Marktübersicht

Lamellendächer

Lamellendächer sind eine wetterfeste Wohnraumerweiterung und können als eigenständiges Bauwerk im Freien aufgestellt werden. Mit durchdachten Konstruktionen, komfortablem Zubehör, statischer Berechnung und sicherer Fachmontage haben Markenfabrikate klare Vorteile gegenüber Angeboten aus dem Baumarkt. Die Übersicht stellt neun Anbieter mit 16 Lösungen vor und ist ausschließlich im Printmagazin (10/2022) veröffentlicht.

Lamellendächer sind – vereinfacht gesagt – in Design und Technik perfektionierte Terrassenüberdachungen. Eine Alternative zum klassischen Glasdach und zugleich attraktiver Blickfang für den Garten. Auf Knopfdruck kann man die Sonne hereinlassen, frische Luft genießen, bei Regen ganz im Trockenen sitzen oder an heißen Tagen im angenehmen Halbschatten verweilen. „Das kubische Design und die geradlinige Konstruktion überzeugen viele Nutzer. Ein großes Plus des Lamellendachs ist seine bioklimatische Wirkweise, weil warme Luft nach oben abziehen kann. Zudem bringt das Lichtspiel der drehbaren Lamellen eine besondere Atmosphäre auf die Terrasse“, fasst Stefan Brüggemann, Leiter Produktmanagement bei Weinor, die Vorzüge zusammen. Lamellendächer punkten außerdem mit flexibler Ausstattung, sodass der Nutzer Komfort nachrüsten und so gestuft in die Baumaßnahme investieren kann. „Das betrifft automatische Wetterfunktionen, die den natürlichen Lichteinfall und die Beschattung regulieren oder die Lamellen bei Sonne, Regen, Wind oder Schnee öffnen bzw. schließen“, hebt Rainer Trauernicht, Geschäftsführer von TS-Aluminium, hervor. Auch blickoffene oder blickdichte Seitenwände, Elektroanschlüsse, Beleuchtung, Heizkörper oder vollständig abschließbare Varianten sind möglich. „Bei Weinor bieten wir beispielsweise integrierbare Vertikalbeschattung, Glas-Schiebeelemente sowie LED-Beleuchtung und Heizung an. Auch mehrteilige Anlagen sind realisierbar“, so Brüggemann.

Konfektioniert oder Einzelfertigung

Der Metallbauer kann bei den Herstellern entweder komplett vorkonfektionierte Bausätze oder die Profile, Lamellen sowie Zubehör beziehen. Es liegt bei ihm, ob er seine „Fertigung auslasten und eigene Ideen einbringen möchte oder die Vorteile eines auf Maß zugeschnittenen, fertig konfektionierten Produktes inklusiv sämtlichen Zubehörs bevorzugt”, erläutert Trauernicht.

Besonderes Augenmerk verdient die statische Auslegung eines Lamellendaches und entsprechend werden die Konstruktionen unterschiedlich ausgeführt. Die Statik hängt zum Beispiel davon ab, in welcher Region das Lamellendach errichtet wird und mit welchen Schneelasten dort zu rechnen ist. „Das Lamellendach Artares von Weinor lässt sich fast jeder erforderlichen Schneelast anpassen. Die statischen Werte werden live bei der Eingabe in unserem E-Shop berechnet. Das ist sehr vorteilhaft, da sie sich größenabhängig verändern“, erläutert Brüggemann.
TS-Aluminium bietet Schulungen an, in denen Metallbauer Wissenswertes rund um die Statik, zur Ermittlung der Schneelast, zu den Bauteilanschlüssen und über sichere Befestigungstechniken erfahren. „Durch die stabile Rahmenkonstruktion und den robusten Aluminiumlamellen sind unsere Lamellendächer auch für sehr schneereiche Gegenden ausgelegt und tragen im geschlossenen Zustand bis zu 350 Kilogramm pro Quadratmeter“, berichtet Rainer Trauernicht.

Die Fundamente von Lamellendächern sind nach den wirkenden Lasten zu berechnen und auszuführen, üblicherweise genügen Punktfundamente. Je nach Standort ergeben sich unterschiedliche Lastannahmen, die in einem Standsicherheitsnachweis berücksichtigt werden müssen. Sie bestimmen dann die erforderliche Verankerung und Profildimensionierung für die Konstruktion. Bezüglich erforderlicher Genehmigungen sollten die örtlichen Regelungen beachtet werden. Hierbei empfiehlt es sich, wenn der Bauherr die Anforderungen mit dem zuständigen Bauamt abstimmt, denn diese sind regional unterschiedlich. Ein großer Vorteil der Lamellendachkonstruktion ist die freistehende Ausführbarkeit. Wobei bei Bedarf auch eine Montage am Gebäude möglich ist; hierzu wird ein Wandanschlussprofil verwendet.

Langlebig und nachhaltig

Lamellendächer werden überwiegend aus Aluminium hergestellt, was sich allerdings auch im höheren Preis gegenüber einer herkömmlichen Überdachung niederschlägt. „Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten und massiv gestiegene Rohstoffpreise tragen ihren Teil dazu bei“, begründet Rainer Trauernicht das Preisgefüge mit Trend nach oben.

Kann man – vor allem unter der aktuellen Rohstoffknappheit – ein Lamellendach aus Aluminium noch guten Gewissens verkaufen? Dazu Stefan Brüggemann: „Aluminium ist ein kostbarer, aber auch sehr haltbarer und langlebiger Rohstoff, der außerdem recycelt werden kann. Weinor verwendet für seine Markisen- und Terrassendachprofile so weit möglich Aluminium mit hohem Recycling-Anteil, welches teilweise ASI-zertifiziert (Aluminium Stewardship Initiative) ist.“ Die zu erwartende Produktlebensdauer der Konstruktion beträgt viele Jahrzehnte und ist nahezu emissionsfrei. Auch die Verschleißteile sind bei Weinor auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt und können im Falle eines Defekts ausgetauscht werden. Das bestätigt auch Rainer Trauernicht: „Ein Lamellendach aus Aluminium kommt einer Investition gleich, weil es wertbeständig und langlebig ist. Und somit auch nachhaltig.“

Neben einer erstklassigen Qualität legen die Hersteller vor allem auf Montagefreundlichkeit und Servicefähigkeit großen Wert. Weinor hat nach eigenen Angaben das Lamellendach Artares so konstruiert, dass der Zusammenbau sicher und schnell abläuft. Das bestätigen laut Hersteller viele Fachbetriebe. Alle Profile sind vorbereitet und beschriftet. Lamellen und Antrieb sind wartungsfreundlich platziert, eine Einstellung der Motor- endlagen ist nicht erforderlich. Die elektrischen Komponenten sind steckerfertig montiert und wetter- und sichtgeschützt in die Profile integriert. Außerdem sind die Füße der Pfosten in der Höhe verstellbar. Das Lamellendach von Weinor lässt sich per 3D-Darstellung einfach konfigurieren, Statik und Preis schnell berechnen.

TS-Aluminium hebt die modulare Bauweise seiner Dachsysteme hervor, die sich mit einem Glasdach kombinieren lassen. Die Lamellendächer lassen sich mit verschiedenem Zubehör individuell ausstatten. Angeboten werden unter anderem LED-Spots, Heizsysteme, Schiebe- und Glaselemente für eine wetterunabhängige Nutzung oder auch Sonnenschutzlösungen mit ZIP-Führung und Unterbauelemente wie Glasschiebetüren. Lamellendächer lassen sich als Pavillon im Garten oder am Pool platzieren oder erweitern als Terrassenüberdachung den  Wohnraum.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 1-2/2021

Rainer Trauernicht von TS-Aluminium

„Natürlich stand auch für TS-Aluminium das Jahr 2020 unter dem Zeichen von Corona und ohne Frage ist der wichtigste Wunsch für 2021, dass mit Vernunft, Geduld und Impfstoff diese Krise ihr Ende...

mehr
Ausgabe 1-2/2024

Rainer Trauernicht, GF

TS-Aluminium

Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten bei Aluminium waren eine Herausforderung, die der Systemhersteller durch ein breites Lieferantennetzwerk und vorausschauende Planung  meistern konnte....

mehr
Ausgabe 7/8/2019

Marktübersicht

Terrassendachsysteme aus Alu und Stahl

Terrassenüberdachungen laufen seit einigen Jahren dem klassischen Wintergarten den Rang ab. Zwei wesentliche Gründe sind festzumachen: Erstens der Trend zum Outdoor Living, der nichts anderes...

mehr
Ausgabe 06/2022

Lamellen für die Gebäudehülle

Systeme und Produkte im Überblick

Sonnenschutzlamellen haben die Funktion, Räume zu verschatten. Außen liegend, sind sie entweder starr oder beweglich und horizontal oder vertikal montiert. Darüber hinaus geben sie Fassaden ein...

mehr
Ausgabe 7-8/2022 Zulieferer

Neues von TS-Aluminium

Pulverbeschichtung inhouse

Rund vier Jahre haben Planung, Genehmigung, Installation und Inbetriebnahme in Anspruch genommen, im Juni wurde der neue Betriebsteil eingeweiht. Mit einer Fläche von rund 2.000 Quadratmeter ist der...

mehr