Der Run auf die BAU

Das Luxusproblem der Messe München

Was tun für mehr Standfläche im Jahr 2021?

Der Run auf die BAU ist groß, viele Aussteller kämpfen um einen besseren Platz und um eine größere Standfläche. Peneder Bau-Elemente − der österreichische Hersteller von Brandschutzelementen mit rund 360 Mitarbeitern – war überglücklich über seine ca. 30 m² große Fläche in Halle B3. Bislang mussten die Brandschutzexperten sich mit einem Platz im Hallenübergang begnügen.

metallbau: Herr Arend, es soll Aussteller geben, die seit 10 Jahren mit jedem Antrag für die BAU versuchen, mehr Fläche zu erhalten, und nicht zum Zug kommen. Ist angesichts des enormen Zulaufs und des starken Wettbewerbs unter den Firmen nicht Korruption naheliegend?

Mirko Arend: Die Ausstelleranmeldung für die kommende BAU beginnt sehr frühzeitig, das heißt knapp 1,5 Jahre vor der Veranstaltung. Im Zuge dessen teilen uns die (potenziellen) Aussteller ihre konkreten Flächen- oder Vergrößerungswünsche mit, die den passenden Hallen und Segmenten zugeordnet werden. Die Anfragen und Wünsche bestehender Aussteller prüfen wir hierbei zuerst. Eine essentielle Voraussetzung für eine erfolgreiche Platzierung ist vor allem der Anmeldezeitpunkt. Das heißt je früher wir den Wunsch kennen, desto eher können wir auch darauf reagieren. Zwei weitere wichtige Kriterien sind unter anderem, wie lange die Firma schon auf der BAU ausstellt und seit wann ein Flächenvergrößerungswunsch besteht.
Leider können wir häufig aufgrund der hohen Nachfrage in einzelnen Segmenten nur eine (deutlich) kleinere Vergrößerung ermöglichen als angefragt. Hier sind wir im Dialog mit den Kunden und auf deren Kompromissbereitschaft angewiesen.


metallbau: Was können Unternehmen tun, um mehr Fläche zu erhalten?

Arend: Durch den Bau der beiden neuen Hallen C5 und C6 hat sich die Situation deutlich verbessert. In Abstimmung mit dem Fachbeirat und auf Basis des bereits beschriebenen gewerkeübergreifenden Konzepts, konnten wir vor allem die Segmente erweitern, bei welchen es eine hohe Nachfrage oder eine signifikante Warteliste gab. Folglich erhielten die Bereiche Bauchemie, Bauwerkzeuge, Bodenbelag, Gebäudeautomation und Tageslichtsteuerung deutlich mehr Ausstellungsfläche. Aber auch mit diesen beiden neuen Hallen und somit 20.000 m² mehr Bruttohallenfläche konnten wir tatsächlich nicht allen Wünschen entgegenkommen. Viele spannende potenzielle Kunden sind zudem leider auf der Warteliste verblieben.


metallbau:  Nun soll auf lange Sicht kein weiterer räumlicher Ausbau möglich sein?

Arend: Mit der Fertigstellung der zwei neuen Messehallen ist der Ausbau des Veranstaltungsgeländes vorerst abgeschlossen, in absehbarer Zeit werden hier keine weiteren Flächen geschaffen werden. Dementsprechend werden wir auch für die BAU 2021 voraussichtlich nicht alle Wünsche erfüllen können. Nichtsdestotrotz habe ich seit dem Jahr 2010, als ich die Verantwortung für die Projektleitung der BAU übernommen habe, tatsächlich keinen Fall von versuchter Bestechung oder Korruption erlebt. Die Aussteller wissen, dass sich die Messe München zu 100 Prozent an alle Compliance-Vorgaben hält und einen Verstoß strikt veröffentlichen und sanktionieren würde. Hierfür haben wir auch die passenden Strukturen im Unternehmen, wie zum Beispiel einen Compliance Officer.                         sm ◊

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