Marktzahlen

Baukonjunktur im August 2025

Auftragseingänge auf Vorjahresniveau

„Nachdem wir im Vormonat einen deutlichen Zuwachs der Aufträge im Hoch- und Tiefbau verzeichnen konnten, halten die Order im August das Vorjahresniveau. Stützend wirken dabei Großprojekte. Es bleibt damit bei einer sehr volatilen Nachfrageentwicklung in diesem Jahr“, kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), die heute vom Statistischen Bundesamt gemeldeten Konjunkturdaten zum Bauhauptgewerbe für Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Weiter stellt Pakleppa fest: „Im Hochbau lag das Auftragsvolumen bei 4,5 Milliarden Euro und damit ca. 9,5 Prozent über dem Vorjahresmonat. Während der Wohnungsbau in den vergangenen Monaten noch stabile Zuwächse verzeichnete, erreichten die Auftragseingänge im August mit ca. 1,5 Milliarden Euro nur etwa das Vorjahresniveau. Der Wirtschaftshochbau legte deutlich um 18 Prozent zu, maßgeblich gepusht durch ein Großprojekt in Brandenburg. Der öffentliche Hochbau stützte mit einem Auftragszuwachs um ca. fünf Prozent die Gesamtbilanz des Hochbaus.

Die Nachfrage im Tiefbau lag im August bei gut 4,6 Milliarden Euro – ein Rückgang um gut sieben Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Besonders volatil bleibt die Nachfrage im Gewerbetiefbau. Nach einem Zuwachs um gut 21 Prozent im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat fiel sie im August um fast 13 Prozent. Zudem bleibt die Nachfrage der öffentlichen Hand im Straßenbau schwach: gut 21 Prozent unter Vorjahr. Wir sehen hier seit Monaten deutlich zu wenig Aufträge am Markt. Der im Sommer von der Autobahn GmbH verfügte Vergabestopp wirkt faktisch bis heute nach.

Hinzu kommt die schwache Auftragsvergabe vieler Kommunen, deren Investitionstätigkeit offensichtlich durch das Rekorddefizit der Haushalte 2024 erheblich erschwert wird. Vor dem Hintergrund eines kommunalen Investitionsstaus von über 200 Milliarden Euro sollte der Anteil der Mittel, den die Länder aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen an die Kommunen weitergeben, bei über 60 Prozent liegen. Aufträge müssen jetzt zügig an den Markt kommen. Das monatelange Vorhalten von unterausgelasteten Kapazitäten ist für die Bauunternehmen eine enorme betriebswirtschaftliche Herausforderung.“

Bis einschließlich August sind bei den berichtenden Bauunternehmen Aufträge in Höhe von ca. 75 Milliarden Euro eingegangen (ca. +8 Prozent), dabei sind es im Wohnungsbau gut 13 Milliarden Euro (ca. +10 Prozent), im Wirtschaftsbau ca. 35 Milliarden Euro (ca. +13 Prozent) und im öffentlichen Bau ca. 26 Milliarden Euro (ca. +2 Prozent), davon im Straßenbau ca. 11,2 Milliarden Euro (ca. -5 Prozent).

Die Umsätze erreichten bis zum August knapp 72 Milliarden Euro, dabei im Wohnungsbau ca. 14,6 Milliarden Euro (ca. -2 Prozent), im Wirtschaftsbau ca. 32,5 Milliarden Euro (ca. +6 Prozent) und im öffentlichen Bau ca. 25 Milliarden Euro (ca. +3 Prozent), davon im Straßenbau ca. 10,3 Milliarden Euro (ca. +0 Prozent).