Gütezeichen für Dichtstoffe

Gütesiegel und Normenkennzeichnungen sollen einerseits Nutzern die Entscheidung erleichtern und die Auswahl transparenter machen, andererseits qualitative Unterschiede von Produkten auf den ersten Blick aufzeigen. Bei Dichtstoffen wurden in letzter Zeit zwei wichtige Kennzeichen eingeführt, deren Zweck und garantierte Qualitätsstandards immer wieder zu Verwechslungen führen.

Europastandard für grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Für bestimmte Fugendichtstoffe laut DIN EN 15651 ist eine CE-Kennzeichnung seit Juli 2013 rechtlich möglich und ab Juli 2014 verpflichtend. Damit sind auch internationale Ausschreibungen unter gleichen Voraussetzungen für alle Bieter möglich.

Die Umsetzung der Kennzeichnung für Fugendichtstoffe bei Fassadenelementen, Verglasungen, im Sanitärbereich und für Fußgängerwege ist mit Prüfungen bei einem externen Prüfinstitut und mit der Erstellung von sogenannten Leistungserklärungen verbunden. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber hier eine Umstellungsphase von einem Jahr vorgesehen, bei der sowohl die alten als auch die neuen Regelungen gelten. Bis spätestens Juni 2014 wird die CE-Kennzeichnung auch bei Otto vollständig umgesetzt sein.

Besonderes Qualitätsmerkmal: IVD-Gütesiegel
Das IVD-Gütesiegel ist ein vom Industrieverband Dichtstoffe geschaffener Qualitätsstandard, der insbesondere Verarbeitern die Auswahl qualitativ hochwertiger Fugendichtstoffe erleichtern soll. Dazu müssen die Hersteller Angaben u.a. zu Volumenschwund, zulässiger Gesamtverformung, Dehnspannungswert und Rohstoffbasis des Produkts machen. Diese Angaben werden von einem neutralen Institut, dem ift Rosenheim, durch Tests überprüft. Erst dann darf der Hersteller das IVD-Gütesiegel auf seinen Kartuschen anbringen. Otto hat seine Produkte bereits mit dem IVD-Gütesiegel zertifizieren lassen.

Pflicht und Kür
CE-Kennzeichnung und IVD-Gütesiegel kann man kaum miteinander vergleichen. Schon allein, weil die CE-Kennzeichnung auf Basis gesetzlicher und europaweit gültiger Vorschriften erfolgt und damit immer ein Kompromiss unterschiedlicher Ansprüche bleibt, während das IVD-Gütesiegel eine freiwillige Maßnahme für besonders hochwertige Fugendichtstoffe darstellt. Das eine soll europaweite Transparenz durchsetzen, das andere dient dazu, bestimmte Produkt- und Verarbeitungsmerkmale für den Verarbeiter erkennbar zu machen. Während die CE-Kennzeichen Pflicht sind, definiert der IVD mit seinem Gütesiegel als Kür die Qualität beim Verfugen vollkommen neu.


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