmen produzieren Walzprodukte, Press- und Ziehprodukte sowie Leitmaterial und liefern ihre Produkte in alle wichtigen Industriebereiche. Größte Abnehmer von Aluminiumhalbzeugen sind neben Automotive und Bau die Märkte Verpackung, Maschinenbau und Elektrotechnik. Der höchste Anteil an der deutschen Aluminium-Halbzeugproduktion entfällt auf die Aluminiumwalzwerke, die knapp die Hälfte an der europäischen Walzproduktion halten. Die Produktion von Walzprodukten aus Aluminium betrug im Jahr 2014 insgesamt 1.952.400 Tonnen. Das ist ein leichter Zuwachs um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2013: 1.933.000 Tonnen). Insbesondere aus dem Automotive-Sektor stieg die Nachfrage nach Walzprodukten an. Die großen Aluminiumkonzerne bauen zurzeit ihre Kapazitäten zur Produktion von Karosserieblechen aus, um der steigenden Nachfrage aus der Automobilindustrie gerecht zu werden.

Noch bessere Zahlen melden die Produzenten von Press- und Ziehprodukten aus Aluminium. Ihre Produktion stieg im Jahr 2014 um 6,3 Prozent auf 591.500 Tonnen. Wichtigste Märkte für Press- und Ziehprodukte aus Aluminium sind der Bau- und der Verkehrssektor sowie industrielle Anwendungen. Neben der modernen und innovativen Strangpresstechnik ist die Entwicklung hochwertiger Profilanwendungen mit gesteigertem Kundennutzen eine der Stärken der Branche. Die Produktion von Leitmaterial sank hingegen um 8,0 Prozent auf 4.600 Tonnen.
Die deutschen Aluminiumgießereien waren im letzten Jahr ebenfalls wieder klar auf dem Wachstumspfad. Der positive Trend sollte sich 2015, wenn auch leicht abgeschwächt, fortsetzen. Die Gesamtproduktion von Aluminiumguss betrug 2014 insgesamt 992.800 Tonnen, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 12,1 Prozent. Die Betriebe produzieren Sandguss, Kokillenguss und Druckguss. Die Fahrzeugindustrie ist mit Abstand die wichtigste Kundenbranche. Hier sind die treibenden Kräfte unverändert außerhalb Europas zu finden. Vor allem Premiummodelle, die schwerpunktmäßig in Deutschland von deutschen Herstellern produziert werden, werden weiterhin auf den internationalen Märkten nachgefragt. In der Aluminiumweiterverarbeitung wurden im Jahr 2014 in Deutschland insgesamt 348.500 Tonnen hergestellt. Das Produktionsvolumen stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent. Die Weiterverarbeitung wird aufgegliedert in die Bereiche „Folien und dünne Bänder“, „Tuben, Aerosol- und sonstige Dosen“ sowie „Metallpulver“.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Prognose 2015

„Die deutschen Aluminiumunternehmen werden in ihren wichtigen Zielmärkten nachhaltiges Wachstum verzeichnen“, beschreibt Heinz-Peter Schlüter die mittelfristigen Aussichten seiner Branche. Die deutsche Aluminiumindustrie habe ihre Wettbewerbsfähigkeit in den letzten Jahren durch Modernisierungen und Restrukturierungen deutlich gesteigert. „So konnten unsere Unternehmen im Jahr 2014 in vielen Segmenten Marktanteile gewinnen.“ Viele Unternehmen hätten aus der letzten Rezession gelernt und können sich schneller und kosteneffizienter auf neue Situationen einstellen. Sie hätten zielgerichtet strategische Investitionen getätigt, die eine flexible Anpassung an die jeweilige Lage unterstützen.

Nach Ansicht von Heinz-Peter Schlüter stehen die Vorzeichen für eine weitere Belebung der Aluminium-Konjunktur deshalb nicht schlecht. „Die bessere Auftragslage zum Jahresende 2014 und die stabile Situation Anfang 2015 sprechen für eine weitere Besserung der konjunkturellen Lage. Im Verkehrssektor wird weiterhin der Automobilbau dominieren, aber auch im Schiff- und Flugzeugbau und bei den Nahverkehrssystemen ist noch Wachstum zu erwarten. Auch die Märkte Bau und Verpackung werden sich weiter gut entwickeln“, so der GDA-Präsident. red

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