Fassadenbauer bei Wicona in München

Sapa Building Systems hatte ins „Werk 3“, 6. Stock – ein ehemaliges „Pfanni“ Produktionsgebäude auf dem Gelände des früheren Münchner Kunstparks Ost eingeladen. In den nächsten Jahren wird das Areal zu einem neuen "Werksviertel" umgestaltet. Johann Spengler, Geschäftsführer von Steidle Architekten, stellte das Konzept dafür vor. „Wir werden nicht alles plattmachen, sondern wollen vielmehr Impulse aus vorhandener Bausubstanz schöpfen“, so Spengler. Wie eine gelungene Verbindung von Alt und Neu aussehen kann, zeigte er anhand des Gebäudes „Werk 3“ mit seinen An- und Aufbauten und einer Vielzahl unterschiedlicher Nutzer vom Künstleratelier bis zum IT-Labor.


Wicona Geschäftsführer Henri Gomez gab einen ersten Überblick über die Neuheiten zur BAU 2017: „Mit diesen Innovationen kommen wir dem Ziel näher, gemeinsam die Stadt der Zukunft zu gestalten“, so Gomez. Wie das aussehen kann, zeigte seine kurze Präsentation aktueller Objekte weltweit, vom Neufoundland Tower in London bis zum noch von Zaha Hadid entworfenen 520 W@28th Street in New York City. In London kommt dabei erstmals eine Elementfassade mit den neuen Pull + Slide-Fenstern zum Einsatz, in NYC ist es eine Fassaden-Sonderkonstruktion mit motorisierten nach außen öffnenden Fenstern.

Dr.-Ing. Werner Jager, Professor an der Universität Augsburg und Inhaber des Bauphysikfachbüros ai3, beantwortete Fragen nach Lösungen für die Gebäudehülle im Wechsel mit den Verantwortlichen von Wicona, die thematisch passende BAU Neuheiten erläuterten. Tageslicht ist laut Dr. Jager in vielfacher Hinsicht für die Bewohner der Stadt der Zukunft unverzichtbar, insbesondere unter den Aspekten Wohnklima und Energieeffizienz. Diesem Kriterium möchte Wicona mit einem komplett neuen Fensterkonzept entsprechen: Die Serie Maximal bietet mit einer Ansichtsbreite der Rahmen-Flügel-Kombination von insgesamt nur 74 mm um bis zu 30% weniger Rahmenanteil und entsprechend mehr transparente Fläche. Neu in diesem Zusammenhang ist das Faltschiebe-Fenster Ambial, das mit nur wenig unterschiedlichen Bauteilen Lösungen mit bis zu 10 Elementen und 12 m Gesamtbreite bei einer maximalen Höhe von 3.000 mm ermöglicht.

Um die Behaglichkeit in den Bereichen Licht inklusiver sommerlicher Wärmeschutz und Luftqualität im Innenraum zu erhöhen setzt Wicona auf den Ausbau der Closed Cavity Fassadentechnik (CCF). Dieses System kombiniert maximale Transparenz (Formate der Elemente bis 2.5 x 5.5 m), höchsten Schallschutz (Schalldämmwerte der Fassade > 50 dB) und perfekte Dichtigkeit gegen Verunreinigungen von außen mittels aktiver Spülung durch Trockenluft, die hier medizinischer Qualität entspricht.
Nachdem auf der BAU 2015 erste Ansätze zur CCF zu sehen waren, kann Wicona inzwischen auf drei realisierte Projekte in der Schweiz verweisen. Eines davon ist das Verwaltungsgebäude der AXA Versicherung in Zürich. Die Präsentation dieses Objektes durch Adrio d’Agostinis (Mebatech AG) bildete den Abschluss im Programm des Events. Im Mittelpunkt stand der Veränderungsprozess an der Fassadenstruktur im Rahmen der Sanierung sowie die Entwicklung und der Einbau der CCF Elemente durch den Fassadenbauer App (Leutkirch). Allein für die Konstruktion dieser Fassade wurden insgesamt 40 neue Profile gefertigt. Zwei Kompressoren regulieren die Trockenluft-Versorgung der CCF Elemente.

red, 31.10. 2016

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