Marktzahlen

2026: plus bei Fenster & Türen

Stagnation in 2025 - Zuwächse in 2026

Der Fenstermarkt in Deutschland wird im Jahr 2025 voraussichtlich um 1,2 % sinken. Für 2026 wird jedoch wieder in allen Segmenten ein Wachstum von 2,8 % erwartet. Der Absatz in Fenstereinheiten (FE = 1,3 x 1,3 m) steigt damit von 12,75 Mio. FE im Jahr 2024 auf 13,11 Mio. FE im Jahr 2026. Auch der Außentürenmarkt weist 2025 einen leichten Rückgang von 0,2 % auf. Für 2026 wird ein Zuwachs von 2,6 % prognostiziert.

Die Prognose berücksichtigt, aufbauend auf dem bisherigen Erhebungsmodell, die aktuellen Entwicklungen am Bau- und Finanzmarkt: eine stabile Zinspolitik mit positiven Impulsen für den Wohnbau, eine rückläufige Inflation sowie die weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen im Ordnungs- und Förderrecht. Während die Sanierung durch Unsicherheiten bei Heizungsinvestitionen gebremst wird, stabilisiert sich der Wohnungsneubau – insbesondere im Einfamilienhausbau – schneller als erwartet. Dagegen bleibt der Nichtwohnbau durch Investitionszurückhaltung deutlich schwächer.

Für 2026 ergibt sich insgesamt ein zuversichtlicher Ausblick: steigende Genehmigungszahlen im Wohnbau sowie moderates Wachstum im Fenstermarkt. Während sich der Neubau, vor allem im Einfamilienhaussegment, jetzt besser dasteht als noch im Frühjahr angenommen, hat die Sanierung an Schwung verloren. Zwar bleibt sie weiterhin positiv, doch reicht das aktuelle Wachstum nicht aus, um den für die Klimaneutralität notwendigen Hochlauf der energetischen Sanierungen zu erreichen.

Die Marktzahlen werden von Heinze erhoben und gemeinsam von den Branchenverbänden Verband Fenster + Fassade (VFF), Bundesverband Flachglas (BF), Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) sowie dem pro-K Industrieverband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrwegsysteme herausgegeben.

Für den Wohnungsbau zeigt die Studie: Die Fenstersanierung wächst 2025 noch leicht um 1,2 % und erreicht 6,64 Mio. FE. 2026 wird dieses Marktsegment voraussichtlich um weitere 1,6 % auf 6,75 Mio. FE ansteigen. Der Rückgang im gesamten Neubaubereich beträgt 2025 deutliche 5,9 %, bevor 2026 mit einem Zuwachs von 5,7 % auf   4,16 Mio. FE wieder eine Erholung einsetzt. Dieses Wachstum wird vor allem vom Wohnbau getragen (+7,7 %). Der Nichtwohnbau bleibt dagegen auch 2026 angespannt. Insgesamt stabilisiert sich der Sanierungsanteil auf rund 8,95 Mio. FE, der Gesamtmarkt auf 13,11 Mio. FE.

Der Außentürenmarkt folgt einer ähnlichen Entwicklung: 2025 wird ein Rückgang von 0,2 % auf 1,134 Mio. Stück erwartet. 2026 steigt die Nachfrage auf 1,163 Mio. Stück (+2,6 %). Der Neubau zieht dabei deutlich an (+6,5 %), während die Sanierung nur leicht wächst (+1,5 %). Über den Zeitraum von 2023 bis 2026 ergibt sich damit ein Rückgang von 1,236 Mio. Stück im Jahr 2023 auf 1,163 Mio. Stück im Jahr 2026. Bemerkenswert ist zudem der hohe Anteil an Türen mit erhöhter Sicherheit: 2026 liegt dieser bei 62,5 %. Während im Wohnungsbau bereits über 70 % erreicht werden, ist im Nichtwohnbau mit rund 40 % noch erhebliches Potenzial vorhanden.

Stimmen aus den Verbänden

VFF-Geschäftsführer Frank Lange:

„Die aktuellen Zahlen zeigen ein gemischtes Bild, aber auch eine klare Perspektive. Der Wohnungsneubau, insbesondere im Einfamilienhaussegment, hat sich stabilisiert und liefert für 2026 positive Impulse. Die Sanierung hingegen bleibt hinter dem notwendigen Tempo zurück, um die Klimaziele zu erreichen. Es braucht verlässliche Rahmenbedingungen und Förderinstrumente, um Investitionen in diesem Bereich nachhaltig anzukurbeln.“

BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs:

„Der ‚Bauturbo‘ zündet noch nicht so richtig eindrucksvoll, aber immerhin erwarten wir auch im Neubau eine Belebung. Trotz ihres im Vergleich deutlich geringeren Wachstums und viel zu niedriger Sanierungsraten bleibt die Renovierung mit fast 70 % Anteil am Fenstermarkt der entscheidende Bereich.“

FVSB-Geschäftsführer Stephan Schmidt:

„Der Trend zu höherer Sicherheit bei Außentüren ist unverkennbar. Während im Wohnbau bereits über 70 % aller Türen mit erhöhter Sicherheit ausgestattet sind, liegt der Anteil im Nichtwohnbau deutlich niedriger. Hier bestehen große Chancen für die Branche, mehr Bewusstsein zu schaffen und das Angebot entsprechend weiterzuentwickeln.“

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