Wurst senkt CO2-Emissionen

Reduktion bis 2025 um ca. 50 % 

Bis zum Jahr 2050 möchte Wurst Stahlbau klimaneutral sein, in diesem Jahr hat der Betrieb mit 240 Mitarbeitern den dritten Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Aber: „Zum ersten Mal haben wir unseren Carbon–Fußabdruck mit Climate Partner durchführen lassen. Wir tun es freiwillig,“ sagt Geschäftsführer Christian Wurst, der das Unternehmen mit seinen Brüdern Thomas und Michael leitet.

Das Ergebnis der Berechnungen in Anlehnung an die Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard (GHG Protocol) war für die drei Brüder ernüchternd. Insgesamt emittiert Wurst Stahlbau an den zwei Standorten Bersenbrück und Düsseldorf so viel CO2 wie 253 Europäer pro Jahr. Der CO2-Fußabdruck von einer Person in Europa entspricht durchschnittlich 8,7 t CO2 per anno. Zur Erfassung werden drei Emissionsquellen zugrunde gelegt. Diese werden, gemäß GHG Protocol, in drei Scopes unterteilt:

Scope 1 enthält alle von Wurst Stahlbau direkt erzeugten Emissionen, durch unternehmenseigene Anlagen oder Fuhrparks.

Scope 2 führt Emissionen auf, die durch zugekaufte Energie entstanden sind, wie zum Beispiel Strom und Fernwärme.

Scope 3 umfasst alle übrigen Emissionen, die nicht der direkten unternehmerischen Kontrolle unterliegen, wie die Anfahrt der Mitarbeitenden oder die Entsorgungsthemen.

Die mit Abstand größten CO2-Emissionen in der Wertschöpfungskette resultieren aus Emissionsquellen, die per Definition indirekt durch die Aktivität des Unternehmens verursacht und damit Scope 3 zugerechnet werden. Mit 552,79 Tonnen CO2 per Anno und einem Anteil von 25,2 Prozent an den gesamten Emissionen hinterlässt die Anfahrt der Mitarbeiter den größten Carbon Foodprint. Zum Vergleich: Die gesamte Produktion schlägt „nur“ mit 428,69 Tonnen CO2 und einem Anteil von 19,5 Prozent direkter Emissionen zu Buche. Da es die erste Erhebung dieser Art ist, gibt es noch keine Vergleichswerte.

Maßnahmen

Um die CO2-Emissionen weiter zu drosseln, wird noch mehr eigener Solarstrom für die Fabrikation erzeugt, klimaneutrale Energie für die Beheizung der Betriebsgebäude aus erneuerbaren Quellen bezogen, werden auf dem Betriebsgelände weitere Bäume gepflanzt und die Digitalisierung zugunsten einer energieeffizienten Produktionsweise vorangetrieben. Neben der Umstellung des eigenen Fuhrparks auf Strom werden auch die Mitarbeiter zum Einstieg in die E-Mobilität motiviert. In den Meetings wird der Suche nach Ideen kreativen Lauf gelassen. „Wäre es zum Beispiel möglich, Baumaterial in Raten zu ver-leasen und in fünfzig Jahren wieder zurückzunehmen, um hohe Rohstoff/Energie-Preise und CO2 zu kompensieren?“ fragte jüngst Bruder Thomas in die Runde. Die Antwort lautet: „Ja, das geht.“ Der Finanzchef erklärt: „Stahl bietet die allerbesten Voraussetzungen für Recycling. Kombiniert mit innovativ nachhaltigen Finanzprodukten ergeben sich völlig neue Geschäftsmodelle.“

Die Umsetzung der CO2-Reduktion wird per Balanced Score Card, einem Managementansatz zur Messung, Steuerung und Dokumentation eines Unternehmens in Relation zu seiner Strategie und Vision, überwacht.

 

Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht steht zum Download unter:

www.wurst-stahlbau.de

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