Zulieferer

US-Zölle fordern rasche Gegenwehr

WSM fordert EU zu schnellem Handeln auf

WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.
Foto: WSM

WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer.
Foto: WSM
In der Stahlverarbeitung verändern die 50 Prozent US-Zölle auf Alu und Stahl ab sofort die Wettbewerbsfähigkeit signifikant. Viele der rund 5.000 Unternehmen in den Branchen des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) liefern über den Atlantik, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung. Ihre Federn, Stanz- und Biegeteile etc. stecken beispielsweise in den in der USA produzierten Fahrzeugen. Die Verdopplung der US-Zölle auf stahl- und aluminiumhaltige Teile treffe diese Zulieferer mit voller Wucht und mache ihren Export zum Fiasko.

"Die EU muss mit aller Kraft eine Lösung finden“, fordert der WSM. Zulieferer sind raus oder müssen um Mehrkosten ringen: „US-Produzenten werden versuchen, Zulieferer aufzutun, die nicht von den Zöllen betroffen sind. Werden sie fündig, ist der deutsche Lieferant vermutlich raus. Werden sie nicht fündig, weil das Teil zu speziell ist, beginnt das zermürbende Ringen um die Mehrkosten“, unterstreicht WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer. „Beides ist ein Riesendilemma für Zulieferer. Die EU muss daher alles tun, um diesen Zollkonflikt aufzulösen.“ Nicht selten beinhalten Lieferverträge den Zusatz, dass der Lieferant Zölle tragen muss. „Bei 50 Prozent und niedrigen Margen ist das unmöglich und setzt Unternehmen unter enormen Verhandlungsdruck“, so Vietmeyer. „Niemand hat die Margen, um diese bodenlosen Zölle aufzufangen“ „Dann produziere doch in den USA“, hieß es früher oft, wenn es um die Zollproblematik ging. Aber auch dieser Weg ist – selbst für Investitionswillige und -fähige – angesichts der erratischen US-Politik keine Lösung. Denn Investitionen setzen voraus, dass das Zielland rechtssicher und stabil ist.

www.wsm-net.de