Energiewende

Fassadensolaranlage

Solarmodule in VHF-Verkleidung integriert

Beim Bau eines neuen Produktionsstandortes in Iggensbach (Bayern) plante die Firma Fenecon eine große Fassaden- Solaranlage zur Stromgewinnung ein. Für die sichere Befestigung der Photovoltaikmodule griffen Planer und Ausführende auf ein System von fischer BWM Fassadensysteme zurück, das in Kooperation mit dem Modulhersteller Solarwatt für die projektspezifischen Anforderungen weiterentwickelt wurde.

Fenecon ist ein Hersteller für Stromspeicherlösungen und bietet Systeme für private Haushalte sowie für Gewerbe, Industrie, Energieversorger und Fahrzeughersteller. Die Lösungen verwenden das hauseigene Energiemanagementsystem FEMS auf Basis von OpenEMS. Bereits seit 2017 stellt die in Deggendorf ansässige Firma große Containerspeicher aus Elektrofahrzeugbatterien her. Der Erfolg des Konzepts machte rasch eine Expansion der Produktion erforderlich. Anfang dieses Jahres hat das Unternehmen den neuen Standort in Iggensbach, ca. 30 Kilometer nordwestlich von Passau gelegen, in Betrieb genommen: die CarBatteryReFactory. Künftig werden dort Stromspeicher aus Zero-, First- und Second-Life-Fahrzeugbatterien hergestellt. Zum Komplex gehören neben der Produktionsstätte auch Lagerhallen, Entwicklungslabore und Büros. Fenecon sah vor, die Energie für das neue Werk zu einem großen Teil regenerativ zu gewinnen. Geeignete Dach- und Fassadenflächen plante Fenecon daher, für die Solarstromproduktion zu nutzen. Dabei sollten die Photovoltaikmodule in die hinterlüftete Vorhangfassade integriert werden. „Vorteil gegenüber Dach- und Aufdach-Anlagen ist, dass der Winterertrag einer Solarfassade höher ist, die Stromausbeute wird auch in den sonst weniger ertragsträchtigen Monaten deutlich verbessert“, sagt Benjamin Orths, der als internationaler Produktmanager Fassadensysteme bei der Unternehmensgruppe fischer das Projekt mitverantwortete.

Mit der Ausführung der Fassadenarbeiten wurde die Firma Gaass Florian aus dem niederbayerischen Grainet beauftragt. Zum Einsatz kamen Solarmodule von Solarwatt aus Dresden. Insgesamt wurden auf einer Fläche von ca. 1.050 Quadratmetern 552 Glas-Glas-Solarmodule des Typs Solarwatt vision GM 3.0 construct verbaut. Sie erbringen eine Spitzenleistung von 204,24 Kilowatt peak (kWp). Die Solarmodule verfügen über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ), wodurch sie ohne zusätzliche Absicherung auch für solare Parkplatzüberwachungen und für Fassaden eingesetzt werden dürfen.

Fassadenansicht ohne Befestigungspunkte

fischer BWM Fassadensysteme unterstützte die Projektverantwortlichen bei der Fassadenplanung und entwickelte in Partnerschaft mit Solarwatt eine projektspezifische Befestigungslösung, die auf andere Vorhaben übertragbar ist. „Entstanden ist ein komplett sicheres System, das in allen relevanten Bereichen wie Wohnungs-, Büro- und Gewerbebau eingesetzt werden kann, sofern ein Verankerungsgrund vorhanden ist“, sagt Benjamin Orths. „Durch unsere Unterkonstruktion für PV-Anlagen können somit schon bereits versiegelte Flächen genutzt werden und vorhandene Fassaden zur Gewinnung erneuerbarer Energie aktiviert werden.“ Das Besondere an der innovativen Konstruktion: Für die Errichtung hochwertiger architektonischer Fassaden kann durch die Befestigung mittels Agraffen auf störende sichtbare Bestandteile wie Einlegschienen und Klemmen verzichtet werden. Außerdem ermöglicht das System ein Fassadenbild mit minimalen Fugen. Es ist gleichzeitig eine zwängungsfreie dauerhafte Konstruktion, welche die Module sicher in der Fassade hält.

Das System lässt sich anwenderfreundlich montieren und bei Bedarf wieder demontieren. Das neue Fenecon-Werk ist als Stahlbau konstruiert. Während die nicht solar genutzten Fassadenpartien eine gedämmte Kassettenfassade aufweisen, sind die PV-Module mithilfe einer Unterkonstruktion im Tragwerk verankert. Die vertikalen Tragprofile dienten als Basiskonstruktion für die horizontalen Agraffenprofile ATK 103 PV, die mittels Bohrschrauben an den vertikalen Profilen befestigt wurden. In das offene C-Profil dieser Horizontalelemente konnten dann die PV-Module mit den auf der Rückseite vormontierten Agraffen eingehängt werden.

Benjamin Orths betont: „Durch die Vormontage der Agraffen mit speziellen Schrauben und deren exakt auf das Horizontalprofil abgestimmten Geometrie war ein schneller Baufortschritt möglich.“ Die Größe (1780 x 1052 x 40 Millimeter) und das Gewicht der PV-Module von 25,5 Kilogramm erforderten umfangreiche Berechnungen für die Gewichtslasten und Windlasten. Dabei wurden alle erforderlichen aktuellen Vorschriften und Normen berücksichtigt.

Fazit

Dank dauerhafter Sicherheit und Funktionalität der fest fixierten Solarfassaden lässt sich die Sonnenenergie jahrzehntelang in Strom umwandeln, ohne Emissionen freizusetzen oder Ressourcen zu verbrauchen. Ergebnis sind Bauten, welche die zukunftssichere regenerative und umweltschonende Energiegewinnung über Generationen hinweg garantieren.

www.gaass-dach.de

www.bwm.de

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