„Seit Mai arbeiten wir in unserer Wahrnehmung, fast wie wenn keine Epidemie gewesen wäre. In unserem Umfeld wurden keine Baustellen geschlossen, obwohl die Gewerkschaften dafür kämpften. Zumal sich Bauleitungen und Architekten ins Homeoffice zurückzogen und nur «Remote-Bauleitung» betrieben. Das wurde als Opferasymmetrie empfunden. Wenige neuralgische Bauobjekte während der Akut-Zeit erforderten Sonderlösungen. Wir hatten einen laufenden Auftrag für einen sehr großen Hauptbahnhof, ein Universitätsspital und ein Blutlabor. Mit der Bauleitung wurde jeweils eine Lösung für eine fortlaufende Montage gefunden. Inzwischen ist der Auftragsvorrat deutlich kurzfristiger. Ob das die geschmälerten positiven Aussichten der Gesamtwirtschaft sind, der schon sehr reife Konjunkturzyklus im Bauwesen oder der Bewilligungsstau bei den Bauämtern, können wir nicht abschätzen. Während der Corona-Zeit waren die Bauämter im Homeoffice, Entscheide und Bewilligungen wurden sehr zögerlich erteilt. Private Investoren sind teils zurückhaltender, wenn sie nicht für Eigenbedarf investieren. Private Hauseigentümer investieren dafür verstärkt in ihren Wohnwert: ob in die Veranda vor dem Haus, in einen größeren Balkon oder in den  Carport. Vor allem Büroflächen haben in unserer Wahrnehmung eine unsichere Zukunft. Viele große Firmen bauen wohl Büroflächen ab und behalten einen großen Teil an Homeoffice bei. Die Auswirkungen auf den Metallbau sind positiv oder negativ ungewiss. Mitbewerber mit einer schlechten Wertschöpfungshistorie haben Existenzängste. Die staatlichen Hilfen sind Übergangslösungen. Die Unterstützung war erstaunlich unbürokratisch und extrem schnell und agil. Vorsorglich hatten wir Bedarf gemeldet, mussten diesen schlussendlich aber nicht beanspruchen. Die Branche ist vermutlich in einem labilen Zustand. Wenn in der Schweiz eine minimale Eigenfinanzierung unterschritten ist, folgt der gesetzlich verordnete Konkurs. Die interne Stimmung für Veränderung und der Wille, sich den widrigen Umständen zu stellen, war groß.“
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Metallbauunternehmer Frank Hochuli aus Wigoltingen