Lean Management bei Wurst Stahlbau

Wurst Stahlbau mit Sitz in Bersenbrück vollzieht einen elementaren Wandel. Das Unternehmen wird mehr und mehr zum Bau-Dienstleister und setzt vor allem im Ausland auf das Geschäft mit ganzheitlichem Service. Das Kerngeschäft Stahlbau hat unverändert weiter Bestand, wird aber um Bau-Dienstleistungen als zweites Standbein erweitert, so der Beschluss der Gesellschafter-versammlung. Wie der Stahlbauer in einer Pressemitteilung informiert, ist die strategische Neuaufstellung Teil der Agenda, die dem Unternehmen neue Märkte - vor allem im Ausland - erschließen soll.
Die Dienstleistungssparte ist ein entscheidendes Element beim Umbau zum „diversifizierten Unternehmen“. Das Geschäft mit den Baudienstleistungen verspricht ein deutliches Wachstum mit langfristigen Perspektiven. Steigerungsraten von mehr als zehn Prozent sieht die Geschäftsleitung - Michael, Christian und Thomas Wurst sowie Alfred Feldker – im Auslands-Segment. Denn immer mehr mittelständische Unternehmen expandieren ins Ausland und gründen dort eigene Dependancen. Laut Institut für Mittelstandsforschung (IfM) sind 37 Prozent der Mittelständler bereits im Ausland aktiv. Weitere zwanzig Prozent planen den Schritt ins Ausland. Von den Unternehmen, die bereits im Ausland aktiv sind, will jedes zweite seine Auslandsaktivitäten weiter ausbauen, um den Absatz zu steigern. Ein Trend, den die Geschäftsleitung in Bersenbrück nur bestätigen kann:„In neun von zehn Fällen sucht ein deutsches Unternehmen einen deutschen Bauunternehmer für seine Auslandsprojekte“, bestätigt Christian Wurst. 

Der Grund dafür liege in der demografischen Veränderung, weil die Märkte hier schwinden, ziehe es die Unternehmen in die Ferne. „Ob wir ein Produktionsland bleiben, das Rohstoffe einkauft und veredelt ist fraglich, also müssen wir uns bewegen“, erklärt der Unternehmer. Deshalb ziehe es Wurst Stahlbau ins Ausland - „allerdings nicht mit der gesamten Mannschaft sondern mit Methode“. Denn die Bersenbrücker betreiben seit geraumer Zeit schon Lean Management und verfolgen damit einen international bereits bewährten Ansatz für eine wirtschaftlichere und kooperative Abwicklung von Bauprojekten. Heißt: Um vor Ort produktiv zu sein braucht Wurst Stahlbau keine eigens gegründete Beteiligungsfirma. Keine eigene Produktionsstätte vor Ort. Sondern „nur“ ein zeitgemäßes Produktionsmanagement und ein funktionierendes Netzwerk von Subunternernehmen, die vor Ort ihre Leistung effektiv in einem vorher festgelegten Kostenrahmen erbringen. „Während in Deutschland nach anerkannten Regeln Projekte kalkuliert und bepreist werden, existieren international keine einheitlichen Verträge. Dazu kommt, dass die meisten Bauunternehmen von Nachträgen leben. „Die Kunden aber wollen Preissicherheit und die erreichen wir durch Lean Management“, erläutert Thomas Wurst das Konzept. Die Strategie mit ganzheitlichen, Angeboten die Wertschöpfungskette zu erweitern, ist wirtschaftlich von Erfolg gekrönt: „Damit erreichen wir zyklenunabhängig Leistungsanteile bei geringerer Kapitalbindung, geringerem Risiko und konstantem Cash Flow.“ 

Wurst Stahlbau erbringt bereits über 20 Prozent des Umsatzes in baunahen Geschäftsfeldern im Ausland. Tendenz steigend, denn die Nachfrage für ganzheitliche Dienstleistungen von Projekten und Aufträgen nimmt stetig zu. red

www.wurst-stahlbau.de


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