Aufruf zum Mahnmal der weltweiten Schmiedefamilie

Rosen für Oslo

Noch bis 31. Dezember können Metallbauer mit einer Rose aus Eisen der Opfer des Massakers von Oslo und Utoya am 22. Juli 2011 gedenken.

Via Facebook sind Metallgestalter aus aller Welt eingeladen, sich bis 31. Dezember mit ihrer selbst gefertigten Rose an einer geschmiedeten Skulptur zu beteiligen.
 
Gemeinschaft. „Lasst die Liebe wachsen – mit Hämmern und Feuern“: Mit diesen Worten fordern Tobbe Malm und seine Kollegin Tone Mörk Karlsrund stellvertretend für alle norwegischen Kollegen ihre Freunde und Mitstreiter rund um den Globus auf, sich mit einer Rose an einer Skulptur zu beteiligen. Mit der Gemeinschaftsarbeit wollen sie an die Opfer der unbeschreiblichen Anschläge vom 22. Juli erinnern. Mit Bomben in der Osloer Innenstadt und mit Handfeuerwaffen auf der Insel Utoya hatte ein Fanatiker 77 Menschen getötet, zumeist Kinder und Jugendliche.
 
Appell. „Als die Horrortat passierte, waren wir gerade auf dem Weg zu einem Schmiedetreffen“, erinnert sich Tone Karlsrud. „Wir befanden uns in einem emotionalen Vakuum. Aber wir spürten die Empathie der Schmiede untereinander: Es ist egal, woher wir kommen – wenn wir uns treffen, teilen wir einfach die Freude daran, Dinge aus Metall zu kreieren. Und Alter, Geschlecht, religiöse oder politische Ansichten spielen keine Rolle.“ So fassten sie den Entschluss, via Facebook an die Schmiedefamilie zu appellieren, sie bei einem Gemeinschaftsprojekt zu unterstützen.
 
Großes Mahnmal. Als Thema wählten sie die Rose. Diese Blume, die für Liebe und Hoffnung steht, wurde nach der grausamen Tat zum machtvollen Symbol menschlichen Mitgefühls: Hunderttausende von Rosen, die in den Straßen von Oslo niedergelegt wurden, zeugten von der tiefen Trauer und Betroffenheit der Bevölkerung Norwegens. In diesem Sinne wollen die Osloer Schmiede geschmiedete Rosen aus aller Welt zu einem großen Mahnmal zusammenfügen. „Die Skulptur soll die Erde symbolisieren, die teilweise mit Rosen bedeckt ist. Sie wird mindestens vier Meter hoch sein. Die Rosen, die wir bekommen, werden wir rund um den Sockel anbringen und an der Säule, die den Globus hält“, erzählt Tone Karlsrud.  
Arbeiten aus Eisen. „Bereits kurz nachdem wir unseren Aufruf veröffentlichten, hatten wir hunderte von Fans und Schmiede aus aller Welt, die Rosen für uns machten. Wir brauchen aber noch viele mehr“. Wer sich beteiligen möchte, schickt seine „eiserne Rose für Norwegen“ bis zum 31. Dezember 2011 an unten stehende Adresse. Tone Karlsrud: „Unser Ziel ist es, die Skulptur am 22. Juli 2012 zu enthüllen – ein Jahr nach der Tragödie“. Die Arbeiten sollten bevorzugt aus Eisen sein, eine Höhe von etwa 40 Zentimeter haben, die Oberfläche muss unbehandelt bleiben, da die fertige Skulptur verzinkt werden soll. Arbeiten aus Buntmetall werden nachträglich angebracht. Fotos von einzelnen bereits gefertigten Rosen, Zeichnungen und weitere Infos sind über die Facebookseite „Iron Rose for Norway“ abrufbar.

Info
 
Iron Rose
c/o Sjur Smed
Verksgata 6
N-1353 Baerums Verk
Norway

www.facebook.com - rose for norway

Weitere Infos gibts auch unter www.jernrosen.no

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 09/2014

Schmiede in Kolbermoor

Biennale für Frieden und Verständigung

Das Schmiede- und Metallgestaltertreffen in der bayrischen Kleinstadt ist mittlerweile das drittgrößte Europas. Über 200 Schmiede und Metallkünstler aus aller Welt trafen sich vom 31.7. bis...

mehr