Zulieferer

Schüco Jahresbericht 2020

Stabilität trotz schwieriger Märkte

Die Schüco Gruppe ist in mehr als 80 Ländern aktiv und konnte das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatz von 1,695 Mrd. Euro abschließen und blieb knapp unter dem Vorjahresumsatz (1,750 Mrd. Euro). Für die Gruppe arbeiteten im Jahresdurchschnitt 2020 insgesamt 5.650 Mitarbeiter an 47 Standorten weltweit. 3.840 Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen in Deutschland, davon wiederum 2.310 in Ostwestfalen-Lippe. Die Investitionssumme lag 2020 mit knapp 54 Mio. Euro sechs Millionen Euro über Vorjahr. Mehr als 17 Mio. Euro flossen in die 2016 gestarteten Baumaßnahmen zur Standorterweiterung. Das wirtschaftliche Eigenkapital liegt unverändert bei rund 70 Prozent.


Geschäftsbereich Metallbau
Im Geschäftsjahr 2020 wurde die bis Februar positive Umsatzentwicklung des Geschäftsbereiches Metallbau (Aluminium und Stahl) in Europa aufgrund der Covid-19-Pandemie maßgeblich beeinträchtigt. Insbesondere die staatlichen Lockdown-Maßnahmen ab März 2020 führten zu temporären Baustellenschließungen und folglich zu Produktionsunterbrechungen bei Metallbaupartnern. Auch zeitliche Verschiebungen von Projekten in Planung und Ausführung beeinflussten die Umsätze negativ. Zu den am stärksten betroffenen Regionen im Aluminiumbereich zählten die Märkte in Frankreich, Italien (mit Betriebsunterbrechung für mehrere Wochen), UK und Polen. Positiv war die Entwicklung in den Märkten Portugal, Island, Dänemark und Estland. Der Werkstoff Stahl erfreute sich wie bereits in 2019 einer gestiegenen Nachfrage und hat seinen Umsatz wiederum gesteigert. Durch erhebliche Kosteneinsparungen in allen Ländern konnten die negativen Ergebnisauswirkungen in Europa insgesamt abgemildert werden, so dass der Geschäftsbereich Metallbau in dieser Vertriebsregion einen Umsatz von 1.065 Mio. Euro erzielen konnte. Für Deutschland liegt der Umsatz bei 520 Mio. Euro – 1,5 Prozent unter Vorjahresniveau.


Digitale Roadmap
Die Strategie einer nahezu vollständigen Digitalisierung der Prozesse im Bauwesen - mit der Zielsetzung einer Vernetzung von Entwurf und Planung eines Bauvorhabens bis hin zur Fertigung, Montage, Nutzung, Wartung und Recycling - wurde und wird weiter verfolgt. 2020 kristallisierte sich deutlich heraus, dass Generalunternehmer und Generalplaner die Digitalisierung in ihrem eigenen „Ökosystem“ (Stichwort „Closed BIM“) stark vorantreiben, so dass eine nahtlose Integration mit Planungsassistenten und Planungstools für Fenster, Türen und Fassaden immer wichtiger wird. Gleichzeitig besteht auch für Metallbaubetriebe mehr denn je die Notwendigkeit, ihre Arbeitsweisen durch den Einsatz von Digitalisierung zu optimieren. Für beide Anspruchsfelder hat Schüco Lösungsportfolios verbreitert und Schnittstellen umgesetzt, um ein nahtloses Arbeiten zu ermöglichen.


Standortausbau in Bielefeld
Der vom renommierten Kopenhagener Architekturbüro 3XN geplante Neubau soll im ersten Quartal 2022 bezogen werden. Die Montage der extra für dieses Gebäude entwickelten Fassade erfolgte in 2020. Über eine gläserne Brücke wurde ein verbindender Anschluss zur bisherigen Unternehmenszentrale geschaffen.
Das Welcome Forum,  das als erste Anlaufstelle in Zukunft bis zu 25.000 Besuchern jährlich einen Blick auf die Schüco Welt bietet, soll im 1. Quartal 2022 fertiggestellt werden.
Die Modernisierungsarbeiten für das zum Schüco Campus gehörende Gebäude Corporate Services an der Ecke Herforder Straße/Karolinenstraße soll den Mitarbeitern des Finanz- und IT-Bereiches zum Spätsommer 2021 zur Verfügung stehen.

Die Modernisierung des Corporate Services soll bis zum Spätsommer abgeschlossen sein.

Die Modernisierung des Corporate Services soll bis zum Spätsommer abgeschlossen sein.


Ausblick 2021
Schüco ist sehr gut in das Jahr 2021 gestartet. Das Unternehmen rechnet in Deutschland mit einem positiven Marktumfeld durch das anhaltende niedrige Zinsniveau und registriert international stabile Marktumfelder mit Wachstumspotenzial.
Weltweit zieht die Konjunktur trotz Corona weiter an. Seit Beginn des Jahres kann Schüco hohe Auftragseingänge insbesondere im Wohnbaubereich verzeichnen, die für das gesamte Jahr eine hohe Auslastung mit sich bringen. Mit dieser extremen Nachfrage gehen jedoch Versorgungsengpässe und damit verbundene Preiserhöhungen auf der Materialseite einher. Betroffen sind hier vor allem die Werkstoffe Kunststoff, Aluminium und Stahl. Hierdurch ist Schüco aktuell nicht in der Lage, allen bestehenden Lieferverpflichtungen termingerecht nachzukommen. Die Produktionen in Weißenfels und Borgholzhausen sowie alle Logistikbereiche arbeiten unter Einhaltung der Schutz- und Hygienemaßnahmen intensiv daran, die Materialversorgung der vielen Schüco Partnerbetriebe so gut wie möglich sicherzustellen. Da nicht absehbar ist, wie lange diese Schwierigkeiten auf der Einkaufsseite bestehen werden, ist eine Prognose über den Verlauf dieses Jahres schwierig.


Corona und Nachhaltigkeit
Die gesamte Branche hat die Aufgabe, die Corona-Krise mit ihren mittel- und langfristigen Auswirkungen auf die Baukonjunktur zu betrachten und Wege daraus zu entwickeln, die sich klar an Nachhaltigkeitszielen orientieren.
Die Bauwirtschaft benötigt weiterhin schnelle Genehmigungsprozesse und verlässliche Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit geben. Für die aus Klimagründen erforderliche Steigerung der Sanierungsraten werden Kapazitäten an Mitarbeitern und Materialien benötigt. Nur mit entsprechendem Planungsvorlauf kann die notwendige Sanierungsquote von mindestens 3 Prozent erreicht werden. Unterstützend können vereinfachte, digitalisierte Ausschreibungen, bundesweit mit gleichem Standard und unter Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte, schnell wirken.

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