Anwenderbericht

Fassadenspezialist Noll

Schücoprofile auf Schirmer-Maschine

Den Begriff „Metallbau“ hat die Firma Noll, Görgeshausen, bewusst in ihr Logo aufgenommen – als klares Statement zum Handwerk und als wertschätzendes Bekenntnis für den Werkstoff Aluminium, aus dem das Unternehmen seit mehr als 50 Jahren Fenster, Türen und Fassaden herstellt. In enger Partnerschaft mit Schüco hat sich Noll zu einem Ge­neralunternehmer für die Gebäudehülle entwickelt. Die Systemprofile werden auf einem Durchlaufzentrum von Schirmer Maschinen aus Verl bearbeitet.

Seit Oktober 2023 haben bei Metallbau Noll Prä­zision und Geschwindigkeit der Alu-Composite-Bearbeitung ein neues Niveau erreicht. Viele Jahrzehnte setzte der Betrieb sowohl auf die Systeme als auch auf die Maschinentechnik des Systemgebers. Als 2023 das alte und wartungsintensive Durchlaufzentrum ersetzt werden muss, wechselt der Unternehmer auf die Technologie von Schirmer.

Das Alu-Composite-Bearbeitungszentrum

Bei laufender Produktion und hoher Auslastung wird das Alu-Composite-Bearbei­tungszentrum in einer neuen, 1.450 Quadratmeter großen Maschinenhalle implementiert. Es besteht aus einem zirkulären Ringmodul mit sechs Fräsaggregaten, einer 4-Achs-Säge von vorn und einer 3-Achs-Kämpfer-Kontur-Endbearbeitungsstation mit automatischem Werkzeug­wechsler, zudem aus einem Etikettendrucker, der den Profilen in Form eines Barcodes Informationen für die nachfolgende Produktion mit auf den Weg gibt. „Das ist eine für aluminiumverarbeitende Kunden relativ häufige Maschinenkonfiguration, die komplett die spanende Bearbei­tung der Fenster-, Tür- und Fassadenprofile übernimmt und aufwendige Nacharbeiten vermeidet“, erklärt Schirmer-Geschäftsführer Ludger Martinschledde.

Der Technologiestandard der Anlage gestaltet die Fertigung bei der Firma Noll effizienter: „Bei der Aluminiumverarbeitung benötigen wir absolute Präzision“, betont Martinschledde. Schirmer er­reicht diese über komplett servomotorisch gesteuerte Antriebskon­zepte. Die servomotorische Auflagenverstellung mit Aufrichtfunktion er­laube es, nahezu alle am Markt verfügbaren Profilgeometrien präzise und fest zu spannen. „Die Anlage deckt tatsächlich 95 Prozent aller Schüco-Profile ab“, bestätigt Markus Noll. Angesichts des Trends hin zu großformatigen Fensterelementen mit eher schmalen Profilansichten bietet die Investition in das Schirmer-BAZ und die damit gewonnene Flexibilität auf lange Sicht Sicherheit. Je­des Bauelement lasse sich an individuelle Kundenan­forderungen anpassen.

Trotz der Profilindividualität habe die neue Anlage den Durchfluss er­heblich beschleunigt, erzählt Noll weiter: „Wir sind 60 bis 70 Prozent schneller geworden bei den Bearbeitungs- und Transportzeiten.“ Dazu trage nicht zuletzt der kundenindividuell auf 20 Stangen erweiterte In­line-Austransport bei, mit dem sich die Autonomiezeit für den Bediener verlängert und der dem Unternehmen hilft, die zwei Arbeitsschichten flexibel zu entzerren. Je nach Profil und Bearbeitungsaufwand sei es möglich, die Anlage bis zu zwei Stunden mannlos arbeiten zu lassen. „So kommen wir auf 20 Produktionsstunden pro Tag“, sagt Markus Noll; eine dritte Schicht sei nicht nötig.

Differenzierung im Wettbewerb

Neben einer optimierten Arbeitsorganisation hilft die neue Anlage dem Fassadenspezialisten auch, sich im Wettbewerb zu differenzieren: „Als einer von vielen Schüco-Verarbeitern sind wir über die Produkte wenig unterscheidbar“, erklärt Markus Noll. Differenzierung erreiche man nur über optimierte Prozesse und die Qualität. Nur so könne sich sein Unternehmen an das Versprechen halten, das es seinen Kunden auf der Webseite gibt: „Höchste Sicherheit und maximale Energieeffizienz durch fachgerechte Fertigung und perfekte Produktqualität.“

„Uni_Link“-Schnittstelle

In der Zusammenarbeit mit Schirmer begleitete Markus Noll von Beginn an ein gutes Gefühl, berichtet der Unternehmer, der aber wie die meis­ten Schüco-Verarbeiter mit der Software „SchüCal“ arbeitet und daher anfangs Bedenken bezüglich der Ansteuerung äußerte. Diese konnte Schirmer schnell ausräumen: Der Spezialist für die automatisierte Profil­bearbeitung setzt „Uni_Link“ als Programmierplattform ein, die die Da­ten des technischen Ausarbeitungsprogramms von Schüco zuverlässig übersetzt. Und auch darüber hinaus zeigt sich Markus Noll zufrieden mit dem neuen Partner: „Wir schätzen den guten Kundenservice und die ständige Gesprächsbereitschaft von Schirmer. Wenn es anfangs bei der Integration Probleme gab, konnte Schirmer sie schnell beheben.“

Über Metallbau Noll

Mit rund 60 Mitarbeitern produziert und montiert Noll in Görgeshausen jährlich bis zu 30.000 Quadratmeter Fassaden- und Fens­terfläche, 5.000 Fensterflügel, 750 Türflügel sowie 200 Brand- und Rauchschutzelemente und betreut 40 bis 50 Projekte pro Jahr. Die Zusammenarbeit mit Schüco besteht seit 1972. Weitere Partner sind Geze, GU, Saint-Gobain und Warema. Noll definiert sein Leistungsversprechen als 360-Grad-Projektmanagement, bei dem Kun­den – Architekten, Generalunternehmer, öffentliche und gewerbliche Auftraggeber – eine unter den Aspekten Energieeffizienz, Ästhetik und Sicherheit entwickelte Lösung für die Gebäudehülle er­halten. Die Kompetenz im Objektgeschäft erstreckt sich auf Wohn- und Verwaltungsgebäude, Kliniken und Schulen sowie gewerbliche Bauten im Umkreis von rund 300 Kilometern.         

       

        www.nollmetallbau.de

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