Im Gespräch

Martin J. Hörmann

Wenn schon eine Niederlassung erweitern, dann zur weltweit größten des Unternehmens. Dass Hörmann Meilensteine setzt, ist nicht neu. Den neuen Gebäudekomplex in Rutesheim weihte Martin J. Hörmann mit ca. 350 Gästen Anfang Juli ein. Die Stimmung beim Fest war recht gut, nicht nur weil alle beim Public Viewing zuschauen konnten, wie sich Deutschland gegen Frankreich mit 1:0 ins WM-Halbfinale schoss. Stefanie Manger hat sich mit Martin J. Hörmann bei der Feier unterhalten. In dem Gespräch erklärte der persönlich haftende Gesellschafter auch, weshalb metallbau derzeit zu den Focustiteln des Branchenleaders zählt.


Manger: Das blaue Firmenlogo mit dem orangenen, dicken H glänzt nun an der Autobahnausfahrt Rutesheim auf einem meterhohen Werbepylon. Mit diesem Hinweis ist schnell klar, dass es sich bei dem Gebäudekomplex um einen etwas größeren handeln muss, wie groß genau ist die neue Niederlassung ausgefallen?

Martin J. Hörmann: Die Anbindung an die A8 ist natürlich hervorragend. Unser neuer Vertriebsstandort für die Region rund um Stuttgart liegt keine fünf Minuten von der Autobahn Karlsruhe weg und ca. 20 Minuten von Stuttgart. Mit unserem neuen Gebäude haben wir nun über 8.000 m² Hallen- und ca. 1.000 m² Bürofläche zur Verfügung. Darüber hinaus verfügt die neue Niederlassung über eine großzügige Ausstellung und Schulungsräume für die Kunden.

Manger: Werden Sie mit den größeren Räumlichkeiten auch die Mitarbeiter aufstocken?

Hörmann: Im Bereich Service ist unser Personal bereits in den vergangenen Jahren gewachsen, allein wegen des Neubaus werden wir das Personal nicht aufstocken. Wir halten uns an den Bedarf, den der Markt vorgibt. Insgesamt sind 95 Mitarbeiter in dieser Niederlassung tätig.

Manger: Warum war das frühere Niederlassungsgebäude nicht mehr passend?

Hörmann: Die Niederlassungsleitung des Teams Stuttgart kam auf uns zu, dass der Standort Wachstumspotenzial bieten würde. Unsere Marktdurchdringung könnte noch weiter optimiert werden. Die Analysen waren überzeugend, sodass es Sinn macht, sich zu vergrößern. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf ca. 10 Millionen Euro.

Manger: Und um wie viel könnte der Standort noch wachsen?

Hörmann: Um ein Drittel könnten wir uns hier bestimmt vergrößern.

Manger: Welche Vorteile haben die Metallbauunternehmen von der erweiterten Niederlassung?

Hörmann: Wir können aufgrund des größeren Platzes das Wachstum in der Region begleiten, unser Lager ist besser sortiert. Wir sind einer von wenigen Lieferanten, die Niederlassungen in den Regionen haben und in dieses regionale Netz investieren. Unsere meisten Wettbewerber agieren anders, sie zentralisieren anstatt zu regionalisieren. Wir haben insgesamt 14 Niederlassungen in Deutschland. Unsere Investition hier ist ein klares Bekenntnis zur Region Stuttgart, unsere Vertriebspartner sollen kurze Wege nutzen können.

Manger: Wie läuft die Planung und Umsetzung so einer ­neuen Niederlassung?

Hörmann: Das Grundstück hat der Niederlassungsleiter gesucht und vorgeschlagen, dann ging der Auftrag an das Planungsbüro Wannenmacher & Möller in Bielefeld, das Ausschreibung und Vergabe verantwortet. Beim Umzug sind dann auch die Mitarbeiter vor Ort involviert.

Manger: Bedeutet eine so hohe Investition in einen deutschen Vertriebsstandort, dass Sie vermehrt auf den Heimatmarkt setzen?

Hörmann: Wir haben in den vergangenen Jahren sowohl in unsere deutschen Vertriebsstandorte als auch in unsere deutschen Werke investiert. Darüber hinaus versuchen wir uns aber auch in ausländischen Märkten optimal aufzustellen.

Manger: Gleich vorab, ich bin ziemlich froh, dass es so ist. Trotzdem würde ich gerne wissen, wie es kommt, dass metallbau zu Ihren Focustiteln für die Metallbaubranche gehört?

Hörmann: Wir als Industrieunternehmen kontrollieren, wie unsere PR und unsere Anzeigen wirken, welche Medienpartner die richtigen für uns sind. Also lassen wir alle drei Jahre eine Studie durchführen.

Manger: Wer hat die Studie angefertigt, und wie läuft so eine Studie für die Metallbaubranche ab?

Hörmann: Zum einen wird recherchiert, welche Informationskanäle die Metallbauunternehmer nutzen. Und da haben sich die Fachzeitschriften als ganz wesentliche Medien erwiesen. In einer weiteren Runde geht es dann darum, welches Fachmedium besonders stark genutzt wird. Mit Telefoninterviews hat die Agentur herausgefunden, dass metallbau zu den Top-Journalen im Bereich Metallhandwerk und Metallbau zählt.

Manger: Wie viele Unternehmer werden da gefragt?

Hörmann: Es werden ca. 80 Probanden gefragt, in den 20-minütigen Telefoninterviews geht es darum, in welchem Fachmagazin sie im Hinblick auf Hörmann-Produkte und ihre Verarbeitung am umfassendsten informiert werden.

Manger: Welche Konsequenzen haben denn die Ergebnisse der Studie?

Hörmann: Wir möchten unser Werbebudget effizient auf die richtigen Werbekanäle verteilen. Mit der Studie müssen wir uns dabei nicht mehr auf unser Bauchgefühl verlassen, sondern können auf valide Zahlen zurückgreifen.

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