Energie aus der Fassade gewinnen

Solarkollektoren gefragt

In zweiten Teil der Marktübersicht zu fassadenintegrierten Solarelementen finden Metallbauer Daten und Fakten zu Herstellern von hochwertigen Sonnenkollektoren.

Wichtiges Standbein der Energiewende ist die Solarthermie – die Umwandlung von Sonnenenergie in Wärme. Eine Investition in Solaranlagen ermöglicht eine Abkopplung der Energiekosten von den steigenden Öl- oder Gaspreisen. In diesem zweiten Teil der Marktübersicht „fassadenintegrierte Solarelemente“ stellen führende Hersteller ihre Solarkollektoren vor. Hier finden Metall- und Fassadenbauer wichtige Details zu thermischen Anlagen, die sie in Fassaden integrieren können.
 
Aufbau. Ein Sonnenkollektor ist der wesentliche Bestandteil einer thermischen Solaranlage und wird meist zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Sein zentraler Bestandteil ist der Solarabsorber, der Lichtenergie in Wärme umwandelt und an einen ihn durchfließenden Wärmeträger wie Wasser oder Öl abgibt. Zur Versorgung eines Gebäudes mit warmem Wasser reichen bereits wenige m² Kollektorfläche aus. Bei einer Konzentration der direkten Solarstrahlung können Betriebstemperaturen von mehreren 100°C erreicht werden. Umso höher die Temperaturen sind, desto wichtiger ist es, die Wärmeverluste mit niedrig emittierenden Absorbern oder einem Vakuum zu reduzieren. Die erzeugte Wärme kann in einer Vielzahl von Anwendungen genutzt werden. Einige Beispiele sind solare Brauchwassererwärmung, Raumheizung, Kälteerzeugung oder solarthermische Stromerzeugung über dampfgetriebene Turbinen.
 
Wachstum. Schon 1990 waren in Deutschland 30.000 Anlagen mit 300.000 m² Kollektorfläche installiert. Im Vergleich dazu wurden laut einer aktuellen Studie des Der Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), Berlin, alleine 2011 rund 149.000 solarthermische Anlagen mit einer Fläche von rund 1,27 Millionen m² Sonnenkollektoren montiert. Das ergibt eine insgesamt installierte Fläche von 15,3 Millionen m² mit einer Leistung von 10,7 GW (th) im Jahr 2011. Damit sorgen 1,66 Millionen Solarelemente in Deutschland für Warmwasser und/oder Heizung. Der Anteil der Solaranlagen, die auch Heizungen unterstützen, liegt bei etwa 50%.
Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) und der BSW-Solar führen diese Werte u.a. auf die gestiegenen Energiepreise zurück. „Die Kombination aus Gas- oder Ölbrennwerttechnik mit Solarthermie verbindet hohe Effizienz mit der sinnvollen Nutzung der erneuerbaren Energien“, weiß Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. „Gegenüber veralteter Technik sparen die modernen Heizungsanlagen bis zu 40 Prozent an Energie.“ Beide Verbände betonen allerdings, dass der Markt gegenüber 2008 gerade einmal ein Niveau von etwa 60% erreicht hat.
 
Fördermittel. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Frankfurt a. Main, und das BMU haben im Februar 2012 für weitere fünf Jahre die gemeinsame Förderung von Investitionen zur Wärmeversorgung durch Erneuerbare Energien im Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) vereinbart. Über das KfW-Programm „Erneuerbare Energien - Premium“ werden u.a. Solarkollektoren, Wärmespeicher, Wärmenetze, Biogasaufbereitungsanlagen, Biomassenanlagen und Tiefengeothermie unterstützt. „Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 einen Anteil von 14 Prozent Erneuerbare Energien am Verbrauch für Wärme zu erreichen“, sagte Jürgen Becker, Staatssekretär im Bundesministerium Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Berlin.

Weitere Informationen und aktuelle Zahlen finden Interessierte hier:

http://www.ise.fraunhofer.de/de/downloads/pdf-files/auszuege-aus-jahresbericht/solarthermie_jb2011.pdf
 
http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/bsw_solar_fakten_st.pdf


 

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