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Das Schlagwort „Barrierefreiheit“ ist häufig noch immer negativ besetzt: Endkunden verbinden den Begriff oft mit persönlichen Defiziten oder einem notwendigen Verzicht auf Ästhetik und Design. Wird barrierefreies Bauen gefordert, sehen Planer und Verarbeiter meist einen großen Aufwand und unlösbare Probleme. Dabei ist Barrierefreiheit nichts anderes als die uneingeschränkte Nutzbarkeit von Lebensräumen für alle Generationen. Gut geplante Barrierefreiheit bedeutet Komfort und Qualität für alle.

Technische Lösungen für die erfolgreiche Umsetzung von Barrierefreiheit im Wohnumfeld gibt es bereits zahlreich auf dem Markt – insbesondere im Bereich der Fenster und Türen (siehe Objektbericht Seite 59). Diese reichen von der Null-Schwellen-Lösung für die Eingangs- und Balkontür, über Tür- und Fensterautomation bis hin zu komplexen Smart-Home-Anwendungen.

All diese Lösungen lassen sich problemlos im Neubau und mit entsprechender Fachkompetenz meist auch im Bestand umsetzen. Das Ergebnis: Ein Objekt, das generationenübergreifend nutzbar ist – von der jungen Familie mit Kinderwagen und Bobbycar genauso wie vom älteren Menschen mit Rollator. Ganz nebenbei wird so nicht nur der Wohnwert, sondern auch der Immobilienwert gesteigert.

Ausführende Unternehmen spielen für die Umsetzung eine wichtige Rolle. Sie sollten sich vor Ort als Kompetenzträger für das Thema Barrierefreiheit positionieren – und zwar im positiven Sinne. Dies gelingt am ehesten, wenn komfortable generationenübergreifende Lösungen in den Vordergrund gerückt werden. Hören wir das Wort barrierefrei, sollten uns keine Bilder von alten, kranken und behinderten Menschen in den Kopf kommen. Dies entspricht in keiner Weise der Realität, auch nicht dem Selbstverständnis der „Generation 50plus“. Die Botschaft an Ihre Kunden sollte lauten: Barrierefreiheit ist Komfort für Heute und Vorsorge für Morgen.

Marcus Sauer, Leiter Schulung & Consulting
GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik Iserlohn
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