Marktzahlen

Fenster- & Außentürenmärkte

2025: Fenster + 0,3% , Außentüren + 1%

Der Fenstermarkt in Deutschland verzeichnete 2024 einen Rückgang um 8,7 Prozent auf 12,90 Mio. Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m). Für 2025 wird eine leichte Erholung um +0,3 Prozent auf 12,94 Mio. FE prognostiziert. Der Außentürenmarkt, der 2024 um 8,1 Prozent auf 1,136 Mio. Türen zurückging, wird 2025 voraussichtlich erneut um +1,0 Prozent auf 1,148 Mio. Stück zulegen. Aufbauend auf dem bisherigen Erhebungsmodell und der aktuellen politischen Rahmenbedingungen zeigt sich in 2025 eine mögliche Trendumkehr wieder zu mehr Wachstum sowohl im Fenster- als auch im Außentürenmarkt. In beiden Bereichen zeigt sich aber, dass der Neubau in 2025 nochmals etwas mehr als 6 Prozent schrumpfen wird, während die Sanierung sowohl im Fenster- als auch im Außentürenmarkt um mehr als 3 Prozent zunimmt.


Abbildung: VFF

Abbildung: VFF

Im Rahmen der Fachtagung Statistik und Markt des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) und des Bundesverbandes Flachglas (BF) in Frankfurt stellte Jörg Flasdieck von der Heinze Marktforschung Ende April die Zahlen für 2024 sowie die angepassten Prognosen für den Fenster- und Außentürenmarkt 2025 vor.

Wurden in der Vorgängerstudie vom Oktober 2024 zunächst noch leichte Rückgänge für 2025 erwartet, so hellt sich die Markterwartung nun vorsichtig auf. Entgegen der bisherigen Prognose steigt der Sanierungsmarkt im Bereich Fenster von ursprünglich +1,2 Prozent auf nun +3,5 Prozent im Jahr 2025. Dem gegenüber steht weiterhin ein schwacher Neubaumarkt im Wohnbau: Hier wird für 2025 ein erneuter Rückgang um minus 5,5 Prozent erwartet. Ausgehend von 2023 und 2024 ist dieses Marktsegment über die drei Jahre kumuliert um minus 52,9 % eingebrochen und hat sich somit mehr als halbiert. Der von einer möglichen neuen Bundesregierung angekündigte „Bau Turbo“ mit verbesserten Rahmenbedingungen für den Neubau sowie die geplante, befristete Wiedereinführung der EH55-Förderung für bereits genehmigte Bauvorhaben wird nach Einschätzung der Studie erst ab 2026 spürbare Wirkung entfalten.

Die aktuellen Daten zeigen, dass sich der Fenstermarkt im Wohnbau 2025 stabilisieren dürfte: Während der Neubau weiter um minus 5,5 Prozent zurückgeht, legt die Modernisierung um 3,3 Prozent zu. Der Nichtwohnbau bleibt schwach im Neubau (-7,8 Prozent), aber positiv im Modernisierungsbereich (+3,9 Prozent).

Die Prognose berücksichtigt auch mögliche Impulse der neuen Bundesregierung: Mit einem Infrastruktur- und Klimaschutzprogramm von 500 Mrd. Euro sollen Bau und Sanierung gestärkt werden. Steuerliche Förderungen für die Gebäudesanierung sowie eine Reduzierung der Erbschaftssteuer auf sanierte Immobilien sollen Investitionen ankurbeln. Des Weiteren strebt die Koalition an, Planungs- und Bauordnungsrecht zu vereinfachen. Dennoch bleibt eine Unsicherheit aufgrund der möglichen Anpassung des GEG (Gebäudeenergiegesetz). Zudem belasten nach wie vor mögliche hohe aber voraussichtlich stabile Bauzinsen die Investitionsbereitschaft im Wohnungsbau. Es bleibt abzuwarten, mit welchen konkreten Maßnahmen sich sodann über die Ressorts, die Verteilung der Ministerien und mögliche haushaltspolitische Finanzierungsrahmen Anpassungen im Ordnungs- und Förderrecht ergeben. Der aktuelle Bericht mit allen Detailanalysen und Auswertungen wird Ende Mai 2025 erscheinen.

„Das Plus im Fenstermarkt 2025 ist ein erstes ermutigendes Signal. Die neuen politischen Rahmenbedingungen können endlich eine Wende bringen. Jetzt gilt es, schnell Planungssicherheit zu schaffen und die Sanierungsquote nachhaltig zu steigern“, betont VFF Geschäftsführer Frank Lange. BF Geschäftsführer Jochen Grönegräs ergänzt: “Die Gebäudesanierung ist der Schlüssel zum Klimaschutz. Eine verlässliche und unbürokratische Förderung ist dafür unverzichtbar. Der neue Koalitionsvertrag setzt hier die richtigen Akzente, muss aber rasch umgesetzt werden“.

Die Entwicklungen im Außentürenmarkt zeigen ein vergleichbares Bild: Im Wohnungsbau wird für 2025 ein leichtes Wachstum von 1,4 Prozent prognostiziert, getragen von einer soliden Entwicklung im Bereich Modernisierung (+3,0 Prozent). Der Neubau im Wohnbereich bleibt hingegen weiter rückläufig. Wie im Fensterbereich verzeichnet der Neubau sowohl im Wohn- als auch im Nichtwohnbau 2025 einen Rückgang von minus 6,2 Prozent. Die Sanierung insgesamt wird im Jahr 2025 um 3,1 Prozent auf 911.000 Stück zulegen.

Stabil im Jahresvergleich zeigt die Studie zudem, dass im Jahr 2025 für 62,4 Prozent aller Außentüren eine erhöhte Sicherheitsausstattung ausgewiesen wird. „Im Bereich der Sicherheitstechnologie sehen wir weiterhin Wachstumschancen – hochwertige Produkte stehen am Markt bereit. Mit der richtigen politischen Flankierung kann dieser Bereich einen zusätzlichen Beitrag zur Markterholung leisten“, so Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB).

Sven Weihe, Geschäftsführer des pro-K Industrieverbandes, weist abschließend auf die differenzierte Datenerhebung hinsichtlich der Rahmenmaterialien hin: „Innovative Materialien und langlebige Produktlösungen haben weiterhin hohe Marktanteile. Eine stärkere Berücksichtigung nachhaltiger Kunststofflösungen könnte neue Impulse setzen, gerade im Sanierungsmarkt.“

Die Datenerhebung erfolgte im Auftrag der Branchenverbände VFF, BF, pro-K und FVSB in Zusammenarbeit mit der Heinze Marktforschung.Eine aktualisierte Prognose zur Marktentwicklung 2025 – unter Berücksichtigung der konjunkturell schwierigen Lage, möglicher wirtschaftspolitischer Maßnahmen der neuen Bundesregierung, der Zinsentwicklung sowie der geopolitischen Krisen – wird auf der nächsten VFF-Fachtagung „Statistik und Markt“ am 30. September 2025 präsentiert.

Weitere Marktzahlen, auch zum Markt der Vorhangfassaden, erfahren Sie in der Ausgabe vom Juni.

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