Marktzahlen

Fenstermarkt Westeuropa: minus 9,8%

D-A-CH-Region kommt gut durch die Krise

Laut einer Studie von Interconnection Consulting wird der Absatz am westeuropäischen Fenstermarkt 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 9,8% zurückgehen. Der Absturz der Branche, verursacht durch die COVID-19-Krise wird 2021 ungebremst fortgesetzt. Eine Erholung des Marktes ist frühestens 2022 in Sicht. Jedoch wird es noch länger dauern bis das Marktvolumen das Vorkrisenniveau erreicht haben wird

Bis 2023 wird das Marktvolumen in den untersuchten Märkten von 19,0 Mrd. Euro auf 17,9 Mrd. Euro zurückgehen. Hauptleidtragender ist dabei die Region Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal), die 2020 voraussichtlich einen Rückgang von 15,6% in Menge einfahren wird. Wie in allen anderen Regionen Westeuropas wird erst 2022 eine Erholung des Marktes stattfinden.
Von 2019 bis 2023 wird der durchschnittliche Umsatzrückgang des Fenstermarktes pro Jahr in Südeuropa 3,7% betragen, wie die Studie berechnet. Keine guten Aussichten gibt es auch für das Vereinigte Königreich & Irland zu melden. Auch hier wird der Absatzrückgang für 2020 im zweistelligen Bereich liegen. Der Absturz wird sich dabei 2021 sogar noch beschleunigen. Neben der Pandemie-Krise schlägt dabei auch die ökonomische Unsicherheit aufgrund des Brexits auf die Laune von Investoren.
Ganz erheblich wird es auch den Markt Frankreich & Benelux treffen. Liegt der Rückgang für dieses Jahr noch im einstelligen Bereich, wird dieser 2021 voraussichtlich ein Absatzminus von 12,2% aufweisen. Auch wird die Erholung 2022 im Vergleich mit den anderen Regionen sehr zurückhaltend ausfallen.
In den nordischen Ländern (Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland) wird der Rückgang dieses Jahr 8,6% betragen, wobei Schweden (-9,8%) und Finnland (-9,5%) die stärksten Einbrüche erleben. Die Studie prognostiziert in der Langzeitperspektive Schweden mit einem durchschnittlichen Rückgang von 2,5% pro Jahr bis 2023 die schlechtesten Aussichten in dieser Region. Die DACH-Region (Deutschland, Schweiz, Österreich) kommt am deutlich besten durch die Krise. Die Studie prognostiziert, dass bis 2023 das Vorkrisenniveau fast wieder erreicht werden kann.

Der Wohnbau ist mit rund zwei Drittel des Marktvolumens das größere Geschäftsfeld für den Fensterabsatz in Westeuropa. Der starke Rückgang im Neubaubereich (-3,6% jährlich bis 2023) kann teilweise vom Renovierungssektor aufgefangen werden, der nur weniger stark sinkt (-1,9% jährlich bis 2023) und mit einem Anteil von 69,1% der wichtigere Geschäftszweig ist. Gerade in Frankreich wird aufgrund von Steuererleichterung beim Fensteraustausch der Anteil dieses Segments voraussichtlich in den nächsten Jahren stark steigen, von 60,7% auf 63,5%.

Im Bereich des Rahmenmaterials liegt Metall mit einem Umsatz von 6,4 Mrd. Euro an erster Stelle gefolgt von PVC mit rund 4,9 Mrd. Euro. Andersrum sieht es bei den Absatzzahlen aus. Hier kann PVC sogar seit vielen Jahren seine dominante Stellung ausbauen und liegt mittlerweile bei einem Marktanteil von 42,7% während der Absatzanteil von Metall als Rahmenmaterial seit 2010 einen Rückgang zu verzeichnen hat und 2020 bei 26,3% liegt, dies gilt auch für Holzfenster. Lag der Marktanteil von Holz-Aluminium 2010 noch bei 7,9%, so wird dieses Produktsegment 2020 bereits auf einen Anteil von 11,4% kommen.



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