Marktzahlen

IFN Jahrespressekonferenz

IFN (AT) investierte 2022 100 Mio. Euro

Christian Klinger.
Foto: IFN

Christian Klinger.
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Das Internationale Fensternetzwerk (IFN) steigerte seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um rund zehn Prozent auf 861 Mio. Euro, die Betriebsleistung um über 17 Prozent auf 875 Mio. Euro. 62% des Umsatzes werden außerhalb von Österreich erwirtschaftet.

Die europäische Unternehmensgruppe für Komplettlösungen rund um Fenster, Türen, Fassaden und Sonnenschutz umfasst neun Unternehmen: Internorm, Topic, GIG Fassaden, HSF, Schlotterer, Kastrup, Skaala, Skanva und Neuffer. Mit einem EBIT in Höhe von 52 Mio. Euro wuchs das Eigenkapital um elf Prozent und liegt nun bei 312 Mio. Euro.

Internorm legte um 16,3 Prozent zu, der slowakische Spezialist für Kunststoff- und Aluminiumprodukte HSF um 25,6 Prozent. Schlotterer steigerte seinen Umsatz erneut um 15,5 und der finnische Fensterbauer Skaala um 17,3 Prozent. Das deutsche Unternehmen Neuffer Fenster + Türen ist seit Anfang 2022 Teil des Netzwerks und steigerte den Umsatz um 27,8 Prozent.  GIG, der oberösterreichische Fassadenspezialist, verzeichnete aufgrund verschobener Auftragsabrufe einen Rückgang der Betriebsleistung um 14 Prozent.

Folgen der Russland-Aggression

IFN zieht sich aus Russland und Belarus zurück. Dies hat zur Folge, dass die belarussische Skanva-Produktion in Borisov derzeit liquidiert wird. Die Skaala-Produktion in St. Petersburg befindet sich bereits in der Verkaufsabwicklung und die russische Vertriebsfirma von GIG ruht. IFN-Miteigentümer Christian Klinger stellt fest: „Wir halten uns an das moralisch Richtige und zusätzlich an das, was die Politik vorgibt.“

Nachhaltigkeit

Die Holding plant bis 2024 zehn Mio. Euro zu investieren, um die nachhaltige Energieerzeugung auszubauen. Mit einem klaren Ziel: Durch dieses Investment können bis zu sieben Megawatt Spitzenleistung erzeugt werden, was einem Stromverbrauch von etwa 1.600 Haushalten entspricht.

Mitarbeitende

Die starke Marktposition und Finanzkraft der Gruppe sorgen nicht nur im Umsatz für einen Zuwachs. Bei den Mitarbeitern gab es ein Plus von 133 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr. 2022 zählte das Netzwerk 4.215 Mitarbeiter, 71 Prozent davon in Österreich. „Wir sind stolz, dass die IFN-Familie stetig wächst und wir damit vor allem den Wirtschaftsstandort Österreich stärken“, freut sich Klinger und fügt hinzu: "Die Arbeitszeitkonten sind gut gefüllt, sodass wir für dieses Jahr von keinem Personalabbau ausgehen. Immerhin liegt der drittgrößte Auftragsbestand in der Geschichte des Konzerns vor. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich Premienzahlungen in Arbeitszeit verrechnen zu lassen."

Marktprognose

Auf Basis der Marktzahlen im Mai kommt Klinger zu folgender Markteinschätzung für Fenster: In Österreich und Deutschland geht im laufenden Jahr der Markt um 17% zurück, den Neubau soll es mit minus 25% treffen und die Sanierung mit minus 10%.

Der europäische Fenstermarkt legte in den vergangenen beiden Jahren mengenmäßig durchschnittlich 1,3 Prozent zu. Für das laufende Geschäftsjahr und auch für 2024 werde laut Branchenstudien allerdings ein leichter Rückgang vorhergesagt, der auf einen rückläufigen Neubau und eine verstärkte Unsicherheit bei Kunden und Investoren zurückzuführen ist. Im Bereich der Sanierung wird allerdings mit einer steigenden Nachfrage gerechnet – aus gutem Grund. Die Greenpeace-Studie „Heizen ohne Öl und Gas bis 2035“ bestätigte im vergangenen Jahr: Alle Arten von Investitionen in die Gebäudesanierung sind für die Energieverbraucher unter dem Strich wirtschaftlich. Durch eine umfassende thermische Gebäudesanierung könne der Energiebedarf um bis zu 76% reduziert werden, ergänzte Klinger.

Appell an Politik

Abschließend plädierte Christian Klinger dafür, dass die Politik künftig über eine Verfassungsänderung zu Maßnahmen gegen den Klimawandel verpflichtet werden. "In der Gesellschaft gibt es dazu einen Konsens, zu dem alle Regierungsparteien verpflichtet sein sollten. Denn am Ende, wenn die Klimaziele nicht erreicht werden, stehen Strafzahlungen an, für die die gesamte Gesellschaft gerade stehen muss. Dieses Argument sollte bei staatlichen Förderungen stärker berücksichtigt werden. Lieber in ein paar Jahren Strafzahlungen an die EU zu leisten anstatt jetzt sanierungswillige Bürger mit staatlichen Fördermaßnahmen zu unterstützen, damit schaden wir uns doch selbst."

www.ifn-holding.com

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