Messe

Dr. Reinhard Pfeiffer, Messe München

"BAU Messefläche zu 75% belegt"

Trotz der schwierigen Situation um die Covid-19 Pandemie weckt die sehr gute Buchungslage bei Messe-Organisatoren und Ausstellerbeirat die Zuversicht, dass die BAU vom 11. bis 16. Januar stattfindet. Abgesagt haben bislang u.a. Xella, Schüco, Gutmann, Hoppe, Roto Frank, Hanno, Novoferm und G-U.

metallbau: Herr Dr. Pfeiffer, nach Xella hat mit Schüco ein zweites Schwergewicht der Branche die BAU abgesagt.

Dr. Reinhard Pfeiffer: Schüco ist der größte Aussteller der BAU. Die Absage trifft uns, ebenso wie die von Xella, natürlich hart und wir können, trotz intensiven Gesprächen mit der Branche und mit unseren Ausstellern, auch nicht ausschließen, dass weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen und sich gegen eine Messeteilnahme entscheiden werden. Das ändert aber nichts daran, dass die BAU 2021, Stand heute, wie geplant und mit allen Hallen zum vorgesehenen Termin stattfindet. 

metallbau: Aktuell sind Großveranstaltungen bis Ende August gestrichen – kennen Sie die Bedingungen oder Zahlen, die vorausgesetzt werden, dass Messen wieder stattfinden können?
Pfeiffer: Was Großveranstaltungen sind, dafür gibt es aktuell keine allgemein verbindliche Definition, auch nicht in Bezug auf Messen. Wir sind in der aktuellen Diskussion insgesamt der Ansicht, dass wir eine stärkere Differenzierung beim Thema Veranstaltungen brauchen. Fachmessen im B2B Bereich unterscheiden sich bei den Möglichkeiten, eine Veranstaltung infektionssicher auf den Weg zu bringen, deutlich von einem Rockkonzert oder dem Oktoberfest.


metallbau: Vorausgesetzt die bayerische Regierung erlaubt wieder Großveranstaltungen, ist für Sie die Messe sinnhaft denkbar, wenn alle Besucher 1,5 m Abstand halten und sich Masken anlegen?
Pfeiffer: Deutsche Messestandorte zeichnen sich bereits heute über eine hervorragende Infra-struktur aus, die höchste Hygienestandards gewährleistet und speziell auf die aktuelle Situation weiter verbessert und ausgebaut werden kann. Um Messen sicher durchführen zu können, denken wir über veränderte Aufplanungen und die Steuerung der Besucher innerhalb der Hallen nach. Ziel ist es, die notwendigen Abstände zu gewährleisten und so die Sicherheit zu erhöhen. Auch die Bereitstellung von Masken bzw. Maskenpflicht, die Vermeidung von Barzahlung auf dem Messegelände durch Einsatz von Kartenterminals oder andere Maßnahmen zur Sicherung der Hygienestandards sind Maßnahmen, die wir angehen würden. 
metallbau: Sind alle Verträge für die Messestände schon unter Dach und Fach und die Flächen ausgebucht?
Pfeiffer: Vor dem Hintergrund der Corona-Krise ist die Anmeldesituation sehr gut. Die zur Verfügung stehende Nettofläche ist bereits zu 75 Prozent belegt, d.h. hier gibt es fest Buchungen, u.a. von Branchengrößen wie Assa Abloy, Bosch, Busch Jäger, Deutsche Steinzeug, Festool, Gira, Glas Trösch, Gretsch-Unitas, Hörmann, Hydro Building Systems (WICONA), Interpane, Klaus Multiparking, Merck, Metabowerke, Novoferm,  Roma, Roto Frank, Teckentrup, Utzin Utz, Vaillant, Würth und viele mehr. Von daher streben wir nach wie vor eine Vollbelegung oder zumindest eine annähernde Vollbelegung aller Messehallen für die BAU 2021 an. Auch wenn diesmal nicht alle bekannten Marken vertreten sein werden, so werden die Besucher doch wie gewohnt einen in dieser Form einmaligen Gesamtüberblick über die Branche bekommen.

metallbau: Gibt es zeitliche Abstufungen, wie viel von den Kosten für den Messestand bei Storno anfallen?
Auch wir wissen um die aktuell sehr schwierige Entscheidungssituation bei vielen unserer potenziellen Kunden. Insofern hatten wir für die BAU 2021 die „Deadline“ für die Bestätigung und damit das Zustandekommen eines Vertrages vom 20. März auf den 17. April verlängert. In individueller Abstimmung mit uns und je nach Halle und Segment kann man dieses Zeitfenster durchaus auch bis zum 15. Mai ausdehnen. Diese Fristen der individuellen Absprachen dann weiter über den 15. Mai hinaus zu verlängern, erscheint uns nicht sinnvoll, da ja die Aussteller wie auch wir die BAU 2021 sinnvoll vorausplanen müssen, um die Messe trotz Corona Krise wieder zum Top-Branchenereignis zu machen. Deshalb greifen auch unsere Stornobedingungen (25% des Beteiligungspreises bei Flächenweitervermietung, 100 % wenn nicht). Aktuell gehen wir davon aus, dass wir alle stornierten Flächen Weitervermieten können. Zum erwähnten positiven Beteiligungsstand für die BAU 2021 gehört nach wie vor auch eine quantitativ passende und qualitativ durchaus wertige Warteliste. Das kann u.E. natürlich nicht den Verlust von solchen Top-Ausstellern wie Schüco und Xella kompensieren, was uns wie gesagt sehr hart trifft. Dennoch ermöglicht es immer noch eine sinnvolle, passende Strukturierung der Branchensegmente in den einzelnen Hallen.


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