Marktstudie

Marktpotenzial für Sanierung

Green Deal treibt Sanierungsmärkte

Im Rahmen der Studie „Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft“ (Mai 2023) hat das Institut den Gebäudebestand und den Status Quo der energetischen Sanierung in Deutschland und in der europäischen Union untersucht. Die Umsetzung des Europäischen Green Deals wird damit in den kommenden Jahren zum wichtigen Treiber der Sanierungsmärkte. Soll bis 2050 ein klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden, müssen bis zum Jahr 2033 mehr als 3 Mio. Wohngebäude pro Jahr energetisch saniert werden.


Alle Abbildungen: B + L

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Dabei zeigen sich deutliche regionale Unterschiede hinsichtlich der bisherigen Fortschritte beim Thema Energieeffizienz. Der Gebäudebestand in der Europäischen Union umfasst mehr als 118 Mio. Wohngebäude und mehr als 250 Mio. Wohneinheiten. Der Großteil (53,7 %) dieser Wohneinheiten befindet sich in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Doch auch kleinere Märkte spielen in der Strategie der EU eine wichtige Rolle, da die Energie-effizienz hier vielfach unter dem EU-Durchschnitt liegt.

80,4 % der von der B+L befragten Eigenheimbesitzer sehen Energie-effizienz als primäres Merkmal von Nachhaltigkeit. Doch auch Haltbarkeit bzw. Langlebig-keit von Bauprodukten spielt im Kontext von Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle für die Eigenheimbesitzer.


Bauwirtschaft mangelt es an Ressourceneffizienz

Der Gebäudebestand der Zukunft lässt sich nicht ohne eine Abkehr von linearen Rohstoffverwendungen realisieren. Wie die B+L Studie aufzeigt, ist das Volumen an Abfällen, die direkt oder indirekt durch die Bauwirtschaft versursacht werden, im Zeitverlauf gestiegen. Von 2012 bis 2021 hat sich das Volumen an minerali-schen Bauabfällen in Deutschland demnach von 192 Mio. t auf rund 214 Mio. t erhöht. In vielen Bereichen herrscht laut B+L derzeit Downcycling statt einer sinnvollen Wiederverwendung der Rohstoffe vor. Metall-erzeugnisse und einige Kunststoffprodukte stellen hinsichtlich ihrer Recyclingquoten eine positive Ausnahme dar.

Damit lassen sich für die europäische Bauwirtschaft zwei zentrale Herausforderungen für die kommenden Jahre ableiten: Konzepte, Materialien und Fachkräfte für einen stark wachsenden Sanierungsmarkt müssen seitens Industrie, Handel, Planern und Ausführen-den vorgehalten werden. Darüber hinaus müssen Lösungen für eine ressourcenscho-nende Sanierung des Bestands und für eine zirkuläre Bauwirtschaft gefunden bzw. wo bereits vorhanden weiter vorangetrieben werden.


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