Die Stimmung

auf der BAU in München war sehr gut und kann für Fachbesucher ein Motor ihrer Arbeitsmotivation sein. Ob sich Investoren von dieser Stimmung der Bauwirtschaft anstecken lassen und trotz unsicherer Konjunktur wieder aktiver werden? Es bleibt abzuwarten. Das ifo Institut informiert Ende April: „Die Sorgen der deutschen Unternehmen lassen nach, aber der Konjunktur fehlt es an Dynamik.“

Mit 2.260 Ausstellern und 190.000 Besuchern ist der BAU ein erfolgreiches Comeback gelungen. Der Anteil internationaler Besucher lag bei fast 80.000 (40%). Wir berichten über einige Messeneuheiten für die Branche, in der nächsten Ausgabe finden Sie weitere Berichte zur Messe.

Die Stimmung besser als die Lage

Am vierten Messetag habe ich Martin J. Hörmann zum Interview getroffen. Nach seinen Informationen machen sich die Folgen rückläufiger Absatzzahlen insbesondere im Marktsegment Wohnbau bei einigen Branchenzulieferern bereits mit Kurzarbeit und dem Abbau von Schichten bemerkbar.

35 Prozent der Metallbaubetriebe in NRW erwarten eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage. Weiter zeigt sich in der Auswertung der Umfrage des Fachverbands Metall NW für Q1/2023, dass noch 23,6% der Unternehmer Schwierigkeiten mit Engpässen der Lieferketten haben. Die Preise der Vormaterialien scheinen sich nach dieser Rückmeldung zu stabilisieren. Eine Preissteigerung im ersten Quartal höher als 20% geben 60% der Betriebe zum Punkt Energie bzw. Kraftstoffe an. Rund 55% melden eine Preiserhöhung bis zu 20% beim Einkauf von Fremdleistung.

An dieser Stelle kurz die Info, dass die Deckungskosten für den Gesellenlohn eines Metallbauers im Umkreis München im Vergleich zu 2019 um ca. 28% gestiegen sind. Kalkuliert wird der Geselle in diesem Betrieb aus dem Münchner Umland inzwischen mit 84 Euro pro Stunde.

Fachkräfte & Ausbildung

Der Fachkräftemangel ist nach wie vor dominierend. Dass der Nachwuchs mit Freude seine Ausbildung zum Metallbauer absolviert und nicht nur an den handwerklichen, sondern auch an den meist weniger beliebten schulischen Anforderungen dranbleibt, dabei kann die Berichtsheft-App vom BVM unterstützen. Wir haben in Kooperation mit der David-Roentgen-Schule Neuwied das digitale Berichtsheft von Azubis und Ausbildern testen lassen. Als nach einem halben Jahr die Auswertung anstand, hatten zwei bereits ihren Azubivertrag aufgelöst.

Es grüßt Sie,

Stefanie Manger
Chefredakteurin

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