Aluminium bearbeiten
Tipps für die Auswahl der passenden ScheibeAluminium unterscheidet sich in seiner Schleifbarkeit deutlich von Stahl: Es ist weicher, schmiert schneller und reagiert empfindlich auf Wärme. Typisches Problem: Beim Schleifen kann sich das weiche Material im Spanraum ablagern – das sogenannte „Zusetzen“ führt zu deutlich sinkender Abtragsleistung und erhöhtem Werkzeugverschleiß. Werkzeuge werden teils innerhalb von Sekunden unbrauchbar. Deshalb: Nicht der Preis, sondern der Einsatzzweck bestimmt die richtige Auswahl.
Typische Werkzeuge wie Rhodius Fächerschleifscheiben mit Stearatbeschichtung, z.B. die LGA-ALU, oder Fiberscheiben wie die KFS-ALU reduzieren dieses Risiko deutlich. Das sogenannte Stearat wirkt dabei wie ein Trennmittel und beugt dem Zusetzen vor. Aber auch spezielle Schruppscheiben wie die RS24 mit speziellen
Füllstoffen verhindern das Zusetzen und
gewährleisten effizientes und kontinuierliches Schleifen.
Auch der Schleifdruck muss angepasst werden: Zu hoher Druck führt nicht zu besserem Abtrag – sondern zu Materialverzug und schlechterem Oberflächenbild.
Für das Trennen von Aluminium wurden speziell die FT24 und XT24 entwickelt. Die FT24 ist eine Freihandtrennscheibe, die mit speziellen Bindungen ausgestattet ist. Diese verhindern zuverlässig das Zusetzen der Scheibe – selbst bei längeren Trennvorgängen. Das Ergebnis: ein kühler, sauberer Schnitt mit hoher Schnittgeschwindigkeit und langer Standzeit. Die FT24 eignet sich ideal für Aluminium und Alu-Guss, Bronze, Messing sowie Alu-Magnesium-Legierungen.
Die XT24 gehört zur Rhodius Extra-Thin-Serie und überzeugt durch ihre besonders geringe Scheibenbreite. Dadurch wird ein präziser, nahezu gratfreier Schnitt ermöglicht – ideal für dünnwandige Aluminiumprofile oder Bleche. Die XT24 ist besonders geeignet für filigrane Trennarbeiten sowie Anwendungen mit hohem Anspruch an die Schnittqualität.
Für die Bearbeitung von Aluminium sollten spezielle Hartmetall-Frässtifte mit weniger, dafür tiefer eingeschliffenen Zähnen, einem positiven Spanwinkel und angeschliffener Facette gewählt werden. Eine Kreuzverzahnung, wie sie für Stahl Standard ist, ist ungeeignet, da sie bei dem weichen Material zusetzen.
Für die Bearbeitung von Aluminium empfiehlt sich bei einem 12-mm-Fräser eine Drehzahl zwischen 19.000 und 24.000 1/min. Die Auswahl der richtigen Form eines Hartmetall-Fräsers hängt maßgeblich vom gewünschten Bearbeitungsergebnis, dem Werkstückmaterial und der Zugänglichkeit der Bearbeitungsstelle ab. Der Hartmetall-Fräser HF G TOP (SPG mit 12 mm Kopfdurchmesser) zum Beispiel ist für schwer zugängliche Stellen und enge Radien geeignet; oder für Flächenbearbeitung und Kanten der HF A TOP (ZYA) ohne Stirnverzahnung. Beim Anfasen zur Schweißnaht- oder Klebevorbereitung empfiehlt sich der Einsatz von Fächerschleifscheiben mit mittlerer Körnung (z.B. P60–P80) und mittlerem Anpressdruck. Rhodius bietet spezialisierte Produkte wie die LGA-ALU, die mit kühlenden Zusatzstoffen ausgestattet ist, um Aluminium gezielt ohne Zuschmieren abtragen zu können.
Zur Entfernung von Oxidschichten reicht meist feines Schleifvlies (z.B. Rhodius VLS) oder Körnungen zwischen P120–P240. Vorsicht: Keine Stahlbürsten verwenden – diese können Fremdrost und andere Verunreinigungen eintragen. Besser ist eine saubere Edelstahlbürste wie z.B. die Edelstahl-Topfbürste ETBW oder die Edelstahl-Kegelbürste EKBW.
Für das Satinieren von Aluminium kommen Schleifvliese, Satiniermaschinen und feine Körnungen (P180–P320) zum Einsatz. Wichtig ist ein gleichmäßiger Vorschub in eine Richtung – sonst entstehen sichtbare Unregelmäßigkeiten im Finish.