Liquiditätsengpass bei Gänsweider
Gläubiger haben Sanierungsplan zugestimmt 15.05.2025 |
Gerald Gänsweider füht inzwischen die Geschäfte wieder ohne Thomas Sattler.
Foto: Gänsweider
Über den Sanierungsplan von Gänsweider Metalltechnik in Söding wurde am Dienstag beim Landesgericht für Zivilrechtssachen in Graz abgestimmt, die Gläubiger nahmen diesen an. Damit ist die Fortführung des Unternehmens mit 37 Mitarbeitern vorerst gesichert, wie die Steiermark-News des ORF Mitte Mai gemeldet haben. Weiter hieß es, insgesamt wurden Forderungen in der Höhe von 5,6 Mio. Euro angemeldet, 4,8 Mio. Euro wurden anerkannt. Der ursprünglich angebotene Sanierungsplan sei zudem verbessert worden, sodass die Gläubiger eine Gesamtquote von 34 Prozent bekommen, davon eine Barquote in der Höhe von 15 Prozent sowie zwei weitere Teilquoten in der Höhe von 9,5 Prozent, zahlbar binnen 12 und 24 Monaten nach Annahme des Sanierungsplans.
Mitte Februar wurde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Der Metall- und Fassadenbauer ist in einen Liquiditätsengpass gerutscht, der Kronen Zeitung zufolge sind 120 Gläubiger betroffen. Rechtlich wird das Unternehmen durch die Wirtschaftskanzlei Kapp & Partner Rechtsanwälte vertreten. Insbesondere die schwierige Auftragslage (Rückgänge und Umsatzeinbußen), der Preisdruck in der Branche, stetig steigende Lohn-, Material- und Energiekosten sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung hätten zur angespannten finanziellen Situation geführt. Zusätzlich belastete wohl die Rückzahlung von COVID-bedingten Verbindlichkeiten (AWS-Kredite), verbunden mit ausstehenden Zahlungen von Gänsweider-Kunden.
Das Fachmagazin metallbau hat in der Ausgabe Juni/2023 im Unternehmensporträt über Gänsweider berichtet. Seinerzeit hat Thomas Sattler mit Gerald Gänsweider die Geschäfte geführt. Sattler ist inzwischen nicht mehr als Geschäftsführer tätig, er betreibt die KBO Gruppe und den Garagentorhersteller Guttomat, zudem ist er Obmann des Aluminium-Fenster-Instituts.