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Lean Duplex-Stahl als Alternative

Statt Standardausteniten A4 und A2

Lean Duplex-Stahl wurde beispielsweise beim Bau des Designmuseums V&A Dundee, in Dundee, Schottland, eingesetzt.
Foto: Modersohn

Lean Duplex-Stahl wurde beispielsweise beim Bau des Designmuseums V&A Dundee, in Dundee, Schottland, eingesetzt.
Foto: Modersohn
Schon seit Längerem legt die Firma Modersohn den Fokus auf die preislich weniger volatilen Lean Duplex-Stähle. Diese sind derzeit preisgünstiger und sollen durch ihre mindestens doppelt so hohe Grundfestigkeit deutlich wirtschaftlicher als korrosionstechnisch vergleichbare Austenite sein. Die Erklärung liegt in den geringeren Legierungsanteilen der teuren Bestandteile, wie Nickel und Molybdän, und in dem erhöhten Anteil von Chrom und Stickstoff. Damit sind die Lean Duplex-Stähle, nach Aussage des Edelstahl-Experten Wilhelm Modersohn eine klare Alternative zu den Standardausteniten A4 und auch A2 in fast allen üblichen Einsatzbereichen.

Weitere Vorteile gegenüber den Standardausteniten sind:

Höhere Dauerschwingfestigkeit

Keine chlorid- und wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosionsgefahr bis 50°C

Geringere Gefahr der Kaltverschweißung beim Schrauben unter Last

Gute Beständigkeit bei höheren Temperaturen, also eben nicht die typische Chi- oder Sigma-   Phasen-Versprödung

Geringerer Wärmeausdehnungskoeffizient bei gleichem Wärmedurchgangswert von Lambda 15

Seit Anfang dieses Jahres ist die Norm für „Mechanische Verbindungselemente“ DIN EN ISO 3506 in überarbeiteter Version veröffentlicht. Mit dieser international gültigen Herstellungs- und Anwendungsgrundlage für Schrauben, Muttern, U-Scheiben, Gewindestangen etc. kommen immer mehr Normteile als Lagerware in den Markt. Damit ist dann häufig auch die Festigkeitsklasse 100 verfügbar, mit der wegen der besseren Konstruktionsmöglichkeiten das Kundenprodukt weiter optimiert werden kann.

Die relevanten Edelstahlpreise für Werkstoffe wie den Stahl 1.4301 (austenitische Stahlsorte, auch bekannt als V2A) und den Stahl 1.4016 (ferritische Stahlsorte) haben sich seit Januar 2020 verdoppelt. Rohstoffe wie Chrom, Nickel und Molybdän sind wichtige Bestandteile der nichtrostenden Edelstähle und haben im vierten Quartal 2021 preislich ihre Höchststände bei den Legierungszuschlägen erreicht. Für das erste Quartal 2022 sieht Modersohn keine großen Preisminderungen voraus. „Bei den nichtrostenden Edelstählen erleben wir seit Längerem schwankende Rohstoffpreise auf den Beschaffungsmärkten, und gerade diese Preisvolatilitäten spiegeln die hohe Versorgungsunsicherheit auf den Rohstoffmärkten wider, die dann durch die realen Lieferengpässe bestätigt wird“, erklärt der Geschäftsführer, der ebenfalls Vorstandsmitglied der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei ist. „Dieser Umstand schränkt die Planungssicherheit in der verarbeitenden Industrie und in den Bauunternehmen enorm ein. Um unseren Kunden Liefersicherheit zu bieten, haben wir sowohl im letzten als auch in diesem Jahr mit unserem Materialeinkauf gut vorgesorgt. Einen Lieferengpass aufgrund von Materialmangel sollte es in 2022 bei uns nicht geben.“

www.modersohn.eu

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